Günstig, aber giftig: Diese Weihnachtsgeschenke gefährden unsere Kids

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Die vielen Geschenke an Weihnachten sind für manche eine finanzielle Belastung. Allerdings ist es keine gute Idee bei Online-Plattformen aus China nach günstigen Alternativen zu suchen, warnt die Stiftung Warentest.
Stiftung Warentest: So gefährlich sind Artikel von Shein und Temu

Stiftung Warentest: So gefährlich sind Artikel von Shein und Temu

Geschenke sind ein wichtiger Bestandteil des Weihnachtsfestes. Im Durchschnitt planten die Deutschen im vergangenen Jahr den Kauf von Geschenken im Wert von 307 Euro pro Kopf. Bei Familien lag dieser Wert mit 439 Euro noch etwas höher, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte. Sparpotenziale bieten vor allem besondere Angebote an Aktionstagen wie dem Black Friday – oder aber der Einkauf auf Online-Plattformen, die für ihre niedrigen Preise bekannt sind. Doch zumindest vor zwei dieser Plattformen warnt nun die Stiftung Warentest: Auf der Suche nach günstigen Geschenken sollte man nach Auffassung der Experten einen Bogen um Shein und Temu machen.

Shein & Temu: Niedrige Preise, schlechte Qualität

Die beiden Online-Marktplätze stehen bereits seit Längerem in der Kritik – und das nicht nur wegen der Paketflut, die an Flughäfen von den Zollbehörden kaum noch bearbeitet werden kann. Die auf den Plattformen angebotenen Produkte sind nicht nur mit äußerst niedrigen Preisen ausgezeichnet. Sie sind oftmals auch von derart minderwertiger Qualität, dass sie nicht den gesetzlichen Bestimmungen des europäischen Verbraucherschutzes entsprechen, wie die Stiftung Warentest festgestellt hat.

Die Verbraucherschützer kauften in einer Stichprobe 162 Artikel auf Shein und Temu – darunter Schmuck, Babyspielzeug und USB-Ladegeräte für Smartphones oder Tablets. Viele dieser Produkte entsprachen den Erwartungen in puncto Produktsicherheit nicht. So fanden die Tester in fünf von 55 gekauften Kettchen einen erhöhten Gehalt an Schwermetallen. In den Anhängern steckten hohe Anteile von Blei, Cadmium und Nickel. Bei zwei Modellen wurde der Cadmium-Grenzwert um das 8.500-Fache überschritten. In solch hoher Konzentration kann das Schwermetall krebserregend wirken und Knochen- sowie Nierenschäden verursachen.

Gift im Spielzeug, Ladegeräte von fragwürdiger Qualität

Auch das auf den Plattformen von Dritten angebotene Kinderspielzeug ist nicht in jedem Fall unbedenklich. Hier bemängelten die Tester der Stiftung Warentest primär fehlende Siegel wie das CE-Zeichen. Als problematisch wurde zudem eingeschätzt, dass sich bei vielen Spielzeugen Aufkleber und Kleinteile wie Saugnäpfe leicht lösen ließen. Sie können gerade von Kleinkindern leicht verschluckt werden. In Stofftüchern einer Spielzeugbox fanden die Verbraucherschützer außerdem eine erhöhte Konzentration von Formaldehyd.

Auch die auf den Billig-Plattformen angebotenen Ladegeräte, die von der Stiftung Warentest untersucht wurden, konnten nicht überzeugen. 52 der 54 getesteten Modelle entsprachen nicht den Sicherheitsanforderungen der Europäischen Union. Neben fehlenden Angaben störten sich die Tester insbesondere an der mangelhaften Qualität der Netzteile. In 37 Fällen ließen sich die Stecker so leicht verbiegen, dass die Kabel im Inneren brechen konnten – was zu Stromschlägen oder Kurzschlüssen führen kann. 30 der gekauften Ladegeräte wurden so stark beschädigt, dass sie nicht mehr an einer Steckdose genutzt werden konnten.

Wer billig kauft, lebt gefährlich?

Sowohl Shein als auch Temu haben auf die Ergebnisse der Stiftung Warentest bereits reagiert und die beanstandeten Produkte mit entsprechenden Warnhinweisen versehen. Dennoch bleibt der Kauf von Geschenken auf den Online-Marktplätzen ein Abenteuer – dessen eigentlichen Preis letztlich die Beschenkten zahlen müssen.

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