Amazon-Kunden bekommen Geld zurück – Dienst wird eingestellt

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Stell dir vor, du nutzt einen Service eines etablierten Unternehmens und plötzlich droht die Abschaltung. Mit genau diesem Schreckensszenario sind aktuell vielen Kunden von Amazon konfrontiert. Denn der Dienst Echo Connect wird ersatzlos beendet.
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Amazon schaltet seinen Dienst Echo Connect schon in wenigen Tagen ab.

Es war das Jahr 2017 als Amazon in den USA einen neuen Dienst ankündigte: Echo Connect. Eine kleine Box, die einen Echo-Lautsprecher des amerikanischen Handelsriesen unter Einbeziehung eines Telefonanschlusses in ein sprachgesteuertes Telefon mit Freisprechfunktion verwandelt. Wenige Monate später im Jahr 2018 startete die Vermarktung von Echo Connect auch in Deutschland. Regulärer Verkaufspreis des knapp 130 Gramm leichten Echo-Zubehörs 40 Euro. Im Rahmen von Sonderangeboten, etwa anlässlich des Prime Days, war es zeitweilig aber auch für 20 Euro erhältlich.

Amazon schaltet Echo Connect ab

Gegenwärtig ist Echo Connect für interessierte Kunden nicht mehr erhältlich. Viele Bestandskunden dürfte es aber freilich trotzdem geben. Denn insbesondere bei älteren Menschen oder bei Personen mit Behinderung ist die kleine Box beliebt. Nicht nur für das Schwätzchen zwischendurch, sondern auch im Falle eines Notfalls ist Echo Connect in Kombination mit einem Alexa-fähigen Smart Speaker schließlich ein Segen. Denn per Sprachbefehl lässt sich mithilfe der Box schnell Hilfe rufen. Schon bald ist es damit aber vorbei. Denn Amazon hat auf seinen Support-Seiten angekündigt, dass Echo-Connect-Geräte schon ab dem 29. Februar 2024 nicht mehr unterstützt werden.

Einen Grund für das Aus von Echo Connect nennt Amazon nicht. Einmal mehr macht das Vorgehen aber deutlich, wie abhängig man sich von einem Gerät machen kann, das nur dann funktioniert, wenn es an Server eines Unternehmens angebunden ist. Bei Smart-Home-Produkten ist das fast immer der Fall und wenn eine Firma, in diesem Fall Amazon, die Verbindung zu den Servern trennt, bleibt nicht viel mehr übrig als Elektroschrott. Zwar bleibt es mit Echo Connect möglich, Gespräche mit anderen Alexa-Nutzern einzuleiten, das ist aber nicht der eigentliche Zweck, mit dem der kleine, schwarze Kasten einst eingeführt wurde.

10 Euro Entschädigung als Amazon-Gutschein

Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen Käufer des Echo Connect einen Gutschein in Höhe von 10 Euro als Entschädigung erhalten. Ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, dass die Lebensqualität durch den Wegfall der hilfreichen Funktion ab Ende Februar ersatzlos verschwindet. Da ist es wenig verwunderlich, dass bereits eine Petition gegen das Aus angelaufen ist, die schon knapp 1.500 Menschen virtuell unterzeichnet haben. Ins Leben gerufen hat sie Marcel A., der nach eigenen Angaben an einer Querschnittslähmung mit einer Tetraplegie ohne Handfunktion leidet.

Das überaus plötzliche Ende von Echo Connect ist ein weiterer Baustein, der dazu führt, dass sich Amazon in Deutschland zunehmend unbeliebt macht. Kürzlich sorgte das Unternehmen auch für Aufsehen, als Werbung bei Prime Video eingeführt wurde. Kurz darauf wurde bekannt, dass auch die Streaming-Qualität leidet, wenn man nicht bereit ist, 2,99 Euro pro Monat für das werbefreie Prime-Abo auszugeben. Und auch die Watch-Party-Funktion von Prime Video wurde ohne vorherige Ankündigung hinter die Bezahlschranke verfrachtet. Für so manchen Amazon-Kunden dürfte das Fass langsam überlaufen.

Kommentar

Von Hayo Lücke

Man muss es so deutlich formulieren: Was für ein Armutszeugnis, Amazon! Da wird mit großem Marketing-Tamtam ein neuer Dienst samt Hardware angekündigt und keine Dekade später ist schon wieder Schluss. Das ist nicht nur für betroffene Kunden ärgerlich, sondern auch ein Himmelfahrtskommando hinsichtlich des Umweltschutzes. Denn tausende Echo-Connect-Boxen werden jetzt aus dem Nichts zu Elektroschrott. Solch ein Handeln ist nicht zeitgemäß und leisten kann es sich nur, wer Milliardengewinne einfährt. Eine Schmach!

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