Der Spotify-Chef sorgte bereits Ende 2020 für Aufsehen und zog den Hass auf sich. „Du kannst nicht alle drei oder vier Jahre Musik aufnehmen und denken, dass das genug sein wird“, sagte der Gründer und Chef Daniel Ek. Seiner Meinung nach sollten Kreative regelmäßig und in kurzen Zeitabständen ihre Songs veröffentlichen. Musiker auf der ganzen Welt reagierten empört und bezeichneten den Spotify-Boss unter anderem als „ignoranten Clown“. Nachdem Ek Künstlern diktiert hatte, was sie zu tun haben und vor Kurzem Funktionen wie der Automodus in Spotify entfernt wurden, gibt man sich bei Spotify weiterhin größenwahnsinnig und eckt erneut an.
Spotify: Funktionen und Künstler verschwinden
In den vergangenen Jahren hat sich Spotify zum weltweit größten Musik-Streaming-Anbieter entwickelt. Eigenen Angaben zufolge hat man mehr als 420 Millionen monatlich aktive Nutzer. Davon bezahlt knapp die Hälfte für ein Abo. Im Gegenzug lassen sich über 82 Millionen Titel abspielen. Doch nicht nur aufgrund von fragwürdigen Podcasts, die zur Folge hatten, dass etwa Joni Mitchell oder Neil Young ihre Musik abgezogen haben, begibt sich Spotify bei so manchem Musikliebhaber ins Abseits. Es drohen Preiserhöhungen und Nutzer warten schon seit Langem auf die angekündigte HiFi-Option, die es bei Apple Music oder Amazon längst gibt. Doch Spotify vertröstet seine Nutzer ein ums andere Mal.
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Dennoch hat man sich vorgenommen, bis 2025 weltweit eine Milliarde Nutzer zu haben. „Unsere neuen Märkte in Afrika und Asien, aber auch Indien bieten noch Riesenchancen“, sagte die internationale Chef-Strategin für Content und Advertising bei Spotify, Dawn Ostroff, im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Denn Spotify hat ein Problem: Man muss endlich Geld verdienen. Der Umsatz erreichte 2021 zwar einen neuen Rekord, doch das Unternehmen macht immer noch Verlust. Vergangenes Jahr belief sich dieser auf 34 Millionen Euro. Und was bringt neben Abo-Gebühren Geld? Klar, Werbung.
Werbung soll Geldfluss vergrößern
Während Werbung zwischen Songs oder Alben ein absolutes No-Go wäre und eine Kündigungswelle mit sich bringen würde, ist es bei Podcasts möglich. Wer bei Spotify einen Podcast hochlädt, kann ihn mit Reklame bestücken. Im Grunde funktioniert das ganz ähnlich wie bei YouTube. Und diese Möglichkeit der Geldquelle will Spotify weiter aufbohren. „Wir wissen jetzt, dass Podcasts für uns ein großer Erfolg sind. Und wir sehen als eine der größten Audioplattformen der Welt auch Möglichkeiten, das Angebot mit Video-Podcasts zu erweitern.“
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Video-Podcasts dürften zwar für so manchen Hörer und dann auch Zuschauer interessant sein. Doch neben einem Abo gibt es dann vermutlich auch Werbung zu sehen. Das dürfte Spotify endlich in die Gewinnzone bringen. Doch an den Abonnenten, die Spotify zum Musikhören nutzen, arbeitet das Unternehmen vorbei. Neben der HiFi-Funktion, die Musik in höherer Klangqualität liefern würden, müssen Nutzer auch auf weitere Details verzichten, die Spotify bekannt sind, die man Nutzern aber vorenthält. Doch diese geniale App macht die unsichtbaren Dinge sichtbar und liefert dir kostenlos viele Aha-Momente.