Warum das? Banken berechnen Frauen 7 Prozent mehr

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Dass Frauen beim Friseur oft mehr bezahlen müssen, ist kein großes Geheimnis. Hier spielt der Arbeitsumfang eine große Rolle. Doch auch bei der Bank müssen Frauen tiefer in die Tasche greifen. Das zumindest laut einer neuen Analyse des Vergleichsportals Verivox. Woran liegt es?
Frau am Geldautomaten
Warum das? Banken berechnen Frauen 7 Prozent mehrBildquelle: LStockStudio / shutterstock.com

Ratenkredite sollte man nicht unüberlegt aufnehmen. Zwar bekommt man die ersehnte Ware oder Dienstleistung unmittelbar, dafür steigt ihr Kaufpreis teils deutlich. Jedenfalls, wenn es sich nicht gerade um eine Null-Prozent-Finanzierung ohne versteckte Kosten handelt. Warum? Weil der Kreditgeber (meistens eine Bank) ebenfalls seinen Teil vom Kuchen haben möchte. Das in Form von Zinsen und Zinseszinsen. Je niedriger diese ausfallen, desto weniger zahlt man drauf. Allerdings scheinen Frauen hier rund 7 Prozent mehr bezahlen zu müssen.

Frauen zahlen 168 Euro mehr

Laut Verivox-Daten – erhoben zwischen Juni und August 2025 – liegt der mittlere Zinssatz (Median) für von Frauen abgeschlossene Kredite bei 7,39 Prozent. Männer mussten im gleichen Zeitraum mit 6,89 Prozent dagegen etwa 7 Prozent weniger berappen. In Euro sind es bei einem Durchschnittskredit in Höhe von 12.632 Euro rund 168 Euro mehr. Sexismus? Nicht ganz.

Der Grund dafür, dass Frauen im Schnitt höhere Zinssätze angeboten werden, liegt nach Verivox-Einschätzung im geringeren Einkommen begründet. „Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und haben häufiger unterbrochene Erwerbsbiografien – darum verdienen sie im Schnitt noch immer deutlich weniger als Männer“, so Melanie Ulbrich, Finanzexpertin bei Verivox. Demnach wirke sich das geringere Gehalt aus Sicht der Banken negativ auf die Kreditwürdigkeit aus. Und deshalb würden Geldhäuser von Frauen im Schnitt höhere Zinsen verlangen.

Weitere Nachteile für Frauen

Abseits der Zinssätze scheint sich die Einkommenslücke auch in weiteren Bereichen bemerkbar zu machen. So sollen Männer bei Kreditanfragen in 46 Prozent der Fälle mindestens ein Finanzierungsangebot erhalten. Bei Frauen sind es hingegen lediglich 41 Prozent. Und auch das Kreditvolumen, das Frauen aufnehmen, scheint im Schnitt niedriger auszufallen. Wobei dieser Umstand auch in weiteren Faktoren begründet sein könnte.

Kredit aufnehmen oder lieber nicht?

Unabhängig vom Geschlecht sollten sich Kreditnehmer vorab Gedanken um die Höhe der zu leihenden Geldsumme machen. Denn insbesondere bei Krediten, die über einen längeren Zeitraum laufen, wird der Einfluss der Zinsen auf die Gesamtsumme des Kredits oftmals unterschätzt. Das Portal Finanztip stellt einen Kreditrechner bereit, mit dem sich Interessierte einen Überblick darüber verschaffen können, wie hoch ihr Kredit maximal ausfallen sollte.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei einer Kreditaufnahme ist der Schufa-Eintrag. Denn dieser wird von Kreditinstituten zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit genutzt. Wir verraten dir, wie du schnell und unkompliziert eine kostenlose Schufa-Auskunft beantragen kannst.

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