Google späht Nutzer aus: Jetzt kommt die herbe Quittung

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Das US-amerikanische Unternehmen Google hat Daten seiner Nutzer gesammelt, auch nachdem sich diese ausführlich dagegen entschieden haben. Nachdem die Generalstaatsanwaltschaft ihre Untersuchung abgeschlossen hat, einigten sich Google und 40 US-Bundesstaaten auf eine teure Entschädigung.
Google stellt Dienst ein: Milliarden Nutzer müssen sich umstellen
Google stellt Dienst ein: Milliarden Nutzer müssen sich umstellenBildquelle: Mitchell Luo / Unsplash

Nachdem die Generalstaatsanwälte der Staaten ihre Untersuchung zu irreführenden Datenschutzangaben abgeschlossen hatten, hat man sich nun mit Google geeinigt. Das Unternehmen muss eine Zahlung von satten 391,5 Millionen Dollar leisten. Zwar darf Google weiterhin Ortungsdaten von ihren Nutzern sammeln, jedoch können diese sich dagegen entscheiden.

Google: „Absichtlich falsch dargestellt“

Der Internet-Suchmaschinenbetreiber habe damals den Nutzern ermöglicht, die Speicherung der Ortungsdaten abzulehnen, jedoch erhielten diese keinen Hinweis. Denn die Google-Apps erheben automatisch die Positionsdaten ihrer Nutzer. Der Policy Communictions Manager bei Google, José Castañeda, sagte der „Washington Post“ gegenüber: „Wir haben die Nutzer offen darüber informiert, was der Inkognito-Modus im Hinblick auf den Datenschutz bietet. In diesem Fall werden unsere Aussagen von den Klägern absichtlich falsch dargestellt.“

Nach einer Vereinbarung mit den Generalstaatsanwälten stimmte der Konzern zu, besser über die Sammlung und Speicherung der Ortungsdaten hinzuweisen. Gleichzeitig sollen sie die Möglichkeit anbieten, diese abzustellen. Laut eines Sprechers des Unternehmens handelte es sich bei der Untersuchung um ein veraltetes und schon seit Langem behobenes Verfahren, sagte er der „New York Times“. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge laufen die Ermittlungen schon seit 2018. Bereits damals habe Google den Standort seiner Nutzer verfolgt, das Abwählen war nur in den Einstellungen möglich.

Alte Produktrichtlinien schon seit Längerem geändert

„Standortdaten gehören zu den sensibelsten und wertvollsten persönlichen Informationen, die Google sammelt, und es gibt so viele Gründe, warum ein Verbraucher sich gegen Nachverfolgung entscheiden könnte“, sagte der Generalstaatsanwalt vom Bundesstaat Connecticut, William Tong. Dies ist ein „historischer Sieg für Verbraucher“, so der Jurist.

Laut Google seien die Probleme schon vor ein paar Jahren behoben worden. „Im Einklang mit den Verbesserungen, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben, haben wir diese Untersuchung beigelegt, die auf veralteten Produktrichtlinien beruht, die wir vor Jahren geändert haben“, sagte Castañeda. Erst im Sommer erhielt Google eine Milliardenstrafe in EU. Das europäische Gericht hat eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro beschlossen. Der Tochterkonzern Google habe seinen eigenen Shopping-Vergleichsdienst gegenüber konkurrierte Diensten vorgezogen.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Diesen Konzern (wie alle 5 „Gafam“-Unternehmen) meiden, wo immer es geht. Statt zu ‚googeln‘ gibt’s auch sehr gute, sichere Suchmaschinen. Meine persönlichen Empfehlungen hierbei sind DuckDuckGo (ebenfalls USA) und Qwant aus Frankreich; schon seit vielen Jahren google ich nicht mehr. Und statt Google Maps gibt’s „TomTom Amigo“ zur Navigation (wurde bei inside-digital schon mehrfach vorgestellt). Für Android-Nutzer gilt natürlich die Synchronisierung mit Google weitgehend zu deaktivieren.
    Wo Google aber ein absolutes Monopol hat: Youtube. Aber auch hier gibt’s (zumindest für Android) sichere Wege zur anonymen Nutzung ohne Tracking.

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  2. Nutzerbild Karl Lmarrell

    Dieses unverschämte Zulangen läutet das Ende der großen Verbundnetze ein. Denn „Netz“ hat auch immer etwas mit „Fangen“zu tun.
    Schon 1993 entwickelte ich gegen die damalige OBAG meine “ Energie-Insel“. Ich erzeugte meinen Strom mit einem 5 kW-Generator, der auch meine ca. 3,6 kWh-Akkus lud. Die Abwärme des wassergekühlten Dieselmotors heizte das Haus.
    Zeitgleich entwickelte Fichtel&Sachs ihren Dachs, den sie mir wegen Entwicklungsverzögerungen nicht rechtzeitig liefern konnten.
    Also baute ich mir als gelernter Starkstromelektriker so ein Gerät selber,
    Große Firmen sind längst auf KWK umgestiegen und heizen mit der Abwärme den Betrieb oder trocknen Lack.
    Heute könnte „bidirektionales Laden“ zur Autarkie führen. Das wird aber von der lobbygesteuerten Politik verhindert,solange die Stromgiganten noch das Sagen haben.

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