Der Smartwatch-Markt boomt. Das weiß auch Huawei und bringt die Watch GT 2 Pro in den Handel. Die Uhr soll nicht nur smart sein, sondern auch elegant. Zudem betitelt das chinesische Unternehmen sie als Fitnessprofi und untermauert das, in dem man den Fußballer des Jahres, Robert Lewandowski, dafür Werbung machen lässt. Die Huawei Watch GT 2 Pro unterstützt Datentracking für mehr als 100 Trainingsmodi. Darüber hinaus gibt es mehr als zehn Laufkurse mit durchgehender Sprachführung. Ähnliches aber bieten auch fast alle anderen Smartwatches oder Fitnesstracker. Was macht die Huawei-Smartwatch also so besonders?
Huawei Watch GT 2 Pro im Vergleich mit dem deutlich günstigeren Vorgängermodell
Das wird im Test ebenso wenig klar, wie großartige Unterschiede zum Vorgänger-Modell. Die Huawei Watch GT 2 Pro trägt sich, trotz mehr Volumen und Gewicht, ein bisschen angenehmer als die Watch GT 2 aus dem Vorjahr. Wofür das „Pro“ steht, ist jedoch fraglich. Ob Displaygröße und –auflösung, ob Akkukapazität und -laufzeit: Unterschiede muss man mit der Lupe suchen.
→ Huawei Watch GT 2: Der Vorgänger im Test
Ebenfalls identisch: Mit beiden Smartwatches kannst du Gespräche annehmen und telefonieren. Das funktioniert mit dem neuen Modell ganz gut. Jedoch musst du dich darauf einstellen, dass alle sich im Umfeld befindlichen Personen das Gespräch mithören können, dein Gesprächspartner aber immer wieder nachfragt, was du gesagt hast.
Kaum Verbesserungen und eine Enttäuschung
Im Test der Watch GT 2 haben wir bereits bemängelt, dass zu wenig Vibrationsstufen auswählbar sind. Daran hat Huawei nichts verändert. Auch beim Pro-Modell gibt es nur „Stark“, „Schwach“ und „Keine“. Zu den weiteren Funktionen gehören „Telefon suchen“, was selbsterklärend ist und der Fernauslöser. Dabei kannst du die Smartwatch, wie der Name der Funktion bereits verrät, als Fernauslöser für deine Smartphone-Kamera benutzen.
Sowohl die Watch GT 2 als auch die Pro-Version sind wasserdicht, haben ein GPS-Modul an Bord und verbinden sich mit dem Smartphone via Bluetooth 5.1. Zwar hat das Pro-Modell NFC, jedoch lässt es sich nur für einen Anwendungsfall benutzten. Und das ist leider nicht das mobile Bezahlen. Du kannst lediglich Fotos vom Smartphone auf die Uhr übertragen, aus denen dann ein Zifferblatt wird, das sogenannte Watchface. Potenzial verschenkt.
Möchtegern-Schlaf-Monitoring
Sowohl die Hauwei Watch GT 2 Pro als auch das Vorgängermodell haben ein Schlaftracking. Das heißt: Während du schläfst, überwacht die Uhr deine Herzfrequenz, analysiert deine Atmung und vergibt eine Punktzahl für deine allgemeine Schlafqualität. Huawei verspricht vollmundig: „Mithilfe von Huawei TruSleep 2.0 kann deine Watch GT 2 Pro häufige Arten von Schlafproblemen wissenschaftlich verfolgen und diagnostizieren und gleichzeitig Vorschläge für eine bessere Erholung machen.“
In der Praxis ist aber noch nicht einmal die Anzeige über die Gesamtschlafzeit zu gebrauchen. So gab es Nächte, in denen ich teils lange wach war und sogar aufgestanden bin. Das registrierte die smarte Uhr aber nicht.
Ebenfalls nur ausreichend ist die Benachrichtigungsfunktion. Hört man über das Smartphone Musik auf Spotify und navigiert gleichzeitig, vibriert die Huawei Watch GT 2 Pro zwar bei jedem Google-Maps-Befehl. Jedoch zeigt sie nicht etwa an, dass man abbiegen soll, sondern welches Lied gerade läuft. Smart ist das nicht gerade.
Viel Schatten und ein bisschen Licht
Was kann die Watch GT 2 Pro denn überhaupt gut, wirst du dich vielleicht nun fragen. Nun, die Wetteranzeige samt Temperatur, Sonnenauf- und -untergangszeiten und der Prognose ist gut. Das Display ist kontraststark und auch bei Sonnenschein gut ablesbar. Das Altimeter scheint ebenso gut zu funktionieren wie der Herzfrequenzmesser. Die Akkulaufzeit, die nahezu die Herstellerangabe von rund zwei Wochen erreicht, kann sich sehen lassen. Auch, wenn diese günstige Smartwatch noch etwas länger durchhält. Zudem ist die Fernauslöser-Funktion toll, wenn man sie denn gebrauchen kann.
Fazit zur Huawei Watch GT 2 Pro
Die Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger-Modell sind marginal; ein Aufpreis von 130 Euro nicht gerechtfertigt. Zumal die Huawei Watch GT 2 mittlerweile für rund 140 Euro zu haben ist und somit noch nicht einmal die Hälfte des Pro-Modells kostet, für das Huawei rund 300 Euro verlangt. Wofür das „Pro“ bei der Hauwei Watch GT 2 Pro steht, wird nicht wirklich deutlich. Verbesserungen gegenüber dem Vorjahresmodell sind kaum erkennbar.
Hinsichtlich der Akkulaufzeit verbessert sich nichts. Beide Smartwatch-Modelle halten im alltäglichen Gebrauch rund zehn Tage durch und lassen sich kabellos aufladen. Schade ist, dass Huawei das Pro-Modell zwar mit NFC ausstattet, es jedoch nur für einen Sonderfall zu gebrauchen ist.