Test des Sony Xperia S

19 Minuten

Sony Xperia S

Anfang 2012 trennte sich das schwedisch-japanische Jointventure Sony Ericsson. Fortan bringt der neue -alte- Hersteller Sony, die Handys nur unter eigenem Namen auf den Markt. Auf dem MWC in Barcelona zeigten die Japaner mit der NXT-Reihe, wohin die Reise zukünftig gehen soll. Das Flaggschiff stellt das Xperia S dar, welches mit aktueller Technik und einem ansprechendem Design eine neue erfolgreichere Ära für Sony einläuten soll. Der flache Androide besticht durch das 4,3 Zoll große Display mit HD-Auflösung und der rückseitigen zwölf Megapixel-Kamera. Wie gut das Xperia S im Vergleich zur starken Konkurrenz aus Südkorea oder Taiwan ist, zeigt der Testbericht auf inside-digital.de.

 

Das Xperia S wird in einer sehr flachen weißen Verpackung geliefert. Der Androide liegt in einer weiteren Schachtel, welche aus der Verpackung heraus gezogen und aufgeklappt wird. Darin befindet sich das überschaubare Zubehör. Ein Stereo-Headset, ein Lade- und Datenkabel, einen Adapter für die Steckdose und eine Kurzanleitung. Mehr gibt es nicht.

Sony Xperia S

 

 

Sony Xperia S

Der Akku des Gerätes ist fest verbaut. Trotzdem muss man die Rückseite abnehmen, um die SIM-Karte einzusetzen. Ein wenig unverständlich, warum man den Slot nicht an die Geräteseite verbaute. Da der Deckel wohl ganz selten abgenommen wird, verzichtete Sony auch gleich auf eine kleine Öffnung, zum Abheben des Deckels. Dafür öffnet man die Abdeckung des USB-Port und kann dort den Deckel anheben. Wie Apple und auch mittlerweile Nokia, verwendet Sony eine MicroSIM-Karte. Entweder man bestellt sich beim Netzbetreiber eine neue oder man beschneidet mit einer Anleitung aus dem Internet seine vorhandene Karte. Das Zusammenbauen des Xperia S gestaltet sich einfach: Der Deckel wird auf das Gerät gelegt und ein leichter Druck genügt, um diesen wieder zu arretieren.

Sony Xperia SMit 128,0 x 64,0 x 10,6 mm Millimetern liegt das Smartphone trotz der Größe noch sehr gut in der Hand. Auch das Gewicht von 144 Gramm passt zu den Dimensionen. Das Gerät besteht hauptsächlich aus schwarzem, matten Kunststoff, welcher leicht angeraut ist. Die Front dominiert das große Display. Dem Xperia S lässt sich trotz Verwendung von Kunststoff eine sehr gute Haptik bescheinigen. Die Verarbeitung ist gut und Spaltmaße sind so gut wie nicht vorhanden. Auch beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Das Handy ist sehr verwindungssteif. Die Rückseite ist leicht gewölbt konstruiert. Somit liegt das Gerät noch besser in der Hand.

Unter dem Display verarbeitete Sony einen durchsichtigen Streifen, in dem die Symbole für die Sensortasten eingearbeitet sind. Diese sind weiß beleuchtet. Die dazugehörigen Sensortasten liegen darüber und sind nicht explizit beleuchtet, sondern lediglich durch einen sehr kleinen Punkt gekennzeichnet. Des weiteren dient der Bereich der Antenne. Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man ein Gitter. Das Ganze wirkt sehr edel und stellt das Erkennungsmerkmal der NXT-Xperia-Reihe dar. An der rechten Geräteseite befinden sich der geschützten HDMI-Ausgang, die Lautstärkewippe und die Taste für den Kameraschnellstart. Die Gegenseite beherbergt die MicroUSB-Schnittstelle für das Daten- und Ladekabel. An der Stirnseite wurde der ungeschützte 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss und die Power-Taste verbaut. Am unteren Ende liegt Öffnung für das Trageband. Die Rückseite wird neben dem Xperia-Schriftzug noch mit der Kameralinse und einem LED-Fotolicht verziert. Ebenfalls liegt hier die Öffnung für den Lautsprecher.

