Wird jetzt auch Strom unbezahlbar? – Versorger erwarten Strompreisanstieg um 60 Prozent für 2023

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Die Energiekrise macht sich immer spürbarer. Die Preise für Strom und Gas gehen durch die Decke. Trotz der Energiepreissenkungen für den Großhandel droht den Stadtwerken das Aus.
Strommasten mit Stromleitungen
Strommasten mit StromleitungenBildquelle: Pixabay / NickyPe

Durch den Krieg in der Ukraine steigen die Energiepreise in die Höhe. Für Neukunden kostet derzeit eine Kilowattstunde Gas etwa 37,3 Cent. Zwar sind die Strompreise momentan geringer als die Gaspreise, jedoch erwarten Deutschlands Stadtwerke im Jahr 2023 einen Anstieg von über 60 Prozent. Dies teilte ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) der „Neuen Osnabrück Zeitung“ mit. Aktuell sind die Strompreise um 10 Prozent gestiegen. Deutschlands Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/ Die Grünen) rechnet im kommenden Jahr mit einer Verdopplung der Strompreise. Bei den Preisen für das Gas müssen Verbraucher und Verbraucherinnen mit Summen im vierstelligen Bereich rechnen. Um die Stadtwerke und die Gesellschaft nicht in eine Insolvenz Sackgasse zu treiben, plant die Ampelkoalition eine Strompreisbremse. „Wenn wir gut sind, reformieren wir das System jetzt und verhindern genau das“, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/ Die Grünen) in einem Interview mit dem ZDF- und ARD-Programm Funk.

Steigende Strompreise: Sorge um Stadtwerke

Sollten die Strompreise um über 60 Prozent ansteigen, droht den Stadtwerken die eigene Insolvenz. Den Kunden und Kundinnen droht eine Zahlungsunfähigkeit, warnten Deutschlands Stadtwerke. „Die Zahlungsausfälle waren bislang deutlich unter ein Prozent des Umsatzes aus gelieferten Mengen, das ist verkraftbar“, sagte Ingbert Liebing Hauptgeschäftsführer des Verbandes für kommunale Unternehmen (VKU). „Aber wenn wir auf 5 bis 10 Prozent kämen oder gar 15 oder 20 drohen, dann kann das für die Stadtwerke bedrohlich werden.“

Der Verband für kommunale Unternehmen (VKU) vertritt die Interessen von rund 1.500 Unternehmen. Zu diesen Unternehmen zählen zum größten Teil Stadtwerke, welche einen Umsatz von ungefähr 123 Milliarden Euro haben. „Wir merken schon, dass die Lage angespannter wird. Noch vor wenigen Monaten war es so, dass wir die Risiken am Horizont erkannt haben und gesagt haben ‚darauf müssen wir uns vorbereiten‘. Aber jetzt stellen wir fest, dass bestimmte Probleme, Liquiditätsprobleme, akuter werden“, schilderte Ingbert Liebing. Die Stadtwerke sind wichtig für unsere Versorgung. „Eine Insolvenzwelle wollen wir natürlich verhindern, das ist unser oberstes Ziel“, sagte Liebing.

Bundesregierung plant eine Strompreisbremse

Die Strompreisbremse soll Privathaushalten, kleinen und mittleren Unternehmen, die Strommengen für ihren Basisverbrauch zu einem vergünstigten Preis anbieten. Diese Entlastungsmethode wird dann von Einnahmen aus einer Erlösobergrenze für Energieunternehmen finanziert. Ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zeigte, dass Energieunternehmen einen Teil ihrer stark gestiegenen Gewinne abgeben soll. Neben der Strompreise machte sich die Koalition Gedanken um Preisdämpfungsmodelle für Wärme. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sollen schon erste Ergebnisse dieses Jahr im Oktober vorgestellt werden.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Emo

    60% pfff. Von 41ct/kWh auf 107ct/kWh ist jetzt Realität. Keine Ahnung wie wir das bezahlen sollen.

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  2. Nutzerbild Richard

    Natürlich wird jetzt von den Stromerzeugern und deren Lobbyisten behauptet, dass der Strompreis massiv steigen wird. Denn dann können die Stromhersteller später so tun, als ob sie alles dafür getan hätten dass der Preis tief bleibt um am Ende als Helden darstehen zu können. Denn sie mussten ja ach so viele Entbehrungen auf sich nehmen um den Kunden angeblich zu entlasten. Zuviele Medien lassen sich für sowas gerne ausnutzen, Hauptsache man hat irgendeine Schlagzeile.

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  3. Nutzerbild Karsten Frei

    Eure Gendern erschwert die Lesbarkeit von Texten und verlagert den Fokus vom thematischen in sexuellen Bereich.
    Wenn ich mehrmals im Text gleiche Wörter doppelt nach einander lese, vergeht mir die Lust weiter zu lesen und ich verlasse die Seite.

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  4. Nutzerbild Jaden

    Ich hör immer was von 30 cent, seit ewigkeiten muss ich schon 80 cent blechen wenn die das verdoppeln kann ich mir gleich die Kugel geben…

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  5. Nutzerbild Karin Karsch

    Ob die Mitglieder des Bundestages auch Strom späten und bei 19 Grad ihre Sitzungen abhalten, wage ich zu bezweifeln. Ich habe auch noch nie gehört, dass Bundestagsabgeordnete jemals privat etwas gespendet haben. Sollen diese Leute erstmal Vorbildwirkung zeigen
    Ehe man mit selbstverständlichen Dingen die Bevölkerung belehrt.

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  6. Nutzerbild Carina

    ich finde echt zum kotzen was abgeht.wir Bürger zusammen halten egal wie das endet,selbst die Vermieter sollten um denken was die Erhöhung betrifft.

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  7. Nutzerbild Jorg Ronn

    Dieser Habeck und Co. zeigen nur zu klar, wie scheissegal wir ihm sind, aber leider haben das immer noch nicht alle Bürger bemerkt!
    Wie auch, wenn bei denen das Gehirn fehlt!!!
    Wacht endlich auf, der Habeck ist das Desaster total für Deutschland!@!
    Hinweise….Nein, ich habe diesen Kommentar noch nie geschrieben, wie hier immer behauptet wird!!!

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