Der Spielwarenhersteller Lego hat es als eines der wenigen Unternehmen geschafft, das eigene Geschäft auch im digitalen Zeitalter nicht nur zu erhalten, sondern in ungeahnte Höhen zu befördern. Dies gelang Lego unter anderem mit Maßnahmen wie Filmen und Videospielen. Das Ergebnis: auch physische Lego-Sets gehen mittlerweile ordentlich ins Geld. Umso schöner ist es, wenn man auf einen guten Schnäppchen-Deal trifft. Doch genau diese könnten sich aktuell als Falle entpuppen.
Lego-Sets um hunderte Euro rabattiert
Wer aktuell online nach Lego-Sets Ausschau hält, landet unter Umständen auf Seiten mit sensationellen Rabatten. Der Avengers Tower etwa (Lego-Website-Preis: 499,99 Euro) wird für nur 42,24 Euro verscherbelt, während der Mercedes-AMG F1 W14 E Performance für 41,48 statt 219,99 Euro zu haben ist. Doch wie ist das möglich? Ganz einfach: Die Deals stammen aus einem Fake-Shop und sind daher nicht seriös.
Das Cybercrime-Portal Watchlist Internet warnt gegenwärtig vor gefälschten Lego-Shops. Diese werden optisch an die echte Lego-Seite angepasst und auf den Google-Suchergebnisseiten oder bei Social Media so positioniert, dass nichts ahnende Nutzer sie aufrufen. Als Beispiel nennt Watchlist Internet die Seite „afreshcraftz.com“. Hier locken die Täter mit großen Rabatten, doch wer sich darauf einlässt, ist sein Geld los, ohne die Lego-Sets jemals zu Gesicht zu bekommen.

Woran lassen sich Scam-Shops erkennen?
Die ersten Anlaufstellen sollten die URL und das Impressum sein. Die Adresse „afreshcraftz.com“ unterscheidet sich beispielsweise offensichtlich von „lego.com“. Während das Fehlen eines Impressums auf einer deutschen Seite stets ein Warnsignal darstellt. Weiterhin deuten besonders großzügige Rabatte meistens auf Betrug hin – genauso wie die Zahlungsart. Akzeptiert ein Shop beispielsweise ausschließlich die Kreditkarte respektive eine Zahlung per Vorkasse als Zahlungsmethode, sollte man seinerseits stutzig werden.
Bleiben noch Zertifikate und Bewertungen. Erstere müssen zwangsläufig anklickbar sein und auf eine vertrauenswürdige Seite wie Trusted Shops leiten. Letztere dürfen indes nicht zu positiv sein – und sollten sich auf das jeweilige Produkt beziehen. Im aktuellen Fall loben die Rezensionen etwa allesamt Kaffeemaschinen anstelle von Lego-Sets.
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Zwei Tipps zum Abschluss: Die Verbraucherzentrale bietet mit dem Fake-Shop-Finder ein kostenloses Tool an, das viele betrügerische Seiten identifizieren kann. Ferner erkennt und blockiert manche Antivirus-Software gefälschte Websites automatisch.

Was tun, wenn du bereits bestellt hast?
Zunächst einmal empfiehlt es sich, den Anbieter zu kontaktieren und von seinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen – respektive den Vertrag aufzulösen. Zwar wird man in der Regel keine Antwort erhalten, doch die Anfrage selbst lässt sich als Nachweis für Zahlungsdienstleister nutzen. Diese – in erster Linie PayPal oder Kreditinstitute – gilt es nun zu kontaktieren. Mit etwas Glück gelingt es, die Zahlung auf diesem Wege zu stoppen oder zurückzuholen. Leider sind die Erfolgsaussichten überschaubar. Und selbiges gilt auch für eine Anzeige bei der Polizei. Wir würden Betroffenen dennoch anraten, diesen Schritt zu machen.
