Zebrastreifen: Muss man als Autofahrer wirklich immer anhalten?

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Jeder Autofahrer weiß: Am Zebrastreifen muss man anhalten und Fußgänger die Straße überqueren lassen. Doch stimmt das? Muss man an einem Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen immer anhalten? Das ist wirklich erlaubt.
Zebrastreifen: Muss man als Autofahrer wirklich immer anhalten?
Zebrastreifen: Muss man als Autofahrer wirklich immer anhalten?Bildquelle: Vittoriani Gabriel / Unsplash

Immer wieder lässt sich im Straßenverkehr beobachten, dass Autofahrer viel zu schnell und rücksichtslos an einen Zebrastreifen heranfahren. Fußgänger sind dann entweder verunsichert und bleiben stehen oder sie bestehen auf ihren Vorrang, betreten die Straße und zwingen Autofahrer damit zum Bremsen. Zudem benutzen auch Radfahrer sowie Menschen mit E-Scootern den Zebrastreifen ganz selbstverständlich und beharren dabei auf ihre Vorfahrt. Doch was ist überhaupt erlaubt? Muss man als Autofahrer wirklich immer bremsen und Vorrang gewähren?

Zebrastreifen: Das gilt am Fußgängerüberweg für Autofahrer

Es gibt gleich drei Verkehrszeichen, die einen Zebrastreifen markieren. Einerseits den Zebrastreifen selbst, also die weiße Fahrbahnmarkierung, die Fußgängern den Vorrang gewährt. Andererseits das wohl bekannteste Verkehrsschild in diesem Zusammenhang: Das blaue, quadratische Schild mit weißem Dreieck, in dem eine Person einen Zebrastreifen benutzt. Diese Beschilderung ist meist als Hinweis kurz vor oder direkt an einem Fußgängerüberweg zu finden. Gleichzeitig markiert es für Autofahrer den Beginn des Überholverbots. Zudem gibt es ein drittes Verkehrszeichen: ein dreieckiges Schild mit roter Umrandung. Dieses weist als Gefahrenzeichen noch einmal verstärkt auf kreuzende Fußgänger hin. Gibt es keine Schilder, reicht der Zebrastreifen als Bodenmarkierung als Verkehrszeichen, an das sich alle Verkehrsteilnehmer halten müssen.

-> Radfahrer aufgepasst: Wer mit dem E-Bike hier lang fährt, muss 350 Euro zahlen

Wer zu Fuß geht, hat an einem Zebrastreifen immer Vorrang. Autofahrer und auch Radfahrer müssen anhalten und warten, bis der Fußgänger die Straße überquert hat. Das Gleiche gilt für Fahrer von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen. Der Auto Club Europa (ACE) warnt aber: „Trotz Vorrang sollten Zufußgehende nicht unachtsam den Zebrastreifen betreten. Bei Unsicherheit besser Blickkontakt mit nahenden Autofahrenden aufbauen, um ganz sicher zu gehen, dass man gesehen wurde.“

Was nicht erlaubt ist

Wer mit dem Fahrrad einen Zebrastreifen nutzen möchte, muss allerdings absteigen. Behindert man beim Überqueren mit dem Rad nämlich Fußgänger oder ein Auto muss deswegen bremsen oder anhalten, riskiert der Radfahrer ein Verwarngeld von 10 Euro. Während Tretroller wie Fußgänger behandelt werden, gilt für Fahrer von E-Scootern das gleiche wie für Radfahrer: am Fußgängerüberweg schieben.

Diese Strafe droht

Wer mit Auto, Fahrrad oder Roller unterwegs ist, muss an einem Zebrastreifen immer anhalten und Fußgänger die Straße überqueren lassen. Doch das ist noch nicht alles. Man muss vor einem Fußgängerüberweg die Geschwindigkeit reduzieren und sich dem Zebrastreifen langsam näheren. Zudem gilt ein Überholverbot ab dem blauen, quadratischen Hinweisschild oder spätestens auf dem Zebrastreifen. Wer zu schnell an den Zebrastreifen heranfährt, das Überqueren nicht ermöglicht oder sich nicht an das Überholverbot hält, riskiert einen Punkt in Flensburg und ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Anonymus

    Gesetze sind verbindlich, auch wenn es manchmal schwer zu beurteilen ist, ob ein Fußgänger die Straße überqueren will. Da gilt auf jeden Fall, dass ein Autofahrer mit seinem vorsichtigem und umsichtigen Verhalten doch keine Chance hat zu Bremsen, wenn der Fußgänger einen Haken schlägt. Dann handelt der Fußgänger selber fahrlässig. Danke für den gegenseitigen Respekt.

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  2. Nutzerbild Henrik

    Radfahrer meinen doch immer dass es für sie keine Vorschriften gibt. Die machen doch eh was sie wollen. Solange diese keine Kennzeichen an den Rädern haben gilt doch nur eins : Vorsicht vor Radfahrern auf Gehwegen und auf der Straße und immer brav den Mund halten.

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  3. Nutzerbild Emely

    Nichts und Niemand ist perfekt, auch die hier glauben im Straßenverkehr perfekt zu sein. Der Mensch, ist leider sehr oft überheblich in seiner Sichtweise um mit anderen ins Gericht zu gehen.

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    • Nutzerbild Sylvia

      In hagen Rasen die Autofahrer es gibt auch keine fahrrad Wege deshalb passieren dort auch viele Unfälle

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  4. Nutzerbild ERNST TROST

    ICH FAHRE EIN BEHINDERTEN CKUTER VON 15 KMH UND NEHME RÜCKSICHT AUF AUTOS DIE SCHON ZIMLICH DICHT SIND , ABER ANDERE HERRANFAHRENDE AUTOS DENKEN JA DANN AUCH SIE KÖNNEN JA NOCH ALLE FAHREN UND ES BLEIBT KEINER STEHEN .

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  5. Nutzerbild Werner Gerdau

    Meine Frau und ich haben mit unseren Kindern früher immer Sonntags kleine Spaziergänge in der Stadt unternommen und dabei jeweils immer wechselweise einem der Kinder die Verantwortung für uns als Gruppe übertragen da passierte an einem Fußgängerüberweg mit Ampel folgendes:Unsere Jüngste ( damals 5-6 jährig) hatte an der Ampel den Anforderungsknopf gedrückt und wir warteten auf ‚Grün“ als auf der anderen Straßenseite ein „älterer “ auftauchte einen kurzen Blick nach links und rechts warf und die Straße überquerte als er bei uns ankam bemerkte unsere jüngste er hätte doch bei Grün gehen dürfen er murmelte eine Entschuldigung vor sich und ging mit „roten Ohren “ seines Weges.Wir sehr stolz auf unsere Jüngste und wußten wir haben einiges Richtig gemacht.

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  6. Nutzerbild Ritchy Keller

    Ich als leidenschaftlicher E-Scooter Fahrer
    bin bislang immer an Zebrastreifen abgestiegen!
    Wie gesagt bislang! Neuerdings fahre ich genauso über einen Zebrastreifen wie 99,9% aller anderen – besonders alle Fahrradfahrer. Allerdings wenn gerade ein Auto kommt steige ich vorsichtshalber dennoch ab. Ist ja auch kein Wunder bei unseren laschen Polizeikontrollen, absolute Natrenfreiheit hier diesbezüglich all der Vergehen im Straßenverkehr!Mit freundlichen
    Grüßen Ritchy

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