Samsungs neuer Pro-Laptop überzeugt im Test: Doch dieses Detail stört uns extrem

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Bei seinem Galaxy Book3 Pro folgt Samsung dem aktuellen Trend: Das Display bekommt mehr Diagonale, ein anderes Seitenverhältnis und eine höhere Auflösung. Außerdem wird das Touchpad riesig. Was sich außerdem geändert hat, zeigt unser Test.
Samsung Galaxy Book3 Pro

Auf den ersten Blick ist bei der neuesten Iteration des Galaxy Books eigentlich alles beim Alten geblieben. Ins Auge fällt vor allem die flache Form des Office-Notebooks. Auch darüber hinaus ist die Machart typisch für die Serie: Ober- und Unterteil sind aus Metall gefertigt, auf einen Kantenschliff wurde nahezu verzichtet, lediglich die Ecken sind abgerundet. Der edel wirkende Auftritt wird durch die dunkelgraue Farbgebung unterstrichen.

Displaydeckel mit hoher Stabilität

Zum optischen Eindruck passt die Verarbeitung. Alles wirkt wie aus einem Guss. Beeindruckend ist die hohe Festigkeit des Displaydeckels. Trotz des schmalen Zuschnitts lässt sich das Display selbst unter Kraftaufwand kaum verwinden. Das ist zudem mit Verstand eingesetzt: Der Bildschirm schließt nicht mit dem Deckel ab, vielmehr verbleibt ein schmaler Schutzrand als Überstand, der bei Stürzen direkte Schläge auf die empfindliche Anzeige verhindert.

Der Unterbau kann da nicht ganz mithalten. Gegenüber Verwindungen zeigt er sich nicht gänzlich unempfindlich und goutiert diese mit Klicks des Touchpads. An dieser Stelle wird den schlanken Maßen etwas Tribut gezollt. Denn das 16-Zoll-Notebook ist bei einer Fläche von 35,6 x 25 cm nur 1,3 cm hoch, auch das Gewicht von knapp 1,6 Kg ist mit Blick auf die Größe niedrig.

Das Scharnier zwischen den beiden Gehäuseteilen ist jedoch recht leichtgängig. Selbst leichte Wackler am Notebook reichen, um den Aufstellwinkel unwillentlich zu verändern.

Samsung Galaxy Book3 Pro
Filigran und doch stabil

Beim Samsung Galaxy Book3 Pro wachsen Diagonale und Auflösung

Notebook-Bildschirme mit einer Bildschirmdiagonale von 15,6 Zoll kommen immer mehr aus der Mode. Das zeigt sich nicht zuletzt beim neuen Galaxy Book, bei dem das Display eine der großen Neuerungen ist. Die dritte Generation erhält einen Bildschirm mit einer Diagonale von 16 Zoll, der mit einem Seitenverhältnis von 16:10 aufwartet. Und statt einer klassischen Full-HD-Auflösung wie bisher werden nun 2.880 x 1.800 Pixel geboten, sodass auch feine Details gestochen scharf präsentiert werden. Samsung-typisch wird dabei auf die OLED-Technologie gesetzt, die für knackige Farben und hohe Kontraste sorgt.

Samsung Galaxy Book3 Pro
Display:16 Zoll, OLED, 2.880 x 1.800 Pixel
Prozessor: Intel Core i5-1340P
Grafik: Intel Iris Xe
Arbeitsspeicher: 16 GB, LPDDR5
DatenspeicherSSD, PCIe 4.0, 256 GB
KameraFront:1080p
Anschlüsse: 2x USB4 Typ-C, USB Typ-A 3.2 Gen 1, HDMI, Mico-SD-Kartenleser, 3,5-mm-Klinke
Drahtlos: WiFi 6E, Bluetooth 5.1
Akku: 76 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen:  35,6 x 25x 1,3 cm
Gewicht:1,6 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:1.899 Euro

Hausmannskost im Inneren

Hardwareseitig markiert der Core i5-1340P, der im Intel-Angebot für Mittelklasse-Laptops gedacht ist, den Einstieg in die Galaxy-Book3-Pro-Serie. Das „P“ im Namen signalisiert dabei die leistungstärkere Variante, die mit vier leistungsstarken und acht auf Effizienz getrimmten CPU-Kernen bis zu 16 Threads parallel ausführen kann. Die dabei gebotenen Leistungen können sich sehen lassen. Im aktuellen Geekbench-Benchmark werden bei Einzelkern-Tests rund 2.100 und bei Mehrkehr-Anwendungen mehr als 10.500 Punkte erreicht. Gerade im klassischen Office-Betrieb, für den das Notebook konzipiert ist, sollte das mehr als genug sein.

Das gilt für die GPU gleichermaßen. Die im Prozessor steckende Iris Xe GPU wird im i5 traditionell auf 80 Execution-Units begrenzt, und diese Limitierung zeigt sich erst bei wirklich anspruchsvollen Anwendungen. Das Testspiel Asphalt 9: Legends wurde trotz der hohen Auflösung vollends flüssig ausgeführt.

