Personalausweis, Führerschein, Gesundheitskarte: Der Geldbeutel ist voll mit Plastikkarten. Hinzu kommen oft noch mindestens eine Bankkarte, eine Payback-Karte zum Punktesammeln beim Einkauf und die eine oder andere Mitgliedskarte. Schluss damit, sagt jetzt die Sparkasse. Und es klingt nach einem Plan, der das gute alte Portemonnaie ein bisschen leichter machen soll.
Sparkasse: Das können Kunden jetzt machen
Rund 50 Millionen Sparkassen-Kunden können ihre Girocard seit Kurzem mit Payback verknüpfen. Das geht schnell: einmal in der App oder im Online-Banking aktivieren, fertig. Beim Einkaufen gibt’s dann automatisch Punkte. Ohne zusätzliche Plastikkarte, ohne nerviges „Haben Sie Payback?“ an der Kasse. Einfach zahlen, schon sind die Punkte gutgeschrieben. Minimalismus in der Brieftasche.
Zuerst lief das Ganze nur bei lokalen Partnern. In der Bäckerei um die Ecke, beim Friseur, im Café. Nett, aber eben nicht Alltag für alle. Jetzt wird es größer: Edeka, Netto, Marktkauf und Trinkgut sind dazugekommen. Und Galeria ist wieder an Bord. Ja, der Warenhauskonzern, der immer wieder an der letzten Kerze zündet.
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Edeka-Vorstand Markus Mosa sieht in der neuen Kooperation einen praktischen Mehrwert: „Einfach bezahlen und zeitgleich Punkte sammeln – das macht den Einkauf im Edeka-Verbund noch attraktiver.“ Und die Sparkasse verspricht: Das war erst der Anfang. Bald sollen bundesweit rund 12.000 Geschäfte mitziehen. Und irgendwann auch dm und Aral. Kunden kostet das nichts. Kein Abo, kein versteckter Haken. Sagt die Sparkasse. „Wir schaffen Mehrwert, ohne dass sich für die Leute etwas ändert“, erklärte jüngst ein Sparkassen-Vorstand. Klingt nach: Bleibt bitte bei uns, auch wenn diese hippen Online-Banken und Neo-Broker überall Werbung machen.
Und die Konkurrenz?
Und Payback? Das System lebt bekanntlich davon, viel über uns zu wissen: was wir kaufen, wie oft, und ob wir eher Hafermilch oder Hack wählen. Die Sparkasse sagt: Keine Sorge. Nur das Nötigste wird geteilt – Payback-Nummer, Datum der Zahlung, eingelöste Coupons, Punktehöhe. Keine weiteren Zahlungsdetails, keine private Lebensbeichte. So das Versprechen.
Die Konkurrenz schaut noch zu. Keine Volksbank, keine ING, keine Deutsche Bank, die Payback direkt aufs EC-Kärtchen packt. Die Sparkasse hat hier gerade Alleinstellungs-Elan. Fast schon revolutionär, für ein Institut, dessen Filialen oft aussehen wie aus der Zeit vor WLAN. Der Sparkassen-Chef weiß aber auch: „Kunden werden nicht allein wegen der Payback-Kooperation ein Konto bei einer Sparkasse eröffnen, aber es spielt eine Rolle, wenn man auf das Gesamtangebot eines Kontos schaut.“ Übersetzt: Wir wissen, ihr seid bequem. Und wir nutzen das jetzt zu unserem Vorteil.
