Es wäre stark verwunderlich gewesen, wenn ausgerechnet die BLUETTI Pioneer NA (Sodium) in diesem Jahr keinen IFA-Award für sich hätte beanspruchen können. Denn mit ihrem neuen Modell hat der bekannte Hersteller von Stromspeicher einen neuen Meilenstein in der Branche geschaffen. Sie ist die weltweit erste Powerstation, die eine neue Batterietechnologie ohne Lithium verwendet. Stattdessen setzt sie auf Natrium-Ionen-Zellen und ist somit die erste Salzbatterie ihrer Produktklasse. Doch warum ist das ein derart wertvoller Meilenstein?
Erste salzbasierte Powerstation weltweit – das zeichnet die Bluetti Pioneer Na aus
Es gibt viele Gründe, warum salzbasierte Batterien in der Zukunft eine größere Rolle spielen werden. Allen voran der Preis für ihre Produktion. Salz ist wesentlich großzügiger verfügbar als Lithium und daher als Rohstoff entsprechend günstiger. Ebenso gibt es noch heute Kritik an der Förderung von Lithium, da diese mit einem hohen Wasserverbrauch, einer Bodenbelastung sowie der Kontamination von Grundwasser einhergehen kann. Trotz Ansätzen, die versuchen, den Bergbau nachhaltiger zu gestalten, in dem etwa Lithiumhaltiges Geothermalwasser und Recycling stärker in den Vordergrund rücken.
Salz hingegen umgeht die aufwendige und teure Suche nach einer besseren Wertschöpfungskette für das teure Metall. Das ist auch nicht der einzige Grund, warum Salz seine Stärken in Powerstations ausspielen kann. Denn die Bluetti Pioneer kommt auch mit besonders kalten Temperaturen zurecht. Selbst bei Temperaturen von -40°C kann die Powerstation noch immer Strom liefern. Zugleich liefert sie eine höhere thermische Sicherheit, wodurch das Risiko von Bränden oder einem Ausfall deutlich reduziert wird. Die neue Powerstation besitzt eine Speicherkapazität von 900 Wattstunden sowie eine Ausgangsleistung von bis zu 1.500 Watt. Zu welchem Preis die neue Salz-Powerstation verfügbar sein soll, ist zurzeit noch nicht bekannt.
Erfolgreiche Umsetzung eines bereits erkundeten Konzepts
Tatsächlich ist die Bluetti Pioneer Na (Sodium) nicht das erste Mal, dass sich Bluetti an das Konzept einer salzbasierten Powerstation wagt. Schon 2022 auf der CES in Las Vegas hatte das Unternehmen mit der Bluetti NA300 ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Die Bluetti Pioneer Na geht nun jedoch den nächsten Schritt und verwandelt das Konzept in ein fertiges Produkt um. Dadurch eröffnet die Salzbatterie auch Möglichkeiten für Regionen, in denen bisher keine Versorgung durch Solarstrom möglich war. Denn gerade Lithium-Ionen-Systeme tun sich schwer mit niedrigen Temperaturen, da diese ihre Ionen-Bewegungen reduzieren.
Zugleich geht Bluetti damit einen ähnlichen Pfad, den auch CATL, der führende Hersteller von Batteriesystemen, im April dieses Jahres verkündet hat. Der Hersteller hat ebenfalls an Salzbatterien gearbeitet, die mittlerweile auch mit der Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien vergleichbar sind. Damit ist sichergestellt: Die Ära der Salzbatterien hat Einzug gehalten. Und sie könnte die Türen für mehr Regionen öffnen, um Menschen auch unter harten klimatischen Bedingungen mit Strom zu versorgen.