Hinzu kommt eine weitere Einschränkung: Der Arbeitsspeicher ist 16 GB groß, was ebenfalls in den meisten Nutzungsszenarien ausreichend ist. Ein nachträgliches Aufrüsten ist allerdings nicht möglich.

Samsung Galaxy Book3 Pro
Der Micro-SD-Kartenslot lässt aufatmen, denn die SSD ist klein

Samsung Galaxy Book3 Pro mit mickriger SSD

Beim Datenspeicher scheint sich Samsung als Witzbold zu versuchen: Die SSD in unserem Testmodell hält eine Kapazität von gerade mal 256 GB bereit, wohlgemerkt in einem Notebook, das für 1.900 Euro den Besitzer wechselt. Der von Western Digital bezogene Speicher ist überdies nicht gerade von der schnellen Sorte: Er wird zwar mithilfe des PCIe-4.0-Interfaces angebunden, erreicht beim Lesen von Daten jedoch nur eine Geschwindigkeit von rund 3.700 MB/s. Beim Schreiben liegen die Übertragungsraten bei rund 2.000 MB/s. Das ist PCIe-3.0-Niveau. 

Die Akku-Laufzeit überzeugt

Das Galaxy Book3 Pro will trotz des großen Displays ein Begleiter in allen Lebenslagen sein. Selbst im Akku-Betrieb soll es dich nicht zu schnell im Stich lassen. Dazu verbaut der Hersteller einen Energiespeicher mit einer Kapazität von 76 Wh. Und das zeigt sich im Verbrauch. Trotz des großen Displays mit seiner hohen Auflösung verbleiben nach einer Stunde im Browser noch 86 Prozent der Reserven im Akku. Auch bei anspruchsvollen Anwendungen hält sich der Energiehunger des i5 in Grenzen. Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends wurden in einer Stunde nur 27 Prozentpunkte der mitgeführten Reserven benötigt. Die geringere Anzahl an Ausführungseinheiten der GPU macht sich an dieser Stelle positiv bemerkbar. 

Samsung Galaxy Book3 Pro

Riesiges Touchpad

Wie es sich für ein Office-Notebook gehört, nutzt Samsung die sich bietenden Platzverhältnisse, um neben der eigentlichen Tastatur einen Nummernblock unterzubringen, wobei die Zifferntasten nur zwei Millimeter schmaler sind als die der Buchstaben. Allerdings ist das Schreibgefühl – auch das wurde vom Vorgänger übernommen – nicht das allerbeste. Der Tastenhub ist eher klein, der Anschlag ist weich.

Schon optisch beeindruckend ist das Touchpad. Mit einer Fläche von 15,1 x 10,8 cm gehört es zu den größten Vertretern seiner Art und lässt hinsichtlich Reaktionsfreudig und Präzision nichts zu wünschen übrig. Allerdings wird aufgrund der schieren Größe die Tastatur schon arg weit zum Bildschirm geschoben. Für Vielschreibende ist das zumindest anfänglich ungewöhnlich. 

Geringer Tastenhub: Lange Texte schreiben sich woanders besser

Schreibtisch-gerechte Anschlussvielfalt

Das Samsung Galaxy Book3 Pro soll nicht zuletzt am Schreibtisch überzeugen und dazu bietet der Hersteller eine gelungene Schnittstellenauswahl. Neben den USB-Typ-C-Buchsen, die beide Thunderbolt 4 unterstützen, muss zwar ein klassischer Typ-A-Port im USB-3.2-Gen-1-Format genügen, dafür hat der Hersteller aber sogar einen Micro-SD-Kartenleser eingebaut. Das ist gerade angesichts der kleinen SSD keine schlechte Möglichkeit, um die die Speicherkapazität zu erweitern.

Samsung Galaxy Book3 ProWertung
Design / Verarbeitung108
Display1513
Prozessor2011
Speicher105
Akku und Verbrauch107
Tastatur53
Anschlüsse107
Preis / Leistung209
Gesamt10063

Fazit

Das Samsung Galaxy Book3 Pro beeindruckt auf den ersten Blick mit seiner schlanken Form. Hinzu kommt das trotz der Größe niedrige Gewicht, sodass sich das Notebook als ständiger Begleiter empfiehlt. Dazu passt die gute Akku-Leistung und die Leistung des Prozessors. Die Auswahl der Steckplätze runden das gelungene Gesamtpaket ab. Kritikwürdig ist allerdings die im Testgerät verbaute SSD, die mit 256 GB sehr klein ausfällt und mit Blick auf den Preis nichts in einem solchen Notebook zu suchen hat.

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Pro

  • Schickes Design, gute Verarbeitung
  • Gutes Display
  • Leicht
  • Gute Akkulaufzeit

Contra

  • (Sehr) kleine SSD
  • Teuer

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