Sony Xperia S

Sony Xperia SMit Quad-Band-GSM und Dual-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Sprachqualität wurde im D2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf sehr gutem Niveau. Störgeräusche sind keine zu vernehmen. Die Stimme des Gesprächspartners wird klar, deutlich und klangecht übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung gibt keinen Grund zur Klage. Die Lautstärke ist laut genug um auch während der Autofahrt oder in belebter Umgebung telefonieren zu können. Auch am Empfang gibt nichts auszusetzen.

Der Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von 420 Stunden und Gespräche sollen bis zu einer Länger von 8,5 Stunden möglich sein. Im Test müssen die Werte erwartungsgemäß nach unten korrigiert werden. Bei ständig aktiviertem W-Lan und E-Mail-Push, zwei Stunden telefonieren, einer Stunde spielen und zwei Stunden surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 24 Stunden wieder nach neuem Strom. Ein akzeptabler Wert. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller ziemlich hohe 1,30 W/kg. Dies liegt sicherlich auch an der kaum abgeschirmten Antenne im unteren Gerätebereich.

Sony Xperia SDer 4,3 Zoll große kapazitive Touchscreen, erstrahlt mit 1280×720 Pixel in HD-Auflösung. Als Display-Technik kommt ein TFT-„Reality“-Display zum Einsatz. Mit Hilfe der Mobile Bravia-Engine, welche auch in ähnlicher Art auch in den TV-Geräten von Sony zu finden ist, soll das TFT-Display schärfere und farbenfrohere Bilder darstellen können. In der Tat ist das Ergebnis mit aktivierter Bravia-Engine ersichtlich, wenngleich der Unterschied nicht riesig ist. Die Displayhelligkeit kann manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Ein automatischer Sensor konnte im Test nicht auffindet gemacht werden. Der Lagesensor dreht nahezu ohne Verzögerung die Anzeige um 90 Grad, sobald das Handy gedreht wird und der Annäherungssensor deaktiviert das Display, wenn das Gerät an das Ohr gehalten wird. Das Display weist in geschlossenen Räumen eine erfreulich geringe Spiegelung auf. So lässt es sich unter freiem Himmel sehr gut ablesen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Ablesen enorm erschwert. So sollte man die Helligkeit auf das Maximum stellen.

Die Anzeige ist aufgrund der hohen Auflösung äußerst scharf. Texte, Bilder und Videos werden in ausgezeichneter Qualität dargestellt. Die Farben sind leuchtend und hell. Teilweise zu hell, so wünscht man sich ein wenig mehr Kontrastumfang. Zudem sind weiße Bereich nicht vollends weiß, sondern in einen leichten Grauton, was aber nicht wirklich störend ist. Dennoch ist das Display über allen Zweifel erhaben und man fragt sich nach längerer Benutzung, wie man vorher mit einem geringer auflösenden Display zufrieden gewesen sein konnte.

Die 12-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über die seitliche Kamerataste gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht ganz eine Sekunde. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von zwei Sekunden ist die Kamera also wieder für ein weiteres Bild bereit. Schnappschuss-Fans werden damit ihre Freude haben. Die Einstellungen sind sehr umfangreich und geben dem Nutzer eine Vielzahl von Optimierungen mit an die Hand.

  • Sony Xperia SSzene (Motiverkennung, Landschaft, Nachtporträt, Sport, Porträt, Nachaufnahme, Strand und Schnee, Party, Dokument)
  • Auflösung
  • Belichtungskorrektur
  • Fotolicht
  • Selbstauslöser
  • Lächelerkennung
  • Fokusmodus
  • ISO
  • Weißabgleich
  • Belichtungsmessung
  • Bildstabilisator
  • Geo-Tagging
  • Aufnahmemethode (Display, Touch-Fokus, Kamerataste)
  • 3D-Schwenkpanorama
  • Verschlusston

Die Einstellungen werden teilweise über das Display direkt aufgerufen oder über die Menü-Taste, welche den Zugriff auf die erweiterten Einstellungen frei gibt. Hat man allerdings die automatische Motiverkennung aktiviert, stehen eine Vielzahl von Einstellungen nicht zur Verfügung, da die Kamera in dem Fall alles automatisch regelt. Das letzte Bild und Video wird in einer kleinen Vorschau am unteren Bildschirmrand angezeigt und sind darüber auch direkt aufrufbar. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Das Xperia S verfügt über eine Videokamera, welche FullHD-Filme in 1080p aufnehmen kann. Die Einstellungen für den Videomodus sind ebenso umfangreich:

