Strompreise sinken bei Bestandskunden – darum solltest du trotzdem kündigen

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E.ON, eprimo & Co schicken derzeit an ihre Kunden Informationen über Preissenkungen beim Strom. Was gut klingt, ist in Wirklichkeit für dich als Kunden noch besser als es zunächst scheint. Denn das ermöglicht dir, dem Anbieter zu kündigen
Stromzähler
StromzählerBildquelle: Shutterstock / Jochen Netzker

Mindestens zwei große Anbieter auf dem Strommarkt senken derzeit die Strompreise für ihre Bestandskunden. So liegt unserer Redaktion beispielsweise ein Schreiben von eprimo vor, bei dem der Arbeitspreis von aktuell 50,89 Cent pro Kilowattstunde auf „nur“ noch 41,2 Cent gesenkt wird. Die Umsetzung des neuen Preises soll zum 1. September erfolgen, heißt es in dem Schreiben, das an einen Kunden in Brandenburg verschickt wurde. Auch vom Versorger E.ON liegt uns für den vermeintlichen Discounter-Tarif Lidl Strom ein vergleichbares Schreiben vor. Hier ändert sich – ebenfalls zum 1. September – der Verbrauchspreis für einen Kunden in Berlin von bisher 45,23 Cent auf künftig 35,27 Cent.

Was steckt hinter der Senkung der Strompreise

Warum es zu den Preissenkungen kommt, ist unklar. Die Anbieter sprechen in ihren Schreiben von veränderten Einkaufskonditionen, die sie an die Kunden weitergeben wollen. Doch es ist zu vermuten, dass dieser Schritt nicht ganz freiwillig erfolgt. Anlass zu dieser Vermutung gibt eine Pressemitteilung des Bundeskartellamtes vom Juni. Das Bundeskartellamt teilte damals mit, es habe Prüfverfahren auf der Grundlage der Energiepreisbremsen-Gesetze eingeleitet. Die Verfahren betreffen Energieversorger, die für die Belieferung mit Strom Vorauszahlungen nach den Preisbremsen-Gesetzen beantragt haben. Es handele sich dabei um Vertriebsgesellschaften großer Energiekonzerne. Aber auch Stadtwerke, Regionalversorger und auch kleinere Discounter sowie Anbieter mit Schwerpunkt erneuerbare Energien standen im Fokus.

„Die Missbrauchsverbote der Preisbremsen-Gesetze verbieten eine Preisgestaltung gegenüber den Kundinnen und Kunden, die zur Erlangung ungerechtfertigter staatlicher Entlastungsbeträge führt“, teilte das Bundeskartellamt mit. Möglich also, dass die Anbieter nun mit Preissenkungen reagieren.

Experte: Preissenkungen ermöglichen Kündigung und noch günstigere Tarife

„Die Preise, die die Versorger noch ihren Tarifsenkungen anbieten, sind für Kunden immer noch nicht wirklich günstig“, sagt Daniel Engelbarts. Er ist Mit-Gründer und Geschäftsführer des Stromwechselservice remind.me. „Die den Kunden angebotenen Preise liegen teils nur knapp unterhalb der Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde, Neukunden bekommen am Markt derzeit problemlos Tarife zwischen 26 und 31 Cent“, so der Energie-Experte. Dabei weist er auf einen Fakt hin, den nur wenige Kunden kennen dürften. „Nicht nur bei einer Preiserhöhung durch den Anbieter, sondern auch bei einer Preissenkung haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht, das man in diesem Fall unbedingt nutzen sollte, um einen neuen, noch günstigeren Tarif abzuschließen.“

Allein schon aus dem Grund, dass die Energieversorger ihren Kunden mit der Preissenkung eine Möglichkeit der Kündigung einräumen müssen, ist ein Indiz dafür, dass die Maßnahme nicht ganz freiwillig erfolgen dürfte.

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14 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ich glaube nicht, dass die Preise gesenkt werden.
    Ich habe E.ON gekündigt, weil E.ON zum 1 Juni die Preise auf über 46 Cent pro kW/h erhöht hat.
    Und jetzt soll E.ON zum 1 September wieder Preise senken? Nie im Leben.
    So kurzsichtig operiert ein Grundversorger nicht.

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Stimmt, wir haben uns die Meldung und die uns vorliegenden Schreiben nur ausgedacht. (Achtung, Ironie.)

      Es geht hier auch nicht um den Grundversorgertarif von E.ON, sondern um Wahltarife.

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  2. Nutzerbild k.j.sacher

    EPRIMO NEIN DANKE. EINMAL UND NIE WIEDER

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  3. Nutzerbild Andreas Vogt

    Dankeschön für die Info 👍🙋‍♂️🌞

    Antwort
  4. Nutzerbild Norbert Schulte

    Danke für die Info. Bin selber Eprimo Strom-Kunde und habe bisher noch keine Mitteilung bekommen.

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Möglich, dass nicht alle Verträge vergünstigt werden. Was zahlst du denn aktuell?

      Antwort
  5. Nutzerbild Norbert Schulte

    Mein Arbeitspreis ist immer noch bei 50,89 Cent. Dank Strompreisgrenze also momentan 40 Cent. Glücklicherweise habe ich bereits seit 11 Jahren eine PV-Anlage mit Eigenverbrauchsnutzung und muss dieses Jahr „nur“ ca. 2000 kwh einkaufen.

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Dann drück ich dir die Daumen, dass du noch Post bekommst. Oder dein Vertrag bald regulär ändert. Bis zu 6 Monate vor Vertragsende kannst du schon einen neuen Anbieter bestellen.

      Antwort
  6. Nutzerbild Hildebrand

    Stromanbieter sind Abzocker und der Staat spielt damit um mich zu verdienen

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    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Was wären wir nur ohne die „Abzocker“…

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      • Nutzerbild Schmidt

        Nun ja, eigentlich ist der „Staat“ in der Pflicht die Energieversorgung zu regeln, wie auch bei der öffentlichen Verkehrsmitteln ,Telefon und der grundsätzlichen „Bürgerversorgung von Leistungen die man in diesen Zeiten zum Leben benötigt.
        Da aber alles im Handelsrecht geregelt wird, verdienen so alle schön am Bürger! Börsen dienen der Abzocke, bei diesen Leistungen dürfte es aber keinen Markt geben, der dieses Spiel einer angeblichen Angebots und Nachfrage regelt. Verbraucherschutz ist längst ad absurdum geführt, da alle die Hände aufhalten, den im Hintergrund finanziert „der Markt“ die Schützer…

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  7. Nutzerbild Hildebrandt

    Stromkonzerne sind nur Abzocker genau wie wie wie der Staat dieser mit Geld mit Steuern bezahlen

    Antwort
  8. Nutzerbild Dirk Görner

    Vielen Dank für den Artikel. Wieder was gelernt. Leider zu spät. Hatte die Sendung schon und dachte bei einer Senkung geht das nicht.

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  9. Nutzerbild Frank Ludwig

    wer hat Erfahrung mit Cheapenergie?
    Gruß aus Köln Frank

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