HTX Studio, ein DIY-Team aus China, ist genau dieser Frage nachgegangen. Die Bastler haben 10 identische iPhones und 10 Android-Smartphones gekauft und diese in Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde mit einem Fast-Charge-Netzteil geladen und eine mit einem langsamen Ladegerät. Nach einem halben Jahr und 500 kompletten Ladevorgängen hat man nun endlich eine Antwort.
So lief der Test ab
Die iPhones wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Drei Geräte wurden mit dem 40-Watt-Netzteil von Apple geladen und die anderen drei mit dem alten 5-Watt-Netzteil. Ein weiteres iPhone wurde gar nicht geladen, um als Kontrollgruppe das normale Altern des Akkus über die Zeit zu ermitteln.
Bei den Android-Smartphones sah der Aufbau genau so aus. Verwendet wurde das hierzulande nicht erhältliche iQOO7, einmal mit den maximal möglichen 120 Watt und einmal mit 18 Watt.
Eine selbst programmierte Software lädt die Smartphones auf 100 Prozent und verbraucht den Akku anschließend wieder, bis 5 Prozent erreicht sind. Anschließend startet der Ladevorgang erneut. 500 Ladezyklen wurden auf diese Art und Weise über viele Monate hinweg durchgeführt.
Schadet Schnellladen dem Akku?
Vor und nach dem Experiment haben die Bastler die Akkus untersucht. Denn nicht jedes Smartphone kommt ab Werk mit der identischen Akkukapazität. Kleinere Unterschiede von unter einem Prozent sind möglich. Nach 500 Zyklen hat man die Akkus erneut untersucht und festgestellt, wie viel Kapazität diese eingebüßt haben:
- iPhone (slow charge): 11,8%
- iPhone (fast charge): 12,3%
- Android (slow charge): 8,8%
- Android (fast charge): 8,5%
Die Ergebnisse überraschen. Während die iPhone-Akkus durch das schnellere Laden 0,5 Prozent mehr an Kapazität verloren haben, haben die Akkus der Android-Smartphones gar 0,3 Prozent mehr Kapazität. Unterschiede, die nur im Labor messbar sind. Das schnelle Laden hat also beinahe keinerlei Auswirkung auf die Lebensdauer deines Akkus.
So könntest du deinen Akku schonen
Ein weiterer Akku-Mythos besagt, dass Akkus sich für eine möglichst lange Lebensdauer stets zwischen 30 und 80 Prozent befinden sollten. Manche Smartphone-Hersteller bieten gar ein Lade-Limit bei 80 Prozent für ihre Smartphones an.
Auch dieser Theorie sind die Baster nachgegangen und haben eine weitere Gruppe Smartphones bis 80 Prozent geladen und anschließend den Akku nur auf 30 Prozent geleert. Da es sich hierbei nur um einen halben Ladezyklus handelt, hat man das Experiment 1000 Mal wiederholt.
- iPhone (30-80 Prozent): 8,3%
- Android (30-80 Prozent): 6,0%
Wer sein Smartphone also nie über 80 Prozent lädt, schont also tatsächlich ein wenig seinen Akku. Doch auch hier ist der Unterschied im Alltag marginal. Das Experiment zeigt also: Man sollte also nicht zu viel Zeit und Aufwand in das Aufladen seines Smartphones investieren und einfach dann laden, wenn es gerade am besten passt.
