Kompakt, agil, komfortabel. So lässt sich in Kürze das zusammenfassen, was wir nach einem Zwei-Wochen-Test vom Skoda Elroq zu berichten haben. Doch es steckt natürlich noch viel mehr in diesem E-Auto, das bis zu 573 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm verspricht. Der Kompakt-SUV fährt im neuen Modern-Solid-Design über die Straßen und fällt gegen Aufpreis mit geteilten Matrix-LED-Scheinwerfern und selbstbewussten Stoßfängern trotz seiner kompakten Abmessungen ziemlich schnell ins Auge. Am Heck vermittelt ein Dachkantenspoiler ein gesundes Maß an Sportlichkeit. Gleiches gilt für einen markanten, schwarzen Diffusor mit integrierten Winglets.
Skoda Elroq 85 im Test: Ziemlich agil
Aber wie fährt es sich in dem sportlichen Kompakt-SUV? Ähnlich entspannt und gemütlich wie im großen Bruder Skoda Enyaq (Test)? Wir möchten diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Denn das von uns getestete Modell Skoda Elroq 85 überzeugt nicht nur mit ordentlicher Leistung (210 kW / 286 PS), sondern auch mit sehr angenehmen Fahreigenschaften. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit 180 km/h an, was 20 km/h mehr sind als beim Basismodell. Und die werden auch erreicht: 183 km/h haben wir bei freier Fahrt auf der Autobahn vom Tacho ablesen können. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt laut Hersteller in 6,6 Sekunden. Gut: Wer geschwind auf der Autobahn unterwegs ist, wird nur minimale Windgeräusche registrieren.
Die Gänge werden im Skoda Elroq über einen Wahlhebel an der Mittelkonsole eingelegt. Für den Vortrieb steht neben einem klassischen D- auch ein B-Modus zur Wahl. Dann rekuperiert der Wagen stärker, wenn der Fuß vom Strompedal genommen wird. Über Schaltwippen hinter dem Lenkrad lässt sich die Stärke der Energierückgewinnung in drei Stufen nach den persönlichen Vorlieben einstellen. Allerdings nicht grundsätzlich serienmäßig. Denn das Sportlenkrad mit Schaltwippen ist abseits des Topmodells RS nur optional über das Sportpaket erhältlich. Es schließt auch ein adaptives Fahrwerk (DCC) mit ein, das das Fahrverhalten erfasst und die Fahreigenschaften kontinuierlich optimiert. Besonders auffällig: die komfortable Federung. Selbst auf Kopfsteinpflaster überzeugt der Elroq mit enormer Laufruhe.
Im Innenraum, der sich gegen Aufpreis wie in unserem Testwagen mit orangefarbenen Sicherheitsgurten und Ziernähten ausstatten lässt, kannst du dich neben einem Info-Display hinter dem Lenkrad ("Digital Cockpit") auf ein horizontal ausgerichtetes Center-Touchdisplay freuen. Es misst in der diagonalen Abmessung 13 Zoll und punktet bei der Bedienung mit einer guten Übersichtlichkeit und nicht zu viel Tiefe bei der Navigation durch Untermenüs. Gegen Aufpreis ist auch ein Head-up-Display verfügbar, das wichtige Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert.
Fünf Fahrmodi verfügbar
Gut gefallen hat uns im Test des Skoda Elroq auch eine Leiste unterhalb der zentralen Lüftungsdüsen. Hier sind nicht nur eine Taste für die Warnblinkanlage und ein Schalter für die Zentralverriegelung zu finden, sondern auch sechs physische Schnellstarttasten. Unter anderem für das Aufrufen der Fahrassistenten, der nutzbaren Fahrmodi (Eco / Comfort / Normal / Sport / Individual) und für die Einstellungen der Klimaanlage. Auf diese Weise lassen sich viele im Alltag regelmäßig verwendete Funktionen schnell und unkompliziert aufrufen.
Auch aus E-Autos von Volkswagen bekannt, aber trotzdem immer wieder eine Erwähnung wert: Die Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) lässt sich anders als in vielen anderen E-Autos nicht über das Multifunktionslenkrad steuern, sondern über einen Extra-Hebel links unten hinter dem Lenkrad. Hat man sich einmal daran gewöhnt, ist das Umgreifen kein Nachteil. Trotzdem wäre eine (De)Aktivierung über das Lenkrad noch intuitiver.
Der Blick vom Fahrersitz nach hinten durch die Heckscheibe ist in Ordnung. Durch eine breite C-Säule ist die Sicht aber auch in diesem E-Auto eingeschränkt. Unterstützend ist der Skoda Elroq jedoch serienmäßig mit einer Rückfahrkamera ausgestattet. Gegen Aufpreis steht auch eine 360-Grad-Kamera zur Verfügung. Im Top-Modell Skoda Elroq RS ist sie sogar Teil der Serienausstattung.
