Obwohl sich die Deutsche Telekom mit den Stadtwerken Münster bereits einen Partner gesucht hat, der die Stadt gut kennt, wird der Ausbau des FTTH-Netzes in der Stadt Münster bis zum Jahr 2030 dauern. 160.000 Haushalte wollen die beiden Unternehmen zusammen versorgen. Damit sind dann 80 Prozent der Haushalte oder 40.000 Gebäude erreicht.
In einem ersten Schritt haben die Stadtwerke und die Telekom jetzt erst einmal eine Absichtserklärung zu diesem Projekt unterzeichnet. Das zeigt aber auch: Es wird dauern, bis es überhaupt losgeht mit den Bauarbeiten. Bei den Stadtwerken Münster geht man vom ersten Spatenstich in 2021 aus. In welchem Stadtteil ist unklar.
Stadtwerke graben, Telekom schaltet
Die Stadtwerke wollen sich im Rahmen dieser Partnerschaft auf ihre Kompetenz der passiven Infrastruktur konzentrieren. Das bedeutet: Sie werden die Leitungen bauen. Sinnvoll ist das insofern, als dass sie über viele Infrastrukturen verfügen und diese möglicherweise mitnutzen können. Die Telekom bringt die aktive Technik in das Netz ein, also die eigentliche Dienstleistung. Telekom und Stadtwerke wollen gleichermaßen auf Kundenfang für die Glasfaserleitungen gehen. Und auch anderen Anbietern wollen die beiden Unternehmen ihre Leitungen anbieten.
„Mit den Stadtwerken Münster haben wir einen erstklassigen Partner gefunden, um die Region mit einem superschnellen Breitbandnetz zu versorgen“, sagt Telekom Deutschland Privatkunden-Chef Michael Hagspihl, der selbst in Münster lebt. Diese Partnerschaft passe perfekt in die Ausbau-Strategie der Telekom.
Der Fokus der Zusammenarbeit liege zunächst auf dem gemeinsamen Aufbau und Betrieb einer gigabitfähigen Infrastruktur auf Basis der Glasfasertechnologie. In zwei Stadtvierteln Münsters betreiben die Stadtwerke bereits ein Glasfasernetz. Mit der Erschließung des Stadtteils Amelsbüren und der Umsetzung des Bundesförderprogramms Breitband beginnt das Unternehmen noch in diesem Jahr. Zusammen mit den 80 Prozent, die durch die Kooperation erschlossen werden sollen, gehen die Unternehmen davon aus, dass in zehn Jahren ganz Münster Zugang zu einer direkten Glasfaserleitung haben wird.
Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Glasfaserausbau sei auch die entsprechende Nachfrage der Bevölkerung, die im Rahmen von Vorvermarktungen verbindlich abgefragt wird. Hier bleibt nur zu hoffen, dass die Vorvermarktung nicht mit zu viel Vorlaufzeit erfolgt. Wer weiß schon, ob er in zehn Jahren noch in derselben Wohnung wohnt? Telekom-Chef Höttges jedenfalls hatte vor kurzem erst versprochen, das jeder in Deutschland Glasfaser-Leitungen bekommen soll.