Garmin verpasst seiner härtesten Uhr still und leise ein einzigartiges Feature

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Garmin bringt mit der Fenix 8 Pro eine neue Outdoor-Smartwatch mit spannenden Extras. MicroLED? Satellitenfunk? LTE ohne Handy? Ungewöhnlich – und genau das macht sie so interessant. Doch was kostet so viel Technik am Handgelenk?
Eine Garmin-Uhr, die auf einem moosigen Stein in der Natur liegt.

MicroLED-Klarheit im Freien: Mit dem bisher hellsten Display von Garmin bleiben Karten und Messwerte auch bei voller Sonne lesbar.

Garmin hat seine neue Fenix 8 Pro-Serie vorgestellt – und die bringt mehr als nur ein robustes Design und Multisport-Tracking. Zum ersten Mal gibt es ein MicroLED-Display, integriertes LTE und bidirektionale Satellitenkommunikation. Damit bleibst du erreichbar, auch wenn das Smartphone zuhause bleibt – und kannst im Notfall sogar abseits aller Netze ein SOS senden.

Ein Überblick über die Fenix 8 Pro-Reihe

Die neue Serie kommt in zwei Größen: 47 und 51 Millimeter. Sie bringt alle bekannten Features der Fenix-Reihe mit – darunter eine Titan-Lünette, Saphirglas, Wasserdichtigkeit bis 100 Meter und eine Akkulaufzeit von mehreren Tagen.

In Europa starten die Preise bei etwa 1.199 Euro für das Basismodell. Wer das neue MicroLED-Display möchte, muss mit rund 1.999,99 Euro rechnen. Die Fenix 8 Pro ist ab sofort über Garmins Website und ausgewählte Händler erhältlich. Sie ergänzt die bisherigen Fenix-8-Modelle und bietet mehr Auswahl – je nachdem, ob dir Display-Performance oder Ausdauer wichtiger ist.

Von der Herzüberwachung bis hin zu kurzen Sprachnachrichten – die Fenix 8 Pro verbindet ernsthafte Gesundheitsüberwachung mit intelligenteren Möglichkeiten, in Kontakt zu bleiben.

Auch softwareseitig hat Garmin aufgerüstet: Verbesserte Textvorschläge erleichtern das Schreiben von Nachrichten. Live-Tracking kann nun automatisch mit Start deiner Aktivität beginnen. Über Garmin Connect erhältst du außerdem neue Gesundheitsanalysen. Erholungsdaten und Trainingsbereitschaft wurden verfeinert. Neu sind auch Sportmodi wie Paddelsport oder Adventure Racing.

MicroLED sorgt für bessere Lesbarkeit

Die Fenix 8 Pro ist laut Garmin die erste Smartwatch mit MicroLED-Display. Mit bis zu 4.500 Nits Helligkeit und über 400.000 winzigen LEDs auf einem 1,4-Zoll-Bildschirm bietet sie hervorragende Blickwinkel und bleibt selbst bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar – ohne Einbrenngefahr.

Das ist wichtig, denn eine Uhr bewegt sich ständig und wird oft aus ungewöhnlichen Winkeln betrachtet. Ob beim Laufen oder beim kurzen Blick während eines Workouts – das Display bleibt klar erkennbar.

Das MicroLED-Display gibt es nur im 51-mm-Modell. Dafür ist die Akkulaufzeit kürzer: rund zehn Tage im Standardbetrieb, etwa vier Tage mit Always-On-Display. Wer Wert auf optimale Ablesbarkeit legt, muss hier also Abstriche machen.

Wenn es außerhalb des Netzes kritisch wird, kann sich die Fenix 8 Pro direkt mit Satelliten verbinden, um über Garmin Response ein SOS auszulösen.

Wenn dir diese Helligkeit nicht wichtig ist, bietet Garmin auch AMOLED-Varianten der Fenix 8 Pro in beiden Größen. Diese schaffen bis zu 27 Tage Akkulaufzeit im normalen Modus und rund 15 Tage mit aktiviertem Always-On. AMOLED bietet sattere Farben und bessere Energieeffizienz.

Garmin stellt klar: MicroLED ersetzt AMOLED nicht. Beide Displaytypen sollen nebeneinander bestehen – je nachdem, ob dir maximale Sichtbarkeit oder längere Laufzeit bei kräftigeren Farben wichtiger ist.

LTE und Satellitenabdeckung – auch ohne Smartphone

Die Fenix 8 Pro setzt auf ein cleveres Verbindungskonzept. Ist dein Smartphone in der Nähe, nutzt die Uhr dessen Datenverbindung. Ist es nicht dabei, greift LTE-M. Damit kannst du Sprachanrufe tätigen, Nachrichten über Garmin Messenger senden und empfangen, deinen Standort teilen oder SOS-Alarme auslösen.

LTE-M ist eine stromsparende Variante von LTE, die den Akku schont. Selbst bei aktiviertem GPS und Live-Tracking hält das 51-mm-Modell bis zu 19 Stunden durch – ein deutlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Smartwatches.

Für Wasser und Wildnis gebaut: Die Fenix 8 Pro ist bis zu hundert Meter wasserdicht und bietet Live-Tracking am Handgelenk.

Ist kein LTE verfügbar, schaltet die Uhr auf geostationäre Satelliten um. Dafür muss die Uhr zum Himmel zeigen, doch danach kannst du Kurznachrichten senden und empfangen oder ein SOS auslösen. Anders als Garmins inReach-Handgeräte nutzt die Fenix kleinere Antennen und geostationäre Satelliten – für kontinuierliches Tracking ist das weniger geeignet, aber trotzdem hilfreich. Und alles passt ans Handgelenk.

Für LTE und Satellitenfunk brauchst du ein Garmin-inReach-Abo, nicht deinen regulären Mobilfunktarif. Ab 9,99 Euro pro Monat geht es los. Zum Start gibt es eine 30-tägige Testphase ohne Aktivierungsgebühr. Normale Nachrichten kosten eine kleine Gebühr – SOS-Alarme und die Koordination durch Garmin Response sind immer inklusive.

Warum die Fenix 8 Pro heraussticht

Garmin tritt nicht direkt gegen Apple oder Google an. Die Apple Watch Ultra 2 ist für iPhone-Nutzer weiterhin die erste Wahl – aber bietet keine Satellitenfunktionen direkt in der Uhr. Googles Pixel Watch 4 hat SOS per Satellit, erlaubt aber keine reguläre Kommunikation.

Die Fenix 8 Pro geht einen anderen Weg: MicroLED sorgt für Top-Sichtbarkeit bei Sonnenlicht, dazu kommen mehrere Verbindungsebenen – vom täglichen LTE-Einsatz bis hin zum Satelliten-Backup ohne Mobilfunknetz. Vielleicht nicht so elegant wie das Apple-Ökosystem oder so günstig wie Googles Modelle – aber für Outdoor-Enthusiasten bietet sie etwas, das andere nicht liefern: eine Uhr fürs Gelände, mit direkter Verbindung im Ernstfall.

Es ist ein spürbarer Fortschritt – auch wenn die MicroLED-Version mit rund 2.000 Euro eher etwas für Spezialisten ist. Wer jedoch Zuverlässigkeit in entlegenen Regionen braucht, bekommt mit der Fenix 8 Pro eine der wenigen Smartwatches, die wirklich liefert.

Bildquellen

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  • Neue Smartwatches: Samsung, Suunto und Oppo legen los: Suunto
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