  • Videogröße
  • Szenen (Portrait, Landschaft, Nachtmodus, Strand und Schnee, Sport, Party)
  • Aufnahmemodus (Normal, Touch-Fokus)
  • Belichtungskorrektur
  • Fokusmodus
  • Videolicht
  • Weißabgleich
  • Belichtungsmessung
  • Videostabilisator
  • Mikrofon (ein, aus)
  • Selbstauslöser

Die Wiedergabe von Bildern und Videos auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Ebenso ist die Sättigung auf einem sehr guten Niveau. Betrachtet man die Bilder auf einem PC-Monitor, können sie ebenfalls überzeugen. Bilder mit ausreichend Umgebungslicht sind scharf und detailreich. Das sonst bei Handykameras bemängelte Bildrauschen unter nicht optimalen Lichtverhältnissen hält sich zurück, wenngleich es sichtbar ist. Grundsätzlich arbeitet die Rauschunterdrückung ausgewogen. So greift sie nicht zu stark ein, um Details noch erkennbar zu lassen. Dadurch bleibt das Rauschen aber in der Vergrößerung sichtbar. Die selbstgedrehten Videos in FullHD sind auf dem Handydisplay scharf und flüssig. Mit schnellen Szenen oder Kameraschwenks kommt die Anzeige sehr gut zurecht. Auf dem PC oder einem LCD-TV können die Videos ebenfalls vollends die Erwartungen erfüllen. Die Qualität der Sprachaufzeichnung ist ebenfalls gut, wenngleich es schon zu einem Übersteuern kommen kann, vornehmlich in sehr lauter Umgebung. Insgesamt lässt sich dem Xperia S eine sehr gute Kameraperformance bescheinigen und stellt so eine gescheite Alternative zur herkömmlichen Digitalkamera dar. Sollte man diese ein Mal zu Hause vergessen haben, lassen sich gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen und auch das ein oder andere Erinnerungsvideo in sehr guter Qualität drehen.

 

 

Das Xperia S kommt noch mit Android 2.3.7 auf den Markt. Ein Update auf Android 4.0 ist aber bereits angekündigt. Die UX-Benutzeroberfläche wurde ein wenig angepasst, so dass Sony zukünftig schneller die Android-Versionen für seine Geräte anpassen kann. Im Gegensatz zu Touchwiz oder Sense, bringt die UX-Oberfläche keinen kompletten Überzug mit. So schaut das Design eher wie ein aufpoliertes natives Android aus, versprüht so seinen eigenen Charme. Die Optik der Benutzeroberfläche lässt sich mit verschiedenfarbigen Themen abändern. Die Widgets passen sich dem Design an und so wirkt alles rund und in sich stimmig.

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Startbildschirme. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für den schnellen Programmstart abgelegt werden, Verknüpfungen angelegt oder Ordner erstellt werden. Am oberen Rand sitzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellungen sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, heruntergeladene und installierte Programme. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich das Icon, um alle Programme aufzurufen. Die Applikationen werden in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Möchte man ein Programm auf den Startbildschirm legen, berührt man dieses für ca. eine Sekunde und legt das Icon an der gewünschten Position auf dem Display ab. Um ein Programm vom Display zu entfernen, reicht ebenfalls eine sekundenlange Berührung. Am unteren Rand erscheint ein Mülleimer-Symbol, in welches man das Programm verschiebt.

Die Systemeigenschaften sind unter dem Kontextmenü „Einstellungen“ aufrufbar. Hier findet alles Platz, was für das Handy wichtig ist: Anrufmanagment, Telefoneinstellungen, Netzwerkeinstellungen und Synchronisation.

Zum Senden einer SMS oder MMS steht eine intuitive Eingabemaske bereit. Nachdem man den Empfänger festgelegt und das Textfeld angetippt hat, öffnet sich die Tastatur. Je nach Lage des Handys, wird diese im Hoch- oder im Querformat angezeigt. Aufgrund des großen Displays kann die Eingabe gezielt und schnell erfolgen. Die Texteingabe verfügt über Wortvervollständigung. Hierfür ist es nicht nötig, das komplette Wort zu schreiben. Nach den ersten paar Buchstaben erkennt das System den Wortstamm und gibt diverse Vorschläge aus, wie das Wort lauten könnte. Wird ein Wort bestätigt, wird es automatisch im Text eingetragen. Weitere häufig genutzte Wörter können selbst hinzugefügt werden. Über das Optionsmenü hat man die Möglichkeit auf einfache Weise der Nachricht noch Bilder, Videos oder Töne hinzu zufügen. Das System erstellt dann automatisch eine MMS aus der Nachricht.

