Familienvater berichtet: Balkonkraftwerk überzeugt auf ganzer Linie

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Kann ein Balkonkraftwerk den Stromverbrauch einer Familie vollständig decken? Diese Frage hat sich ein Familienvater bei der Anschaffung seiner Mini-PV-Anlage inklusive Stromspeicher gestellt. Seine Erfahrungswerte teilt er im Internet mit überraschendem Ergebnis.
Balkonkraftwerke Solarmodule an Balkonen

Siegeszug für Balkonkraftwerke - Anzahl der Mini-PV-Anlagen steigt stark

Der Trend zu Balkonkraftwerken in Deutschland bleibt ungebremst. Mittlerweile besitzen mehr Haushalte ein Balkonkraftwerk als ein Netflix-Abonnement in Deutschland. Dennoch bleibt mancher skeptisch: Kann eine Mini-PV-Anlage inklusive Balkonkraftwerkspeicher tatsächlich den Strombedarf einer Familie decken? Eine Antwort auf diese Frage liefert der YouTube-Kanal „Spiel und Zeug“. Der Kanalbetreiber aus Bremen durfte den Familienvater Mark begleiten, der von seinen Erfahrungen mit dem Ecoflow Stream Ultra X berichtet. Das Ergebnis lässt für alle hoffen, die in ein Balkonkraftwerk investieren möchten.

Balkonkraftwerk konnte bis zu 80 Prozent des Strombedarfs der Familie decken

Der Familienvater installierte für seinen Testlauf vier PV-Module auf einem Flachdach. Ecoflow selbst unterstützte das Projekt zwar, wie man im Channel bekannt gab. Ausschlaggebend für die Beurteilung des Erfolgs blieb jedoch der Stromzähler des Balkonkraftwerk-Betreibers. So lag der Auswertung stets der reale Eigenverbrauch sowie die Einspeisung zugrunde. Der Familienvater verwendete die App hauptsächlich, um nach der Installation Lastspitzen im Alltag besser einordnen zu können. So gelang es ihm trotz wechselhafter Wetterbedingungen in Norddeutschland, mit der Anlage und den Akkus dennoch ordentlich Strom zu erzeugen. An sonnigen Tagen genügte es, um neben den Akkus auch weitere Haushaltsgeräte zu versorgen.

Dabei sei erwähnt, dass es in diesem Haushalt keinen Starkstromverbraucher wie eine Wärmepumpe oder eine Wallbox gibt. Diese Art von Geräten können mit einem Balkonkraftwerk allein nicht ausreichend mit Strom versorgt werden. Hierfür müssten Besitzer in eine größere Dachanlage investieren. Sehr wohl kommen in dem Haushalt jedoch wie in vielen in Deutschland die Wasch- und Spülmaschine zum Einsatz. Sie schaltete man stets ein, wenn die PV-Anlage genügend Strom lieferte. Dadurch sank der Netzbezug der Familie stark herab. Mithilfe eines Smart Meters konnte man den Stromverbrauch datenbezogen weiter optimieren.

In einzelnen Wochen könnte er sogar auf unter 20 Prozent gedrückt werden. Das Balkonkraftwerk schafft es somit bei ausreichend Sonnenlicht bis zu 80 Prozent der von der Familie benötigten Energie zu liefern. Das ist ein guter Autarkiegrad, der einen ersten Richtwert liefert. Allerdings dürfte er auf das Jahr gemessen wohl eher zwischen 60 und 80 schwanken, anstatt sich auf die 80 Prozent einzupendeln. Das ist für ein Gesamtset von Stromspeicher und PV-Modulen ein guter Wert, den Anlagen im Idealfall erzielen sollten. Beim gleichzeitigen Verwenden von Starkstromverbrauchern wie Wärmepumpen oder Wallboxen sind häufig ein Autarkiegrad von 40 bis 60 zu erwarten.

Vollständige Autarkie ist mit Solarstrom allein nicht möglich

Auch wenn diese Quote hoch ausfällt, darf man sich von der hohen Ausbeute in einzelnen Phasen des Jahres nicht täuschen lassen. Im Winter sinkt die Stromproduktion mit Solarmodulen entsprechend herab. Hier dürfte auch Familienvater Mark bemerken, dass der Netzbezug für seine Familie wieder stärker zunimmt. Wenngleich bei vier Solarmodulen sicherlich noch immer eine deutliche Ersparnis in den Kosten übrigbleibt. Leider gibt es für PV-Besitzer heute noch keine Möglichkeit, mit PV-Strom allein eine vollständige Unabhängigkeit vom Netzstrom zu erlangen. Die Stromproduktion nimmt in den dunklen Monaten des Jahres dafür zu stark ab. Zugleich fehlt eine langfristige Speichermöglichkeit für überschüssigen Strom aus den Sommermonaten.

Zurzeit eingesetzte Stromspeicher sind häufiger eher auf kürzere Lade- und Entladeintervalle ausgelegt. Eine Bevorratung des Stroms über Monate hinweg wäre somit nicht nur schwierig, sondern auch ungleich teuer. Das könnte sich jedoch ändern, wenn künftig tatsächlich Stromspeicher auf Salzbasis für rund 10 Euro pro Kilowattstunde hergestellt werden können. Der chinesische Batteriehersteller CATL hat hier einen großen Durchbruch angekündigt, der schon bald in rund 30 E-Auto-Modellen verbaut werden soll.  

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