Die Proteste rund um den Tod von George Floyd gehen weiter. Die Lage ist mehr als angespannt und auch größere Unternehmen ziehen Konsequenzen. Zunächst verkündete das IT-Unternehmen IBM, dass sie der Regierung keine Gesichtserkennungs-Software mehr bereitstellen würden. Es folgte eine ähnliche Mitteilung von Amazon – allerdings sprach der Versandhändler den Lieferbann zunächst für einen Zeitraum von einem Jahr aus. Daraufhin meldete sich auch Microsoft zu Wort. Der Entwickler verkündete, dass sie keine Gesichtserkennungs-Software an die US-Polizei verkaufen würden, bis Gesetze verabschiedet werden, die die Nutzung dieser Technologie regulieren. Bei der US-Regierung kam diese Ankündigung jedoch nicht sonderlich gut an.
Trump ist sauer
Nach Microsofts Entscheidung verkündete der ehemalige Botschafter der USA in Deutschland, Richard Grenell, auf seinem Twitter-Account, dass die US-Regierung von nun an keine Verträge mit Microsoft abschließen sollte. Laut Grenell müsse es Konsequenzen für das Nichtverkaufen von Technologien an Polizeidienststellen geben. Und so sieht es auch der US-Präsident Donald Trump. Denn dieser retweetete den Post von Grenell und zeigte damit, dass er die Idee unterstützt.
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jetzt ansehenOb auf den Retweet auch Taten folgen werden, ist derzeit unklar. Allerdings hätte ein Ausschluss aus der Liste an Unternehmen, mit denen die US-Regierung Handel betreibt, große Auswirkungen auf Microsoft. Um das Ausmaß der möglichen Folgen zu verdeutlichen: Erst Ende 2019 hat Microsoft vom Pentagon einen Auftrag in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar erhalten. Sollten solche Aufträge künftig ausbleiben, würde dies große finanzielle Verluste für den Windows-Entwickler bedeuten.
Huawei fällt in Ungnade
Trump hat Hebel und Mittel Unternehmen nach Belieben zu bestrafen. Das hat der chinesische Hersteller Huawei bereits an eigenem Leib erfahren. Seit Google nicht mehr mit Huawei Handel treiben darf, kann das Unternehmen keine Google-Dienste mehr auf den eigenen Smartphones installieren. Als Folge sank der Absatz von Huawei-Handys außerhalb der chinesischen Grenze und entsprechend auch der Gewinn des Unternehmens. Auch die neuen Zahlen zeichnen ein düsteres Bild.