Sparkasse laufen die Kunden weg: Das ändert sich 2026

3 Minuten
Der Sparkasse laufen die Kunden davon. Und plötzlich will man modern werden, spricht von Bitcoin und einer PayPal-Konkurrenz. Ab 2026 soll vieles anders laufen. Doch reicht das, um die Abwanderung der Kundschaft zu stoppen?
Logo der Sparkasse
Sparkasse laufen die Kunden weg: Das ändert sich 2026Bildquelle: Lennart Uecker & Ryan Stone / Unsplash

Ob Gebühren für Kontoführung, Überweisungen oder Kontoauszüge: Während solche Dinge bei Direktbanken wie der ING, DKB oder Openbank kostenlos sind, müssen Kunden der Sparkasse oftmals dafür bezahlen. Nicht nur das. Schaut man sich die verkrusteten Strukturen vieler Sparkassen an und vergleicht sie mit Neobrokern wie Trade Republic oder N26, wird schnell deutlich: Stillstand ist Rückschritt. Das dämmert inzwischen auch der Sparkasse. Die Flucht der Kundschaft ist real. Aufgeben will man aber nicht. 2026 soll alles anders werden – oder wenigstens ein wenig.

Sparkasse will sich neu erfinden

Die Sparkassen verlieren Kunden und Anleger an die hippen Neobroker. Trade Republic, Scalable Capital, die Konkurrenz, die bequem im Smartphone sitzt. „Es sind erhebliche Maßnahmen erforderlich, wir müssen einfacher und schneller für unsere Kunden werden“, sagt Sparkassen-Verbandspräsident Stefan Reuß. Im Klartext: Aufholen, bevor man endgültig abgehängt wird.

Schon im Juli 2025 hatte der Deutsche Sparkassenverband Alarm geschlagen. In einem vertraulichen Rundschreiben an die Vorstände forderte man ein attraktiveres Wertpapierangebot. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete: Bis 2026 soll die App der Sparkasse auf Vordermann gebracht werden – mit günstigeren und umfassenderen Depots. Am Dienstag sprach Reuß von einer „für uns nicht befriedigenden“ Gefechtslage mit den Neobrokern. Nicht nur seien diese billiger als die Sparkasse, sie hätten auch regulatorische Vorteile. Während die Sparkassen bei der Depoteröffnung gerne eine Geburtsurkunde sehen wollen – freilich in der Filiale –, ist bei den Neobrokern mitunter nicht mal ein Anruf nötig. Ein neues Konto anlegen: Geht einfach in der App. Der Sparkassen-Boss fordert: gleiche Regeln für alle.

Statt DKB oder ING: Diese kostenlose Bank-Alternative hat 2 geniale Vorteile

Reuß gab zu, dass die App erweitert werden muss, etwa um den Handel mit Kryptowährungen. Für Minderjährige soll es Depots geben, mit denen die Erziehungsberechtigten Wertpapiergeschäfte tätigen können. Noch im vierten Quartal 2025 sollen Minderjährige zudem in der Sparkassen-App für Wero freigeschaltet werden können, um von Handy zu Handy Kleinzahlungen „unter Freunden“ tätigen zu können.

Spät, aber auch zu spät?

Und dann ist da noch die App der Sparkasse. Da müsse dringend was passieren, sagt Reuß. Kryptohandel gehört künftig dazu. Schließlich kann man bei Trade Republic und Co. längst mit Bitcoin oder Ethereum handeln. Außerdem: Depots für Minderjährige, bei denen Eltern die Kontrolle behalten. Noch im vierten Quartal 2025 sollen Jugendliche über die Sparkassen-App für Wero freigeschaltet werden. Die europäische PayPal-Alternative, die gut 25 Jahre nach PayPal eingeführt wird und schnelle Zahlungen von Handy zu Handy unter Freunden ermöglicht. So weit ist man immerhin schon. Zumindest können Sparkassen-Kunden seit Neuestem mit ihrer EC-Karte Payback-Punkte sammeln.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Wero mit Paypal zu vergleichen ist schlicht und ergreifend falsch.
    Mit Paypal kann man Weltweit bezahlen, unabhängig von der Hausbank, mit Wero überhaupt erst, wenn die Hausbank sich daran beteiligt und auch nur innerhalb der EU.
    Paypal ist ein Dienstleister, Wero ist eine Dienstleistung.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein