Der Branchenverband Breko vereint einen Großteil jener Telekom-Wettbewerber, die seit Jahren in Glasfaser-Leitungen investieren und diese an den Kunden verkaufen wollen. Dabei stellen sie aber fest, dass die Nachfrage bei weitem nicht so ist, wie sie es sich wünschen würden. Nur 5,2 Millionen der aktuell theoretisch möglichen 19,9 Millionen Haushalte haben einen Glasfaseranschluss gebucht. Das zeigen aktuelle Breko-Zahlen. Damit sind nur 26 Prozent der theoretisch buchbaren Anschlüsse auch aktiviert. Allerdings: Ein Großteil dieser Anschlüsse erfordert vor der Aktivierung noch weitere Bauarbeiten, da die Glasfaserleitungen aktuell nur im Bürgersteig vor der Wohnung liegen. Der Fachbegriff dafür: Homes Passed. Tatsächlich sofort aktivierbar sind den Breko-Zahlen zufolge 10,5 Millionen Anschlüsse.
Ein Viertel kennt die Vorteile von Glasfaser nicht
Doch warum ist die Nachfrage so gering? Nach Auffassung der Glasfaser-Branche liegt das unter anderem daran, dass die Verbraucher zu wenig über die Vorteile wissen. Das zumindest ergibt eine vom Breko in Auftrag gegebene Onlineumfrage, die der Verband diese Woche vorstellte. Demnach haben zwar aktuell 61 Prozent der Deutschen schon mal davon gehört, dass Glasfaser-Internet eine schnellere Downloadgeschwindigkeit bzw. eine schnellere Uploadgeschwindigkeit liefert (51 Prozent). Allerdings ist nur 23 Prozent bekannt, dass Glasfaser weniger störanfälliger ist und nur 10 Prozent ist bekannt, dass die Technologie weniger Strom verbraucht als DSL– oder Kabel-Internet. 29 Prozent gaben an, dass ihnen bekannt ist, dass die Glasfaser zuverlässig die gebuchte Leistung erbringt. Je 31 Prozent haben schon davon gehört, dass die neue Leitung zukunftssicher ist und eine niedrige Latenz aufweist. Erstaunlich allerdings ist, dass jeder vierte Deutsche im Rahmen der Umfrage angegeben hatte, gar keine Vorteile von Glasfaser zu kennen.
Demnach hält ein nicht unerheblicher Anteil die Vorteile von Glasfaser wie höhere Übertragungsgeschwindigkeit oder niedrige Latenz in vielen Anwendungsbereichen durchaus für relevant. Knapp die Hälfte nennt die gleichzeitige Nutzung des Internetanschlusses in einem Haushalt (48 Prozent), gefolgt vom Arbeiten im Home Office und dem Streamen von Filmen und Serien (je 40 Prozent). Rund jede und jeder Fünfte (18 Prozent) hält die Vorteile von Glasfaser beim Online-Gaming, 12 Prozent für die Nutzung von Cloud-Diensten für relevant.
- Glasfaser zu teuer? Diese Tarife sind günstiger als DSL
Glasfaser muss Lifestyle-Produkt werden
Um die Vorteile von Glasfaser spielerisch zu vermitteln, hat der Breko ein eigenes Kinderbuch herausgebracht. Das Kinderbuch „Vom Faultier, das endlich schnell werden wollte“ richtet sich an kleine und große Kinder und vermittelt die Vorteile von Glasfaseranschlüssen. Man möchte „einen anschaulichen Beitrag leisten, die Bedeutung des Glasfaserausbaus aufzuzeigen“, so Breko-Chef Stephan Albers in einer Pressemitteilung. Das Kinderbuch gibt es kostenlos als eBook beim Breko.
Dass die Glasfaser-Leitung raus aus der Nerd-Ecke muss, scheint in der Branche angekommen zu sein. Selbst der Präsident der Bundesnetzagentur forderte die Unternehmen gerade erst auf, mehr Begeisterung für das Glasfaser-Internet zu schaffen und die Nutzer nicht mit Debatten um gegenseitigen Überbau und Zwangsanbieterwechseln zu verunsichern. „Beides halte ich für extremst kontraproduktiv“, so BNetzA-Präsident Klaus Müller bei der Breko Jahrestagung.
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Hatten 2021 Glasfaser ins Haus bekommen und ich hatte das große Paket gebucht mit Fernsehen über Glasfaser und die größte Geschwindigkeit was machbar war. Und der Verteiler stand gleich vorm Haus, Problem war nur das diese Leistung/Geschwindigkeit nie an kam egal ob mit einem Gerät oder mehreren Geräten. Also mein Fazit, zur Zeit ist es für den Hausgebrauch egal ob DSL oder Glasfaser.
Als Bestandskunde muss ich für 1GB Glasfaser 90€ pro Monat bezahlen, die Neukunden kriegen dagegen einen Kampfpreis von 49,90€.
Als Privatkunde kriege ich in einem Gebiet, wo Glasfaser neu verlegt wird, die Hausanschlussgebühren erlassen, als Businesskunde muss ich Tausende Euros dafür zahlen, dabei spielt Betriebsgröße gar keine Rolle, der Hauptentscheidungsgrund ist dabei Gewerbegebiet und Firmengebäude. Das in dem Gebäude auch ganz normale Privatleute zur Miete wohnen, interessiert die Anbieter nicht.
Die Fritzbox an einem Glasfaseranschluss ist nicht immer von aussen erreichbar. Die Pingzeiten sind auch unterirdisch.
Aber sonst, wenn es nur um Streaming von Netflix&Co. geht, ist Glasfaser unschlagbar.