Deutsche schaffen ihr Bargeld ab: Barzahlung im Handel immer unwichtiger

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Bargeld ist für viele Deutsche noch immer ein Heiligtum, so bekommt man oft den Eindruck. Doch tatsächlich scheint die Bedeutung zu schwinden, wie jetzt eine repräsentative Umfrage ergeben hat. Die Werte haben sich massiv verändert.
Bargeld wird im Handel immer unwichtiger
Bargeld wird im Handel immer unwichtigerBildquelle: Pixabay / Tom

Demnach zahlen nur 38 Prozent der Deutschen im Einzelhandel am liebsten bar, 57 Prozent bargeldlos. Am liebsten zahlen die Deutschen im Einzelhandel mit der Karte oder mobil mit ihrem Handy bzw. der Smartwatch. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der C24 Bank, hinter der Check24 steht. Geht es um die Bezahlung ohne Bargeld, hatte die Girocard (ehemals EC-Karte) mit 33 Prozent die Nase vorn. Dahinter folgen Debit- bzw. Kreditkarte mit 16 Prozent und mobiles Bezahlen mit acht Prozent. Fünf Prozent machten keine Angabe. „Mit der Karte oder mobil zu bezahlen, ist bequem, schnell und sicher“, sagt Lasse Schmid, Generalbevollmächtigter bei der C24 Bank. Bezahlen mit Apple Pay oder Google Pay sei inzwischen für acht Prozent die bevorzugte Variante. Eine Rolle spiele auch, dass viele Menschen seit der Pandemie Bedenken hinsichtlich der Hygiene bei Bargeld hätten.

Gravierende Änderungen gegenüber Bundesbank-Studie von 2021

Auffallend: Je mehr Geld Menschen verdienen, desto seltener nutzen sie Bargeld als bevorzugte Zahlungsweise im stationären Handel. Unter den Befragten mit einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen unter 2.000 Euro gaben 45 Prozent Barzahlung als präferierte Zahlungsart an. Bei denen, die zwischen 2.000 Euro und 4.000 Euro monatlich verdienen, sind es 36 Prozent und bei denen mit 4.000 Euro und mehr nur noch 30 Prozent. Auch das Alter der Befragten spielt eine Rolle. Nach Altersgruppen betrachtet bevorzugen vor allem Menschen ab 55 Jahren Bargeld im stationären Handel (45 Prozent), die wenigsten Bargeldfans gibt es unter den 25- bis 34-Jährigen (28 Prozent).

Interessant: 2021 hatte eine Studie der Bundesbank andere Werte ergeben. Hier gaben die Befragten an, dass sie insgesamt 58 Prozent ihrer Bezahlvorgänge für Warenkäufe und Dienstleistungen mit Banknoten und Münzen begleichen. Davor waren es in der letzten großen Erhebung der Bundesbank aus dem Jahr 2017 noch 74 Prozent. Im Durchschnitt hatten Privatpersonen 2021 rund 100 Euro im Portemonnaie und vier von zehn Befragten gaben an, Kartenzahlungen oder andere unbare Zahlungsmittel zu bevorzugen. Die von C24 beauftragte Umfrage wurde von YouGov unter 2.028 Personen durchgeführt. Sie gilt als repräsentativ.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Nur Bares ist wahres.
    Wer Bar bezahlt, handelt umweltfreundlich und bringt den Händlern mehr Gewinn.
    Was verbrauchen die Zahlgeräte und all die Server, die Onlinezahlungen abwickeln, so an Strom?
    Die Geldscheine leben dagegen bis zu fünf Jahre, bevor die ersetzt werden, und die Transaktionsgebühren entfallen.
    Dem Händler bleibt mehr in der Tasche.
    Ich zahle gerne Bar, besonders beim Becker.

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    • Nutzerbild Karl

      Ich sehe es genauso. Bargeld ist Freiheit und günstiger für alle. Karten usw. haben zwar Vorteile, aber Bargeld garantiert auch Anonymität.

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