Konkurrenz für die FritzBox: Huawei bringt Glasfaser bis ins Wohnzimmer

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Wenn du schon einen Glasfaseranschluss hast, endet dieser oft dort, wo du die Leitung nur bedingt gebrauchen kannst: im Keller, in der Abstellkammer oder auf dem Flur. Huawei will das ändern – und der FritzBox direkt Konkurrenz machen.
FTTR Router von Huawei

Huawei startet mit FTTR in Deutschland

FTTR lautet die Lösung von Huawei. Die Abkürzung steht für „Fiber to the Room“, also Glasfaser bis zum Raum. Huawei hatte dieses Konzept in den vergangenen Jahren schon mehrfach als Prototyp oder noch nicht verfügbares Produkt gezeigt. Jetzt ist es erstmals auf dem deutschen Markt erhältlich. Auf der Anga Com in Köln kündigte das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vertriebspartner Carrierwerke die Markteinführung an. Den Anfang macht der Internetanbieter Glasfaser Direkt, der FTTR vor allem in ländlichen Regionen mit großen Wohnflächen einsetzt. Tätig ist er beispielsweise rund um Amberg in der Oberpfalz.

FTTR: Glasfaser bis zu jedem WLAN-Sender

Gerade in weitläufigen Einfamilienhäusern stoßen klassische WLAN-Lösungen schnell an ihre Grenzen. Insbesondere bei den Datenraten von schnellen Glasfaseranschlüssen bleibt von den gebuchten Bandbreiten in entfernteren Räumen oft nicht viel übrig. Huaweis FTTR-Lösung setzt genau hier an: Statt auf Repeater, Netzwerkkabel oder Powerline zu setzen, bringt das System den Glasfaseranschluss konsequent bis in jedes Zimmer. Dort sorgen FTTR-Wi-Fi-7-Einheiten für stabiles Highspeed-WLAN mit Gigabitgeschwindigkeit und niedriger Latenz. Schließlich geht das Glasfasersignal unterbrechungsfrei bis in den Raum, wo es gebraucht wird.

Neben der Hardware, die aus einer Haupt- und mehreren Untereinheiten besteht, umfasst das System optische Komponenten und Verlegehilfen für Glasfaserkabel. Das von Huawei angebotene Glasfaserkabel ist selbstklebend und deutlich einfacher zu verlegen als klassische Glasfaserkabel für die Heimvernetzung. Auch eine intelligente Netzwerksteuerung ist dabei. Über die LinkHome-App können Nutzer ihr Heimnetz in Echtzeit überwachen und etwa Regeln für die Internetnutzung ihrer Kinder einrichten.

Das Angebot wird im Rahmen eines sogenannten Speed-Bundles vermarktet: Kundinnen und Kunden erhalten Router und FTTR-WLAN-Extender zum Preis eines Premium-Routers. Wer sich später für FTTR entscheidet, kann das System auch nachträglich integrieren. Am Rande der Anga Com war zu erfahren, dass möglicherweise demnächst über den Partner Carrierwerke auch andere Stadtwerke das System vermarkten. Noch gibt es die Produkte nicht im Einzelhandel. Insbesondere das selbstklebende Glasfaserkabel wäre aber für den einen oder anderen Glasfaserkunden, der sein Glasfasermodem weiter entfernt von der Glasfaseranschlussdose installieren möchte, ein regelrechter Segen. Abzuwarten bleibt, ob dieses eines Tages im Handel verfügbar sein wird.

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