Zunächst einmal zur Technik. Die Anschlüsse basieren auf VDSL. Mittels verschiedener Berechnungsverfahren kann die Kupferleitung des Telefonanschlusses dann bis zu 250 Mbit/s im Downstream und bis zu 40 Mbit/s im Upstream übertragen. Der Standard heißt Super Vectoring. Schneller geht es per Kupferleitung derzeit nicht.
Die Deutsche Telekom stellt diese Technik seit August vergangenen Jahres bereit und hat inzwischen zahlreiche Gebiete versorgt. Es kann allerdings sein, dass die Nachbarn eine Straße weiter bereits Anschlüsse mit 250 Mbit/s bekommen und man selbst noch nicht – oder umgekehrt. Das liegt daran, dass der Ausbau für jedes Multifunktionsgehäuse einzeln stattfindet. Das heißt, pro Ausbauschritt kommen nur einige hundert Haushalte in den Genuss der neuen Anschlüsse.
Da die Telekom ihre Anschlüsse auch den Wettbewerbern als Vorleistung anbieten muss, können auch andere Anbieter diese Anschlüsse zu eigenen Konditionen anbieten. Technisch umgesetzt werden die Anschlüsse aber durch die Telekom.
Die Tarife
Generell scheinen die Tarife von Telekom und den Mitbewerbern O2, Vodafone und 1&1 auf den ersten Blick ähnlich. Das liegt daran, dass alle Anbieter einen regulären Grundpreis von 44,99 Euro monatlich verlangen, lediglich die Telekom verlangt mit 54,95 Euro etwas mehr. Daran ändert auch die aktuelle #Dabei-Kampagne nichts, bei der es alle Anschlüsse für scheinbar 19,95 Euro gibt. Die Unterschiede liegen im Detail. So haben zwar alle Anbieter eine Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz mit im Tarif, doch eine Flatrate zu Handy ist nur bei O2 und der Telekom enthalten. Kunden von Vodafone müssen mit 19,9 Cent pro Minute sogar unverhältnismäßig viel für ein Gespräch zum Handy zahlen.
Deutliche Unterschiede bei Neukunden-Angeboten
Eine seit Jahren praktizierte Methode, um Kunden zu gewinnen, sind Promotion-Preise für Neukunden in den ersten Monaten eines Vertrages. Diese wirken sich natürlich unmittelbar auf die tatsächlichen Kosten aus, die ein Kunde zahlen muss. Um die Angebote über die Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren vergleichbar zu machen, hat inside handy den rechnerischen durchschnittlichen Grundpreis in dieser Zeit berechnet.
Aktuell hat hier Vodafone durch einen Rabatt von 30 Euro monatlich im ersten Vertragsjahr ganz deutlich die Nase vorn. 29,99 Euro monatlich kostet der Anschluss rechnerisch in den ersten zwei Jahren. Kunden bei 1&1 zahlen rechnerisch 34,99 Euro. Wer also keinen großen Wert auf günstige Minutenpreise zum Handy legt, bekommt bei diesen beiden Anbietern zumindest günstige Grundkosten.
O2 | 1&1 | Telekom | Vodafone | |
---|---|---|---|---|
Tarif | o2 my Home XL | 1&1 DSL 250 | Magenta Zuhause XL | Red Internet & Phone DSL 250 |
Gesprächskosten Festnetz | Flatrate | Flatrate | Flatrate | Flatrate |
Gesprächskosten Mobilfunk | Flatrate | 19,9 ct/min | Flatrate | 19,9 ct/min |
einmalige Anschlusskosten | 0 Euro (Aktion) | 69,95 Euro Neuanschluss 19,99 Euro Wechsel | 69,95 Euro | 49,99 Euro |
Grundkosten pro Monat | 44,99 Euro | 44,99 Euro | 54,95 Euro | 44,99 Euro |
Rabatt für Neukunden | 12 x 10 Euro | 12 x 20 Euro | 6 x 35 Euro plus 65 Euro bei Online-Buchung | 12 x 30 Euro |
Rechnerischer Grundpreis nach 24 Monaten | 38,74 Euro | 34,99 Euro | 43,49 Euro | 29,99 Euro |
Bonus für Mobilfunkkunden | bis zu 10 Euro Rabatt | nein, aber Handy-Tarif mit Festnetz-Flat und 1 GB enthalten | MagentaEins, u,.a, 10 Euro Rabatt, Steam On HD und doppeltes Datenvolumen | GigaKombi, u,a. zusätzliches Datenvolumen und 10 Euro Rabatt beim Handyvertrag |
hier bestellen | hier bestellen | hier bestellen | hier bestellen |
Die Anschlusskosten
Berücksichtigt werden müssen auch die Bereitstellungskosten für einen Anschluss. Diese fallen beim Neueinsteiger O2 derzeit im Rahmen einer Aktion gar nicht erst an. Bei 1&1 ist entscheidend, ob der Kunde bereits einen Telefonanschluss bei einem anderen Anbieter hat oder ob ein Neuanschluss hermuss. Der Unterschied beträgt hier knapp 50 Euro. Die Telekom berechnet – außer bei einem Tarifwechsel – generell knapp 70 Euro, Vodafone 50 Euro. Da die Voraussetzungen bei den einzelnen Kunden jedoch unterschiedlich sind, sind diese Kosten im Gesamtpreis über zwei Jahre von inside handy nicht berücksichtigt. Das gilt übrigens auch für mögliche Hardware, die die Kunden bei den Anbietern mieten oder bestellen können. Um eine bessere Vergleichbarkeit des Tarifes zu erreichen, sind diese Kosten nicht berücksichtigt worden. Dank Routerfreiheit können Kunden jedes passende Modem mit Super Vectoring an dem Anschluss betreiben.
Der Kombi-Vorteil
Zusätzliche Ersparnis gibt bei einigen Anbietern, wenn nicht nur der Festnetz- und DSL-Anschluss bei ihm geschaltet ist, sondern auch noch der Mobilfunkanschluss. Die Telekom lockt hier mit Magenta Eins, Vodafone mit der GigaKombi und O2 mit einem Kombi-Vorteil. Die preislichen Vorteile liegen für die Kunden bei bis zu 10 Euro. Zusätzlich gibt es teilweise Natural-Rabatte wie zusätzliches Datenvolumen. Lediglich 1&1 bietet seinen Mobilfunk- und Festnetz-Kunden keinen solchen Vorteil an. Hier ist im Tarif aber eine Handy-Flat-SIM-Karte mit einer Festnetz-Flatrate und 1 GB enthalten.
Wer hat das beste Angebot für Super Vectoring?
Kunden, die keinen Kombi-Vorteil bei ihrem Anbieter nutzen können, fahren preislich zumindest innerhalb der ersten zwei Jahre bei Vodafone am besten mit einem 250-Mbit/s-Tarif. Sie müssen allerdings damit leben, dass Gespräche in deutsche Handynetze teuer sind. Dafür ist die Bereitstellung des Anschlusses mit knapp 50 Euro preislich im Mittelfeld.
250 Mbit/s ohne lange Vertragsbindung
Wer sich nicht zwei Jahre lang binden möchte, für den haben O2 und 1&1 übrigens Angebote ohne Vertragsbindung im Sortiment. Bei O2 reduziert sich bei diesem Tarif allerdings die Neukundenpromotion auf nur noch sechs Monate statt zwölf Monate. Bei 1&1 entfällt in diesem Fall die Handy-Flatrate. Telekom und Vodafone bieten keine Tarife mit kurzer Vertragslaufzeit an.