Davon kann die Nintendo Switch nur träumen: Lenovo Legion Go im Test

4 Minuten
Portable Spielekonsolen für PC-Spiele sind im Trend. Jetzt steigt auch Lenovo in den Markt ein. Mit dem Legion Go will man nicht nur die Konkurrenz aus den eigenen Reihen übertrumpfen, sondern auch der Nintendo Switch Konkurrenz machen.
Lenovo Legion Go steht auf einem Tisch und zeigt den Windows Desktop
Lenovo Legion Go ausprobiertBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Das Steam Deck hat mobilen Konsolen für PC-Spiele zum Durchbruch verholfen. Durch den Erfolg der Handheld-Konsole passen viele Spiele-Hersteller ihre Games für den Formfaktor an und integrierten eine bessere Steuerung für Controller. Mittlerweile wagen sich auch etablierte PC-Hersteller wie Asus an diese Gerätekategorie. Und mit Lenovo bringt nun der nächste PC-Hersteller eine Handheld-Konsole auf den Markt. Wir konnten die neue Lenovo Legion Go schon einige Wochen vor Marktstart in Berlin anschauen.

Lenovo Legion Go: Die Grundlagen

  • Gewicht: 854 Gram
  • Display: 8,8 Zoll
  • Prozessor: AMD Ryzen Z1 Extreme
  • RAM: 16 Gigabyte
  • Speicher: 1 TB SSD
  • Betriebssystem: Windows 11

Beim Blick auf die technischen Daten wird klar, das Lenovo Legion Go bietet Oberklasse-Hardware auf dem Niveau der ROG Ally von Asus. Generell haben die beiden Konsolen viel gemeinsam, wobei die Legion Go in manchen Aspekten noch etwas mehr zu bieten hat.

Als Prozessor kommt der Ryzen Z1 Extreme von AMD zum Einsatz, wobei das Datenblatt darauf hinweist, dass es in Zukunft auch günstigere Varianten mit einem schwächeren Prozessor geben könnte. Die Handheld-Konsole kann mit einer bis zu 1 TB großen PCIe SSD bestellt werden. Zusätzlich ist ein microSD-Slot zur nachträglichen Speichererweiterung vorhanden. Der Arbeitsspeicher beträgt 16 Gigabyte.

Wir konnten die Konsole auf einem Event in Berlin rund 30 Minuten ausprobieren, durften dabei allerdings keine Benchmark-Software installieren. Die drei vorinstallierten Spiele liefen einwandfrei und in hoher Auflösung. Jedoch handelte es sich dabei nicht um aktuelle Tripple-A-Games, sondern um weniger anspruchsvolle Titel wie Hot Wheels Unleashed und Power Wash.

Das Spiel Hot Wheels Unleashed läuft auf dem Lenovo Legion Go
Hot Wheels Unleashed auf dem Legion Go

Display als Highlight der mobilen Konsole

Ein Highlight der Lenovo Legion Go konnte uns jedoch auf den ersten Blick überzeugen: Das verbaute 8,8-Zoll-Display. Dieses ist nicht nur deutlich größer als die 7 Zoll von ROG Ally und Steam Deck, sondern hat mit 2.560 x 1.600 Pixeln auch eine deutlich höhere Auflösung. Auch die Blickwinkel des IPS-Panels waren erstklassig und die Darstellung dank 144 Hertz Bildwiederholrate butterweich.

Im Vergleich zum Steam Deck haben sich Asus und Lenovo für eine andere Herangehensweise entschieden. Während Asus ein gleich großes Display in ein kompakteres Gehäuse verbaut, ist das Lenovo Legion Go in etwa gleich groß wie ein Steam Deck – jedoch mit deutlich größerem Display und weniger Rand.

Legion Go mit dem Lenovo Launcher
Der Lenovo-Launcher

Als Betriebssystem kommt beim Legion Go Windows 11 zum Einsatz. Dafür entwickelt Lenovo einen Launcher, welcher die installierten Spiele, einen Store, Cloudgaming-Dienste und die wichtigsten Einstellungen in einer übersichtlichen Oberfläche zusammenfasst.

Lenovo Legion Go macht auf Nintendo Switch

Bei einem Feature hat sich Lenovo von Nintendo inspirieren lassen: Die beiden Controller lassen sich mit einem Button-Druck entfernen und sind dann kabellos mit der Konsole verbunden. Übrig bleibt ein 8,8 Zoll großes Windows-Tablet, welches dank eines integrierten Standfußes auch ohne weiteres Zubehör auf dem Tisch platzieren lässt.

Lenovo Legion Go von hinten mit ausgeklapptem Standfuß
Der integrierte Standfuß des Legion Go

Die abnehmbaren Controller funktionieren mit allen drei installierten Spielen einwandfrei. Hier scheint es, von dem Formfaktor mal abgesehen, keine Unterschiede zu gewöhnlichen Drahtlos-Controllern zu geben. Gerade auf längeren Reisen könnte es angenehm sein, die Konsole auf einem Tisch im Zug oder Flugzeug zu platzieren und nur die Controller beim Zocken in der Hand zu halten. Auch für Fans von Emulatoren könnten die abnehmbaren Controller spannend sein.

Die abnehmbaren Controller liegen vor dem Lenovo Legion Go
Die abnehmbaren Controller des Legion Go

Ein Gimmick verbirgt sich im rechten Controller des Lenovo Legion Go. Stellt man diesen auf eine mitgelieferte Halterung, lässt sich dieser als Maus verwenden. So kannst du in diesem Modus auch Spiele zocken, welche eine Maus-Eingabe voraussetzen.

Der Lenovo Legion Go Controller im "Maus-Modus"
Ein Controller lässt sich in eine ungewöhnliche Maus verwandeln

Lohnt sich das warten?

Das Lenovo Legion Go ist ab Oktober für 799 Euro im Handel erhältlich. Doch lohnt sich das Warten, oder sollte man lieber zu einem der Konkurrenten greifen? Das hängt vom Anwendungsfall ab. Preislich ist das Steam Deck mit unter 400 Euro unschlagbar. Leistungstechnisch bieten Ally und Legion Go jedoch mehr und kommen zudem mit vollwertigem Windows statt Steam OS daher.

Möchtest du die Konsole beim Zocken in der Hand halten und ist dir ein kleiner Formfaktor für einen einfacheren Transport lieber? Dann ist das ROG Ally besser geeignet. Das Lenovo Legion Go spricht hingegen eher Spieler an, die ein etwas größeres Gerät mit größerem Display wollen und die abnehmbaren Controller zu schätzen wissen.

→ Lenovo Legion Go beim Hersteller ansehen

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Eine 7-Jahre alte Spielkonsole mit einer Neuentwicklung zu vergleichen, ist braune Grütze.
    Nintendo Switch hat genauso wie N64 ein Trend gesetzt, wo jetzt alle andere Hersteller draufspringen.
    Es mag sein, Nintendo Switch ist technisch etwas veraltet, aber man wird über die Konsole noch Jahrzehnte später reden, wo alle andere in Vergessenheit verschwinden.
    Lenovo Legion Go kann Nintendo Switch nicht mal annähernd das Wasser reichen, alleine weil Nintendo Switch einen Spielschatz aus vergangenen 40 Jahren zur Verfügung steht.
    Und nicht zu vergessen, der Nachfolger für Nintendo Switch ist auch schon bereit.
    Mit solchen Überschriften macht sich inside digital einfach lächerlich.

    Antwort

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