Warum wechselst du nicht von WhatsApp zu Signal, Threema oder Telegram? Diese Frage beantworten die meisten so: „Alle sind bei WhatsApp“. Und das stimmt. WhatsApp ist nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen der Welt der dominierende Messenger. Doch in Europa soll sich das ändern. Zumindest soll es einfacher werden, sich gegen WhatsApp zu entscheiden. Doch wie soll das gehen? Ein EU-Gesetz ist jetzt auf den Weg gebracht worden, das genau das bewerkstelligen will.
- Genialer WhatsApp-Trick: Mit dieser Sperre verhinderst du viele peinliche Momente
WhatsApp muss sich öffnen
Am gestrigen Donnerstag, den 24. März, haben sich die EU-Unterhändler laut Handelsblatt geeinigt. Seit 2020 verhandelt die EU und denkt darüber nach, wie man die Macht der großen Internet-Riesen Meta (früher Facebook), Google, Apple und Co. in Europa eindämmen kann. Unbestritten sind sie in einigen Bereichen Quasi-Monopolisten oder nutzen zumindest ihre Vormachtstellung aus. Herausgekommen sind nun zwei Gesetzesinitiativen, die jetzt vorgestellt wurden. Zum einen ist das der Digital Services Act (DSA), den die EU-Unterhändler noch verhandeln, und zum anderen der Digital Markets Act (DMA). Und genau der trifft die Marktmacht der großen Tech-Unternehmen.
In diesem Zusammenhang haben die EU-Politiker auch WhatsApp, der Messenger gehört bekanntlich zu Meta, als solchen Dominator ausgemacht. Und diese Dominanz will die EU mit einer einfachen Regel brechen. Denn WhatsApp wie auch der iMessenger von Apple, müssen sich zukünftig für kleinere Messenger öffnen. Ob die kleineren Messenger, die Verpflichtung der großen Konkurrenten jedoch ausnutzen, steht noch lange nicht fest. Diese Entscheidung werden Signal, Threema und Co. noch treffen müssen.
Strafen und Zeitplan
Der DMA geht nun in das Europaparlament zur Abstimmung. Experten gehen aber davon aus, dass das Gesetz so durchgewinkt wird. Danach muss es veröffentlicht werden und tritt im Anschluss in Kraft. Die Mühlen der EU mahlen jedoch langsam. Man rechnet mit echten Konsequenzen für den Verbraucher erst im Jahr 2024.
Die Strafen bei Verstößen sind dabei recht drakonisch angesetzt. Bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes können fällig werden. Bei wiederholten Verstößen geht das Strafmaß hoch bis zu 20 Prozent. Weiter belässt sich die EU vor, Fusionen zu unterbinden oder sogar Zerschlagungen von Unternehmen anzuordnen.
Eine rosige Zukunft?
Was kannst du von dem neuen Gesetz erwarten? Wahrscheinlich ist, dass sich Meta und auch Apple zunächst gegen ein solches Gesetz wehren werden. Dazu bleibt die Unsicherheit, ob sich die kleineren Dienste überhaupt öffnen wollen. Im Idealfall wäre es aber in Zukunft egal, welchen Messenger du und dein Gegenüber benutzt. Ob es jedoch so weit kommt, ist fraglich, würde aber die Messenger-Landschaft kräftig durcheinanderwirbeln.