Realme 7 Pro: Dieses Smartphone kostet nur 300 Euro und ist besser als so manches Spitzenmodell

6 Minuten
Wie viel muss man eigentlich für ein gutes Smartphone ausgeben? 500, 800 oder gar 1.000 Euro? Das Realme 7 Pro kostet gerade einmal 299 Euro und kann bei so manchem Ausstattungsmerkmal Modelle der Spitzenklasse schlagen. Der Test zeigt, wo das Smartphone überrascht.
Realme 7 Pro: Dieses Smartphone kostet nur 300 Euro und ist besser als so manches Spitzenmodell
Realme 7 Pro: Dieses Smartphone kostet nur 300 Euro und ist besser als so manches SpitzenmodellBildquelle: Blasius Kawalkowski

Realme ist in Deutschland noch weitestgehend unbekannt. Das wundert nicht, wurde die Marke erst vor zwei Jahren gegründet. Wie Oppo, Vivo oder OnePlus gehört sie zu BBK Electronics. Wie alle Töchter des chinesischen Elektronik-Riesen expandiert auch Realme und gehört zu den am stärksten wachsenden Smartphone-Herstellern der Welt.

Seit 2020 gibt es auch erste Modelle von Realme in Deutschland. Dazu zählt etwa das X3 SuperZoom, das uns im Test bereits an einigen Stellen überraschen konnte. Mit dem Realme 7 Pro folgt nun ein weiteres Smartphone, dass mit einer guten Ausstattung zu einem vergleichsweise günstigen Preis von rund 300 Euro möglichst viele Käufer finden will. Doch was kann das Gerät besonders gut? Und kann es sogar in einigen Bereichen mit teuren Modelle der Spitzenklasse mithalten?

Relame 7 Pro: Die Hardware im Test

Wirft man einen Blick auf das Datenblatt, kann das Realme 7 Pro auf Anhieb überzeugen. Ein guter Prozessor, genügend Arbeitsspeicher und ein Super-AMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung. Hinzu kommen eine Quad-Kamera-Ausstattung, ein Fingerabdrucksensor unter dem Display und eine 65-W-Schnellladefunktion, die den Akku binnen 34 Minuten von 0 auf 100 Prozent bringen soll. Bis hierhin hört es sich nach einem wirklich guten Smartphone an – insbesondere, wenn man den Preis dafür im Hinterkopf behält.

Realme Realme 7 Pro
Realme 7 Pro
Software Android 10
Prozessor Qualcomm Snapdragon 720G
Display 6,4 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel
Arbeitsspeicher 8 GB, 6 GB
interner Speicher 128 GB
Hauptkamera 9248x6936 (64,1 Megapixel)
Akku 4.500 mAh
induktives Laden
USB-Port 2.0 Typ C
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 182 g
Farbe Blau, Silber
Einführungspreis 7 Pro (8/128 GB): 299 €
Marktstart Oktober 2020

Taucht man etwas tiefer ab, werden aber ein paar Schwachstellen deutlich, die auf den ersten Blick nicht sofort ersichtlich sind. So ist das Relame 7 Pro beispielsweise nicht wasserdicht, bietet weder 5G noch ein 90-Hz-Display. Zudem ist die Software hinsichtlich der Sicherheit auf dem Niveau von August. Auch wenn die Akkukapazität von 4.500 mAh vielversprechend klingt, ist sie im Alltag doch nur durchschnittlich. Hier die Bewertung der einzelnen Kategorien:

  • Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 4,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 4 von 5 Sternen
  • Software: 4,5 von 5 Sternen
  • Akku: 3 von 5 Sternen

→ Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen

Design

Wer für technische Daten nicht viel übrig hat, für den rückt das Design des Smartphones in den Vordergrund. Und hier kann das Realme 7 Pro durchaus überraschen. Vor allem die matte Rückseite macht optisch was her. Etwas ungewöhnlich ist, dass die Lautstärketasten an der linken Gehäusekante zu finden sind. Doch daran hat man sich im Alltag schnell gewöhnt. Mit seinen Rundungen und trotz großem 6,4-Zoll-Display liegt das Realme 7 Pro gut in der Hand. Einziger Makel: Die Display-Einfassung, also der Übergang vom Rahmen zum Bildschirm, hat eine unschöne und spürbare Stufe. Das merkt man vor allem immer wieder, wenn man Gesten zur Steuerung des Smartphones benutzt und von links oder rechts zur Displaymitte wischt, um einen Schritt zurückzugehen. Dabei wird der Daumen ausgebremst.

