Gesundheitskarte vor dem Aus: Das sollte jeder Versicherte jetzt wissen

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Jede und jeder Deutsche hat sie und alle, die zum Arzt gehen, brauchen sie: die Gesundheitskarte. Sie wurde 2014 eingeführt und ersetzte die Krankenversichertenkarte, die es seit 1995 gab. Doch nun bahnt sich das Aus der Plastikkarten an.
Gesundheitskarte vor dem Aus: Das sollte jeder Versicherte jetzt wissen
Gesundheitskarte vor dem Aus: Das sollte jeder Versicherte jetzt wissenBildquelle: Michael Schwarzenberger / Pixabay

Die Gesundheitskarte dürfte jeder im Geldbeutel immer bei sich haben. Doch nicht mehr lange. Denn: Bereits seit dem 1. Januar 2024 stellen alle Krankenkassen auf die digitale Identität um. Es kommt also die sogenannte GesundheitsID. Damit will die Gematik, die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte, Menschen in Deutschland den Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen erleichtern. Das bedeutet: Die digitale Identität ermöglicht es Versicherten, sich über ihr Smartphone in Apps wie das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte einzuloggen. Ähnlich also wie das Online-Banking, nur dass es hier um das eigene Gesundheitskonto geht.

Tschüss, Gesundheitskarte: Das sollten Versicherte jetzt wissen

Die digitale Identität enthält, ähnlich wie auch die Gesundheitskarte, alle persönlichen Daten, die für eine Behandlung im deutschen Gesundheitswesen erforderlich sind. Dazu gehören etwa die Krankenversichertennummer, der Name oder das Geburtsdatum. Wer bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID anlegt, benötigt ein NFC-fähiges Smartphone, die Versichertennummer und den Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion und der dazugehörigen sechsstelligen Ausweis-PIN. Und so kommt man an die PIN-Nummer.

Personalausweis vor großer Veränderung: Passfoto muss digital sein

Jeder Personalausweis, der nach 2010 ausgestellt wurde, hat eine Online-Ausweisfunktion und eine dazugehörige sechsstellige PIN. Solltest du deinen PIN-Brief nicht mehr finden oder deine selbstgewählte PIN vergessen haben, musst du zum Bürgeramt gehen und dir eine neue geben lassen. Den PIN-Rücksetzdienst, den man online nutzen konnte, hat das Bundesministerium inzwischen eingestellt. Hast du eine PIN, kannst du sie in der AusweisApp eingeben. Diese App gibt es kostenlos für Android-Handys hier im Google Play Store und im Apple App Store für das iPhone. Anschließend bekommt man bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID. Das ist ein sechsstelliger Code, den beispielsweise die AOK seinen Versicherten in der „AOK Mein Leben“-App zur Verfügung stellt.

Keine Krankenversichertenkarte mehr nötig

Ab 2026 kommt eine weitere Funktion hinzu: Patienten müssen dann, wenn sie den Arzt aufsuchen, keine Gesundheitskarte mehr vorzeigen, sondern können sich mit ihrer digitalen Identität ausweisen. Die Plastikkarte verschwindet dann auf Wunsch aus dem Geldbeutel. Aber: Bis auf Weiteres ist geplant, dass die GesundheitsID eine Ergänzung beziehungsweise Alternative zur Gesundheitskarte ist. Wer also lieber weiterhin die Plastikkarte mit sich herumträgt, kann das tun, ohne eine digitale Identität anzulegen. Das dürfte auch für viele ältere Menschen eine Erleichterung sein, die vielleicht gar kein Smartphone haben oder sich mit der Thematik AusweisApp und digitale Identität gar nicht mehr auseinandersetzen wollen.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    „Wer bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID anlegt, benötigt ein NFC-fähiges Smartphone, die Versichertennummer und den Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion und der dazugehörigen sechsstelligen Ausweis-PIN. Und so kommt man an die PIN-Nummer.“

    Und somit ist das ganze eine Totgeburt.

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  2. Nutzerbild Fritzchen

    Niemand muss das tun, was im Artikel steht. Im Grundgesetz steht nicht, dass man ohne das aktuellste Smartphone nicht ärztlich behandelt wird.

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  3. Nutzerbild Wilfried Süß

    Noch komplezierter geht es nicht mehr, gerade für ältere Menschen.

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  4. Nutzerbild Ingo Schmidt

    clickbait. wie so oft
    nix ende der karte.

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      100%-tige Analyse.
      Dem ist nichts zuzufügen.

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  5. Nutzerbild P.K.

    Und wie kann man als EU Bürger ohne digitalen Personalausweis und nur Papier Reisepass sich legitimieren? Denken gehört nicht zu deren Stärke, und ein App Zwang wird nie gesetzlich unterstützt. Also wird es die Scheckkarte noch weitete 100 Jahre geben, basta!

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