Viel Platz vorn, eingeschränktes Platzangebot im Fond
Die Sitze für Fahrer und Beifahrer sind auch auf längeren Fahrten bequem und bieten einen guten Seitenhalt. Beeindruckend ist auch, wie viel Kopffreiheit vorn gegeben ist. In der zweiten Sitzreihe geht es hingegen bauartbedingt enger zu. Das ist bei einer Länge von 4,49 Metern und einem Radstand von knapp 2,77 Metern aber auch keine große Überraschung. Für Sicherheit auf allen Fahrten sorgen zahlreiche serienmäßig verbaute Assistenzsysteme.
Besonders wenn Fahrer und Beifahrer mit ihren Sitzen weit nach hinten rücken, macht die Mitfahrt für erwachsene Mitreisende im Fond kaum noch Spaß. Langgewachsene Menschen haben zudem mit dem Problem zu kämpfen, dass ihre Oberschenkel nicht auf der Rückbank aufliegen. Das schränkt den Komfort besonders auf längeren Strecken ein. Erfreulich ist aber, dass selbst bei einer Größe von 1,95 Metern noch etwas Platz zwischen Kopf und Dachhimmel bleibt. Ein Panoramaglasdach steht im Skoda Elroq übrigens nicht zur Verfügung; auch nicht gegen Aufpreis.
Intelligent aufgebauter Kofferraum
Richtig clever aufgebaut: der 470 Liter fassende Kofferraum, dessen Ladevolumen bei umgeklappten Rücksitzen auf 1.580 Liter steigt. Es gibt nicht nur Ablagefächer an den Seiten, sondern auch einen praktischen Unterboden mit drei Fächern. Ein AC-Ladekabel lässt sich praktischerweise in einem Aufbewahrungsnetz unter der Hutablage verstauen. Es ist also auch dann griffbereit, wenn der Laderaum voll beladen ist. Einen Frunk unter der Motorhaube gibt es nicht. Pfiffig: Staufächer für Regenschirme, die in den vorderen Seitentüren zu finden sind; allerdings nicht im günstigsten Basismodell.
Wer sich das gewisse Extra für noch mehr Komfort wünscht, kann sich den Skoda Elroq auch mit einer elektrischen Heckklappe inklusive Fußsensor bestellen. Sie kostet abseits der Sportline- und RS-Varianten aber einen modellabhängigen Aufpreis von stattlichen 3.090 bis 4.440 Euro. Das Be- und Entladen geht leicht von der Hand, weil keine hohe Laderampe zu überwinden ist.
Der Verbrauch im Check
Umfangreich auf die Probe gestellt haben wir den Skoda Elroq auch hinsichtlich seines Verbrauchs. Innerstädtisch haben wir bei frühsommerlichen Temperaturen einen durchschnittlichen Verbrauch von 13,9 kWh/100 km erreicht. Auf der Landstraße waren es im Durchschnitt 15,8 kWh/100 km. Und auf der Autobahn? Auch hier zeigt sich der Skoda Elroq sparsam. Im Schnitt haben wir während unseres Tests einen Verbrauch von 20,8 kWh/100 km ermittelt.
Damit verbraucht der Skoda Elroq deutlich weniger als etwa der Kia EV3 (Test), bei dem wir auf einen durchschnittlichen Autobahn-Verbrauch von 23,3 kWh/100 km gekommen sind. Die gleichen Verbrauchswerte wie im neuen Kompakt-SUV von Kia haben wir beim Audi Q4 45 e-tron (Test) ermittelt. Der Peugeot E-3008 GT (Test) erreichte mit 21,1 kWh / 100 km sogar noch etwas bessere Verbrauchswerte als der Elroq.
Skoda Elroq aufladen – so schnell geht’s
Auf der Autobahn haben wir mit dem Skoda Elroq eine Langstreckenreichweite von etwas mehr als 400 Kilometern geschafft. Ordentlich. Eine Wiederaufladung des Akkus – je nach Modell ist der Energiespeicher 55, 63, 82 oder 84 kWh groß (Bruttoangaben) – ist an einer Wallbox oder an einer Wechselstromladesäule (AC) mit maximal 11 kW möglich. An einer Schnellladesäule (DC / HPC) fließt der Strom abhängig vom gewählten Modell in der Spitze mit 135 bis 185 kW.
Etwas überraschend: Obwohl der Skoda Elroq 85 laut Hersteller nur eine maximale Ladeleistung von 135 kW bieten soll, konnten wir in der Spitze sogar 176 kW vom Display der Ladesäule ablesen. Bei 20 Grad Außentemperatur dauerte eine Aufladung von knapp 20 auf 80 Prozent rund 30 Minuten. Ab 80 Prozent SoC sinkt die Ladeleistung von knapp 70 kW kontinuierlich ab. Der Ladeanschluss ist bei diesem E-Auto übrigens hinten rechts zu finden, das Navigationssystem (nicht in allen Modellen serienmäßig an Bord) berücksichtigt auch notwendige Ladestopps.
Was kostet der Skoda Elroq?