Die Steuerung des Smartphones wird hauptsächlich über den Touchscreen ausgeführt. Für die Texteingabe wird eine virtuelle QWERTZ-Tastatur eingeblendet. Das Display reagiert sehr sensibel auf die Eingabe. Auch Schnellschreiber werden mit den virtuellen Tasten keine Probleme haben, da sie ausreichend groß sind und zielgenau getroffen werden können. Die Tastatur kann wahlweise im Portrait- oder im Quermodus (Landscape) angezeigt werden.

Sony Xperia STechnisch bringt das Xperia S alles mit, was heutzutage als Standard bezeichnet werden darf. Die Datenturbo HSDPA für den Download und HSUPA für den Upload sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth oder per USB-Verbindung vonstatten. Dafür dient der MicroUSB-Anschluss. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Der interne Speicher beträgt 32 Gigabyte. Aufgrund diverser vorinstallierter Programme und Inhalte stehen lediglich noch 30 Gigabyte zur Verfügung. Eine Speichererweiterung mittels Karte ist nicht vorgesehen.

Bilder und HD-Videos können auf einen Fernseher entweder per DLNA oder über den Micro-HDMI-Ausgang übertragen werden. Für ausreichend Power sorgt der 1,5 Gigahertz schnelle Dual-Core-Prozessor von Qualcomm, dem ein Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Desweiteren verfügt das Xperia S über einen NFC-Chip.

Der Browser basiert auf der Webkit-Engine und verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das Xperia S mittels UMTS zwölf Sekunden – schneller geht es mit W-Lan: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal zehn Sekunden vonstatten. Eigentlich bei allen Geräten, spielt ein Dual-Core-Prozessor gerade beim mobilen Internet seine Vorteile aus – außer beim Xperia S. Zwar lässt sich flott über eine Seite navigieren, dennoch merkt einige Miniruckler, welche das Ganze nicht harmonisch wirken lassen. Das Xperia Arc machte hierbei eine wesentlich bessere Figur – trotz Einzelkern-Prozessor. Ein Grund hierfür könnte die extrem hohe Auflösung sein, welche das XS mitbringt und gerendert werden will. Gleiches gilt für das Vergrößern einer Seite. Dies geschieht zwar ebenfalls nahtlos und schnell, allerdings läuft dies nicht butterweich ab, wie beim iPhone oder beim Samsung Galaxy S2. Zugegeben, dies hält sich alles in Grenzen und wer nicht gerade verschiedene Geräte zum Vergleich vorliegen hat, wird dies vielleicht auch nicht spüren oder wahrnehmen.

Gezoomt werden kann entweder per Multitouch oder über die eingeblendeten Tasten im Display. Auch hier gibt es keine Verzögerung. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser kann Flashvideos darstellen und bindet die Steuerung auf Wunsch auch direkt in die Seitendarstellung mit ein.

Durch das große Display eignet sich das Gerät sehr gut als Navigationssystem. Als eigenständige Navigationslösung wurde Wisepilot vorinstalliert. Alternativ steht auch die Google Maps Navigation bereit. Das Kartenmaterial kann online herunter geladen werden oder man verwendet erworbene Offline-Karten. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich zehn Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden, wenngleich dies ein paar Sekunden länger dauerte. Nachdem man ein kostenloses Zusatz-Plugin aus dem Market herunter geladen hat, verfügt Google Maps Navigation auch über eine sprachgeführte Navigation. Das jeweilige Kartenmaterial wird ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder –flatrate bei einem häufigeren Einsatz zu buchen.

Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich, zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich über Google Play eine andere, Lösung kaufen und herunter laden.

Sony Xperia S
Sony Xperia S
Sony Xperia S
Sony Xperia S

Die komplette Musiksammlung lässt sich nach altbekannten Kategorien filtern, wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Alben, Titeln, Playlisten darstellen. Beim Suchen eines bestimmten Titels oder Albums hilft eine Suchmaske. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben den bekannten Steuerungselementen wie Vorwärts, Rückwärts, Start und Stop, lassen sich noch Online-Inhalte über den abgespielten Interpreten suchen. Über das Kontextmenü kann das Lied als Rufton eingerichtet und der Equalizer aufgerufen werden. Letzterer hat insgesamt acht vordefinierte Varianten. Zusätzlich lässt sich die Klangqualität auch manuell nach eigenem Gusto anpassen.

