Experte erklärt: So klappt die Navigation eines Saugroboters

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Navigation und Hinderniserkennung gehören zu den wichtigsten Merkmalen eines Saugroboters. Funktionieren diese nicht zuverlässig, kann eine noch so hohe Saugkraft der Putzhilfe nicht helfen. Ein Saugroboter-Experte hat detaillierte Einblicke in die Technik gegeben.
Dream L40 Ultra
Der Dreame L40 Ultra zeigt im Alltag eine solide HinderniserkennungBildquelle: inside digital

In den vergangenen Jahren hat sich die Technologie rund um die Navigation und Hinderniserkennung von Saugrobotern auf erstaunliche Weise weiterentwickelt. Doch wie genau funktionieren diese überhaupt? Und woher weiß der Roboter, in welchem Raum er sich gerade befindet? Diese Fragen hat nun ein bei einem Saugroboter-Hersteller angestellter Experte beantwortet.

Navigation eines Saugroboters: Diese Technik kommt zum Einsatz

Die Navigationstechnologie von Staubsaugerrobotern ist umfangreicher als man im ersten Moment vermuten mag. Im Laufe der Zeit hat sie sich auf beeindruckende Weise weiterentwickelt. Die ersten Saugroboter hatten keine Sensoren. Stattdessen wurden Stoßdämpfer verbaut. In Räumen sind sie keine Bahnen gefahren, sondern im Chaos-Prinzip. Im Jahr 2016 gab es den „ersten echten“ Durchbruch. Die LiDAR-Technik wurde erfunden und eingeführt. Durch LiDAR-Sensoren konnten Roboter Kartierungen in Echtzeit vornehmen. Nutzern war es ab dem Zeitpunkt möglich, Karten in Apps zu sehen, Raumaufteilungen vorzunehmen und eine Zonenreinigung durchzuführen.

Inzwischen ist das System jedoch deutlich ausgereifter. Ein Navigationssystem basierend auf drei Bestandteilen entwickelt sich immer mehr zum neuen Standard der Branche. Es besteht zum einen aus besagten LiDAR-Sensoren. So erstellen Sauger 2D- und 3D-Karten der Wohnfläche – und das auch im Dunkeln. Zweitens kommt eine RGB-Kamera zum Einsatz. Mithilfe dieser erkennen Roboter Objekte und können diese vermeiden. Und zu guter Letzt gibt es noch ein 3D-Strukturlicht, das eine zuverlässige Einschätzung von Entfernungen gewährleistet.

Der Roborock Saros Z70 verfügt über eine erstklassige Navigation.

Saugroboter erkennen ihre Umgebung in drei Schritten

Auf einem Event in Nizza hatten wir die Möglichkeit, mit einem Experten des Herstellers Narwal über die Navigationstechnik zu reden. Er fasst das Prinzip hinter der Navigation in drei Etappen zusammen:

1. Wo befinde ich mich?

Alles beginnt mit der Kartierung der Wohnfläche. Der Roboter macht sich ein Bild seiner Umgebung und lernt, wie die Wohnung aufgebaut ist. Er kann sich mehrere Etagen einprägen und weiß, wie viel Wohnfläche zum Putzen zugänglich ist.

2. Was befindet sich um mich herum?

Im Anschluss geht es um die Wahrnehmung und Erkennung von Hindernissen. Die Staubsauger sehen, wo sich welche Hindernisse befinden. Sie erkennen Möbel und im Weg befindliche Gegenstände, die anschließend in der App gekennzeichnet werden. Nutzer können den Robotern zudem unter die Arme greifen. So bieten viele Softwares die Option, Möbel manuell in die Karten einzutragen.

3. Wie erreiche ich mein Ziel?

Bei dem letzten Schritt handelt es sich um Planung und Navigation. Die Putzroboter erstellen einen Plan, wie sie zum Ziel kommen. Mit anderen Worten, wie sie in den Raum gelangen, der vom Nutzer zum Putzen vorgesehen wurde. In dieser Phase erkennen die Geräte, wie sie fahren müssen, um ans Ziel zu kommen, ohne dabei gegen im Weg befindliche Gegenstände zu fahren.

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