Die zwei Gesichter der vier Kameras

Schaut man auf die blanken Zahlen, kann die Kamera des Relame 7 Pro durchaus beeindrucken. Realme schmückt sich vor allem mit dem Sony IMX682 Sensor. Die Details zu den einzelnen Modulen sehe wie folgt aus:

  • Hauptkamera: 64 Megapixel, 26 mm Brennweite, Blende f/1.8
  • Ultraweitwinkelkamera: 8 Megapixel, 16 mm Brennweite, 119° Sichtfeld, Blende f/2.3
  • Makrokamera: Naheinstellgrenze 4 cm, Blende f/2.4
  • Tiefensensor
  • Selfie-Kamera: 32 Megapixel, 85° Sichtfeld, Blende f/2.5

Wie aber lässt sich dieses Zahlenwerk übersetzen, wenn es um sichtbare Ergebnisse in Form von Fotos geht? Wer ein Smartphone sucht, mit dem er sensationelle Makroaufnahmen machen kann, wird es mit dem Realme 7 Pro finden. Details und Schärfe sind dabei ebenso beeindruckend wie die Naheinstellgrenze. Du kannst also bis auf wenige Zentimeter an das Motiv herangehen und bekommst ein tolles Abbild der Realität. Eine weitere Disziplin, in der das Smartphone erstklassige Bilder abliefert, betrifft die Frontkamera. Ob mit oder ohne HDR-Funktion, ob mit Bokeh oder ohne: Selfies, die du mit dem Realme 7 Pro machst, sind scharf und weisen tolle Farben auf. Auch die Nacht-Funktion heimst viel Lob ein.

Es gibt aber auch Kritik. So liefern die Weitwinkel- und Ultraweitwinkelkamera bei Tageslicht noch akzeptable Fotos ab. In Innenräumen allerdings gesellt sich schnell Farbrauschen dazu, Details gehen verloren und die Schärfe nimmt deutlich ab. Schade ist, dass trotz derart vieler Kameras auf der Rückseite kein Teleobjektiv an Bord ist. Das heißt, der zwei- und fünffache Zoom erfolgt ausschließlich digital.

Wer gerne Videos macht, muss auf optische Bildstabilisatoren verzichten. Insbesondere bei etwas schnelleren Schwenks kommt die elektronische Bildstabilisierung nicht hinterher und es entstehen unschön verschwommene Bilder vom Motiv. Zudem setzt die elektronische Bildstabilisierung bei Full-HD-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde komplett aus. Hier braucht man also eine sehr ruhige Hand. Dann doch lieber die Bildqualität auf 4K einstellen.

Die Akkulaufzeit und ein falsches Versprechen

Die Akkulaufzeit ist, wie eingangs erwähnt, durchschnittlich. Wenn man möchte, kommt man einen Tag über die Runden. Das große und hochauflösende Display sowie der nicht mehr ganz taufrische Prozessor zehren aber ordentlich am Akku. Zudem verspricht Realme vollmundig eine volle Aufladung von 0 auf 100 Prozent in 34 Minuten. Im Test wurde diese Aussage jedoch als Lüge entlarvt. Der Akku ist zwar schnell voll, benötigt dann aber doch fast eine Stunde, um seine Gesamtkapazität zu erreichen. Immerhin: In 30 Minuten gelang der Sprung von 0 auf 72 Prozent.

Laut, aber tiefenlos

Der Ton hingegen, den die beiden Lautsprecher nach Außen tragen, kann sich hören lassen. Zumindest was die Lautstärke angeht. Dreht man voll auf, brüllen einem die Boxen ins Ohr. Die Bässe aber kommen nicht wirklich durch. Dreht man voll auf, nimmt die Tonqualität noch weiter ab und es scheppert hier und da. Schaut man sich aber nur gelegentlich Videos bei YouTube an, liefern die Lautsprecher eine gute Leistung ab.

Fazit zum Realme 7 Pro

Das Realme 7 Pro ist in so mancher Disziplin besser als so manches Spitzenmodell. Das zählt etwa die Makrokamera, mit der sehr schöne Nahaufnahmen gelingen. Die Selfie-Kamera steht ihr in Nichts nach. Auch das Display ist für ein derart günstiges Smartphone top. Zwar ist die Bildwiederholrate nicht so hoch wie bei neuen Modellen der Oberklasse. Das fällt aber kaum ins Gewicht. Zudem ist der Snapdragon-Prozessor zwar nicht mehr der Neueste, genügt im Alltag aber allemal.

Schade ist, dass das Realme 7 Pro keine echte Telekamera hat und dem Nutzer nur ein Digitalzoom angeboten wird. Darüber hinaus hätten wir von einem 4.500-mAh-Akku eine bessere Laufzeit erwartet. Was die Software angeht, ist sie mit Andorid 10 zwar aktuell. Und auch die eigene Nutzeroberfläche wirkt frisch. Allerdings ist der Sicherheitspatch zum Testzeitpunkt von August – das ist eindeutig zu alt.

Realme 7 Pro

Pro

  • Gutes Display, auch ohne hohe Bildwiederholrate
  • Trotz zu viel Versprechen, schnell aufgeladen
  • Makro- und Selfiekamera stechen heraus
  • Platz für 2 SIM-Karten und eine microSD
  • Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • Haupt- und Ultraweitwinkelkamera könnten besser sein
  • Teleobjektiv fehlt, Zoom daher nur digital
  • Software in Bezug auf Sicherheit zu alt
  • Akkulaufzeit nur Durchschnitt
  • Kein 5G
  • Nicht wasserdicht

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