Die Qualität des rückseitig verbauten Lautsprechers erfüllt seinen Zweck. Die Ausgabe ist sehr laut und klar – es fehlt allerdings an Dynamik. Höhen dominieren, Mitten und Tiefen fehlen komplett. Dies lässt sich mit dem Equalizer auch nur bedingt korrigieren. Der Vorteil der gewölbten Rückseite besteht darin, dass der Lautsprecher die Musik nach unten verteilt und so die Unterlage als Ressonanzraum genommen werden kann. Eine wesentlich bessere Figur macht das Handy bei der Verwendung der eigenen Kopfhörer. Über das komplette Klangspektrum wissen sie zu gefallen. Höhen, Mitten und Bässe werden voluminös und ausgewogen in ausgezeichneter Qualität wiedergegeben. Auch spielt hier die XLoud-Technologie seine Vorteile aus, welche zusätzlich noch einmal für eine Qualitätssteigerung der Ausgabe sorgt.

Die Kalenderfunktion stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Farblich getrennt, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.

Die Kontaktedatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Scrollt man hier das Telefonbuch durch, wird der jeweilige Anfangsbuchstabe vergrößert in der Displaymitte angezeigt. Das Navigieren durch eine große Kontaktdatenbank wird damit immens vereinfacht. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt.

Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook bereit. Als Messenger dient Google Talk. Über einen Medienserver lassen sich Inhalte über das heimische W-Lan-Netzwerk austauschen und auf anderen Geräten betrachten. Die News und Wetter Applikation zeigen neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. TrackID hilft bei der Bestimmung eines unbekannten Liedtitels. Die OfficeSuite stellt Word, Excel, Powerpoint und PDF-Dateien auf dem Handy dar, lässt sie bearbeiten und abspeichern. Über Google Play kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.

Sony Xperia S

Mit dem Xperia S stellt Sony sein Flaggschiff der NXT-Linie vor, welches sich als ausgesprochen würdig erweist. Sony versteht es, ein Handy auf den eigentlich komplett übersättigten Markt zu bringen, welches sich durch eine Vielzahl kleiner Details von der Konkurrenz abhebt und in der Masse der Android-Geräte seinen eigenen Charme versprüht. Die neue NXT-Reihe erkennt man auf den ersten Blick an den transparenten Streifen im unteren Bereich. Das Design des Handys, mit der gewölbten Rückseite, ist stimmig und gradlinig. Der Verzicht auf eine übertrieben gestaltete Benutzeroberfläche macht das Handy ebenso sympathisch und schafft den Spagat zwischen Wiedererkennungswert und nativen Android. Daran können sich anderen Hersteller ruhig mal ein Beispiel nehmen. Die technischen Daten des Xperia S lesen sich wie ein Buch und lassen beinahe nichts vermissen. Das Display ist in Sachen Schärfe und Darstellung ein Traum.

Zwar kann das neue Sony-Flaggschiff viel Lob ernten, muss aber auch mit ein wenig Kritik umgehen. So verzichtet Sony auf einen Speicherkarten-Slot, was anfänglich aufgrund des großen internen Speichers noch zu verschmerzen scheint, doch spätestens wenn man die Kamera- und Videofunktion ausgiebig nutzt, sieht man den Speicherplatz dahin schmelzen. Denn gerade letztere braucht aufgrund der FullHD-Auflösung sehr viel Platz. Dem Display fehlt es an Kontrastumfang, der SAR-Wert ist sehr hoch und die Performance im Browser könnte besser sein. Alles zusammengenommen hat Sony aber einen guten Job gemacht und zeigt mit dem Xperia S ein Flaggschiff, dass sich in keinster Weise vor der Konkurrenz verstecken muss. Für knapp 470 Euro bekommt der Nutzer ein in sich äußerst stimmiges Gerät.

Sony Xperia SPro

  • Design und Haptik
  • sehr scharf Display
  • UX-Oberfläche mit wenig, dafür aber guten Unterschieden zum nativen Android

Kontra

  • hoher SAR-Wert
  • keine Speichererweiterung
  • kleine Ruckler bei der Browser-Navigation

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