Seit dem 1. Juli erhalten alle Rentner mehr Geld. Wer bisher rund 1.500 Euro Rente bekam, sieht seitdem etwa 50 Euro mehr im Monat. Und auch 2026 wird es eine Rentenerhöhung geben. Das geht aus dem aktuellen Rentenversicherungsbericht hervor.
So hoch fällt die Rentenerhöhung 2026 aus
Der Rentenversicherungsbericht macht deutlich: Für 2026 wird eine Rentenerhöhung von 3,37 Prozent geschätzt. Doch: Es bleibt eine Prognose. Die exakten Werte hängen von der Lohnentwicklung in 2025 ab – die endgültige Entscheidung soll im Frühjahr 2026 fallen, wirksam zum 1. Juli. Liegt das Plus bei 3,37 Prozent, bekäme jemand mit 1.500 Euro Rente erneut etwa 50 Euro mehr monatlich. Kein Ausreißer, aber eine spürbare Entlastung.
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Doch das Bild hat auch dunkle Schatten. Über eine Million Rentner, die zusätzlich Grundsicherung beziehen, haben trotz formaler Rentenerhöhung nichts davon. Weil die Rentenerhöhung in voller Höhe auf die Grundsicherung angerechnet wird, bleibt das verfügbare Einkommen gleich – während Kosten und Preise steigen. Hinzu kommt: Grundsicherung und das Bürgergeld sollen 2026 nicht erhöht werden. Für Betroffene heißt das: Realität ist Nullrunde.
Kritik am Rentensystem
Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, warnt schon länger: Deutschland komme um eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre nicht herum, wenn das System finanzierbar bleiben solle. Sie schlägt vor, die Rente künftig stärker an die Inflation statt primär an Lohnerhöhungen zu koppeln, um Kaufkraftverluste besser abzufedern.
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Demgegenüber steht die Haltung der SPD, die signalisiert, das Rentenniveau sichern zu wollen – insbesondere für jene, die Jahrzehnte eingezahlt haben. Höheres Renteneintrittsalter oder Einschnitte? Kein Thema für die Partei. Der Generalsekretär der CDU, Carsten Linnemann, wirbt hingegen für die sogenannte Aktivrente: Menschen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben und weiterarbeiten möchten, sollen steuerfreie Zuschläge bekommen – bis zu bestimmten Freibeträgen.
Sein Argument: Gewinne für alle – Rentner haben mehr, Arbeitgeber erfahrene Mitarbeiter, der Staat mehr Einnahmen. Kritiker warnen allerdings, dass solche Modelle soziale Ungerechtigkeiten verschleiern und auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, die nicht weiterarbeiten können.