Derzeit ist der Skoda Elroq in sechs Varianten zu haben. Das Basismodell Elroq 50 Tour mit 125 kW (170 PS) wird ab 33.900 Euro angeboten. Das Topmodell Elroq RS mit Allradantrieb und 250 kW (340 PS) steht für mindestens 53.050 Euro beim Händler. Die von uns getestete Variante des Skoda Elroq 85 mit einer Leistung von 210 kW (286 PS) ist ab 43.900 Euro zu haben. Über verschiedene Ausstattungspakete lässt sich der Basispreis aber noch spürbar in die Höhe treiben. Im Leasing gibt es den Skoda Elroq momentan bereits zu Konditionen ab rund 240 Euro pro Monat (Elroq 50 Tour).
Schade: Eine Wärmepumpe kostet in allen Varianten 1.080 Euro Aufpreis, sogar bei der teuersten RS-Variante, die ansonsten fast schon eine Vollausstattung bietet. Ohne Aufpreis ist der Skoda Elroq zudem nur in der Farbe Energy-Blau zu haben. Acht andere Lackierungen sind mit einem Aufpreis in Höhe von 660 Euro verbunden. Das Basismodell ist mit 19-Zoll-Stahlfelgen unterwegs, sonst sind Leichtmetallfelgen in gleicher Größe verbaut. Die Sportline-Modelle und die RS-Ausführung rollen auf 20 Zoll großen Reifen ihren Zielen entgegen. Optional sind sogar 21 Zoll möglich.
Fazit zum Skoda Elroq: Vielfältig gut
Mit dem Skoda Elroq heizt Skoda den Wettbewerb im heiß umkämpften Markt der Kompakt-SUVs ordentlich an. Der Fünftürer überzeugt mit guten Fahreigenschaften, einem guten Platzangebot vorn und nicht zuletzt auch mit einem vergleichsweise niedrigen Verbrauch. Hinzu kommt ein recht sportlicher Auftritt. Nicht nur hinsichtlich des Außendesigns, sondern auch mit Blick auf die vielen Sport-Optionen, die im Innenraum zur Verfügung stehen – oder bei den Top-Modellen schon Teil der Serienausstattung sind. Nachts sorgt eine Ambientebeleuchtung in zehn wählbaren Farben für eine behagliche Atmosphäre.
Einen Anhänger ziehen? Auch das geht mit dem Skoda Elroq. Allerdings nur eingeschränkt. Die ungebremste Anhängelast liegt bei maximal 750 Kilogramm, gebremst sind es bestenfalls 1.200 Kilogramm. Die RS-Variante schafft mit Allradantrieb in der Spitze 1.400 Kilogramm. Eine schwenkbare Anhängerzugvorrichtung inkl. Gespannstabilisierung kostet bei Skodas vollelektrischen Kompakt-SUV allerdings je nach Modell zwischen 700 und 870 Euro Aufpreis.
Ebenfalls optional erhältlich: ein intelligenter Parkassistent. Dann parkt der Skoda Elroq nicht nur völlig selbstständig ein, sondern bei Bedarf auch automatisch wieder aus. Das Maxx-Paket, wo dieses Feature inkludiert ist, kostet aber abhängig vom gewählten Modell zwischen 1.070 und 7.310 Euro extra. Auch eine 3-Zonen-Climatronic und elektrisch verstellbare Vordersitze mit Massagefunktion sind dann unter anderem ein zusätzlicher Teil der Ausstattung.

Jahr | 2024 |
Verfügbarkeit | ja |
UVP | 43.900,00 € |
Systemleistung in kW | 210 kW |
Systemleistung in PS | 286 PS |
Reichweite nach WLTP | 540 km |
Ladeleistung (DC/HPC) | 175 kW |
Ladeleistung (AC) | 11 |
Unter dem Strich ist der Skoda Elroq eines der besten Kompakt-SUVs, das je einen Test von inside digital durchfahren hat. Der Antrieb mit satten 545 Nm Drehmoment sorgt bei der von uns getesteten 85er Variante für viel Fahrspaß. Auch Komfort ist auf vielfältige Weise geboten. Und nicht zuletzt ist das Angebot an Extras sehr umfangreich – nicht selten aber mit einem Aufpreis verbunden. Eine Empfehlung, sich den Elroq näher anzusehen, geben wir aber auf jeden Fall. Denn in diesem E-Auto erlebt man die E-Mobilität, wie sie sein soll – wenngleich die Reichweite auf der Langstrecke natürlich noch immer kein Ruhmesblatt ist.
Vorteile Skoda Elroq
- hervorragende Fahreigenschaften
- gutes, teilweise clever bedachtes Platzangebot
- niedriger Verbrauch
- fair bepreist
Nachteile Skoda Elroq
- Wärmepumpe kostet in allen Varianten einen Aufpreis
- Platzangebot in der zweiten Sitzreihe ist eingeschränkt
- kein Frunk verfügbar
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