Der Zugang zu Bargeld wird in Deutschland mit jedem verstrichenen Jahr immer schwieriger. Wurden 2018 noch etwa 59.000 Geldautomaten betrieben, sind es mittlerweile nur rund 51.000 Stück. Ein Trend, der laut der Deutschen Bundesbank auch vor Bankstellen nicht Halt macht. Hier sprechen die Finanzexperten von circa 53.000 Stellen im Jahr 2002 und 21.000 Stellen in 2023. Die Gründe: Vorstoß von digitalen Bezahlsystemen in Kombination mit sich häufenden Automatensprengungen. Umso schlimmer ist es, wenn ein Bankautomat zwar da ist, allerdings kein Geld auszahlt. Doch warum eigentlich und wie sollten Betroffene vorgehen?
Neuer Fall in Binz
Zahlt der augenscheinlich voll funktionsfähige Geldautomat keine Scheine aus, steckt oftmals sogenanntes „Cash Trapping“ dahinter. Dabei handelt es sich um eine perfide Betrugsmasche, die deutsche Bankkunden künftig stets berücksichtigen sollten. Das grundsätzliche Prinzip ist dabei recht simpel: Beim Cash Trapping manipulieren Kriminelle den Geldautomaten insoweit, als dass die abgehobenen Scheine im Ausgabeschacht stecken bleiben. Meistens kleben die Täter zu diesem Zweck einen täuschend echt aussehenden Verschluss über den Geldausgabeschacht – versehen mit einer Klebefolie.
Nach Angaben der polizeilichen Kriminalprävention erscheint in solchen Fällen irgendwann ein Störungs-Hinweis. Ziehen die Bankkunden daraufhin weiter, können sich die Täter bedienen; und das Geld ist weg.
Ein entsprechender Fall ereignete sich kürzlich an einem Geldautomaten in der Binzer Hauptstraße (Mecklenburg-Vorpommern). Laut der Landespolizei war es einem 49-Jährigen um 17:20 Uhr nicht möglich, Geld abzuheben. Daraufhin bemerkte der Binzer eine Manipulation am Bankautomaten und schaltete die Polizei ein. Das Gerät wurde vorübergehend außer Betrieb gesetzt – und die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen wegen Verdachts des versuchten Betrugs und Diebstahls auf.

So reagierst du richtig beim Cash Trapping
Zeigt der Geldautomat eine Auszahlung an, ohne die Scheine auszuwerfen, empfiehlt es sich, am Ausgabeschacht zu rütteln. Ist dieser locker oder sieht ungewöhnlich aus, sollte man vor Ort bleiben und entweder die Bank oder die Polizei informieren. Andernfalls könnte das abgebuchte Geld für immer verloren sein. Tipp: Am Bankautomaten angebrachte Notfallnummern sollte man zu diesem Zweck nicht verwenden. Denn diese könnten von den Kriminellen angebracht worden sein.
Ferner rät die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern dazu, nach Möglichkeit Geldautomaten im Innenbereich von Bankfilialen zu nutzen. Auch sollen Bankkunden das PIN-Eingabefeld verdecken – sowohl vor fremden Blicken als auch vor versteckten Kameras. Worauf Bürger darüber hinaus achten sollten, verrät unser Ratgeber zu Betrugsmaschen am Geldautomaten.
