Skandal: Audi wird von der Vergangenheit eingeholt 

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Von dem Volkswagen-Abgasskandal hat fast jeder schon einmal gehört. Jetzt wurde der Ex-Audi-Manager wegen Betrugs verurteilt. Das Landgericht München gab seine Strafe bekannt. Ist das erst der Anfang?
Audi Ex-Chef Gerichtsurteil steht fest.
Skandal: Audi wird von der Vergangenheit eingeholt Bildquelle: Jean-Philippe Delberghe / Unsplash

Der VW-Dieselskandal sorgte für eine globale Krise in der Automobilindustrie. Damals konnte die US-amerikanische Umweltschutzbehörde feststellen, dass der deutsche Autohersteller Volkswagen in den Jahren 2009 bis 2015 die behördliche Abgasmessung betrogen hat. In der Testphase überstiegen Stickoxid-Emissionen von Dieselmotoren die Messungen und waren fast vierzig Mal so hoch wie angegeben.

Audi: Urteil bekannt für Ex-Chef und andere 

Nachdem Ex-Audi-Chef Rupert Stadler den Betrug von insgesamt 17.177 manipulierten Dieselautos gestanden hatte, erhielt er als einer der ersten Schuldigen sein Urteil. Er war für einen Schaden von ganzen 41 Millionen Euro verantwortlich. Wie das Münchener Landgericht am Dienstag, dem 27. Juni 2023 mitteilte, erhält er eine ein Jahr und neun Monate lange Bewährungsstrafe. Doch das ist noch nicht alles. Zudem muss Stadler eine Summe in Höhe von 1,1 Millionen Euro an die Staatskasse zahlen. Ein Teil der Geldauflage geht jedoch an mehrere Organisationen. 

Aber auch die Strafe der beiden Mitangeklagten verkündet das Münchener Gericht. Wolfgang Hatz und Giovanni Pamio wurden ebenfalls zu einer Bewährungsstrafe und einer Geldauflage verurteilt. Hatz, der ehemalige Audi-Motorenchef und Porsche-Chef, erhält eine Bewährungsstrafe von sogar zwei Jahren und muss 400.000 Euro zahlen. Für Pamio sind es ein Jahr und neun Monate, plus 50.000 Euro. 

Prozesse werden fortgesetzt – Nicht jeder ist zufrieden?

Der Erste von vielen weiteren Prozessen ist nun abgeschlossen. In Deutschland, um genauer zu sein, in Braunschweig werden vier weitere Ex-VW-Führungskräfte, die in den Skandal verwickelt sind, angeklagt. Dort ist auch Heinz-Jakob Neußer der ehemalige Markenvorstand vor Gericht. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen wurde der Prozess mit Martin Winterkorn, früherer Konzernchef, verschoben, so das Handelsblatt.

Aber nicht jeder ist mit dem aktuellen Urteil zufrieden. Der Vorsitzende des Auto Club Europa Stefan Heimlich sagte: „Seit acht Jahren beschäftigt uns und die tausenden betrogenen Autokäufer und Autokäuferinnen der Dieselskandal. Dass ehemalige Vorstände mit solch glimpflichen Strafen im Vergleich zum Ausmaß ihrer Taten davonkommen, ist ein herber Schlag für jeden Geschädigten.“

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