EU schiebt WhatsApp Riegel vor: Das ändert sich bald

3 Minuten
WhatsApp ist der beliebteste Messenger der Deutschen und weltweit erfolgreich. Zu erfolgreich, finden so einige. Darum gibt es jetzt neue Regeln für den Messenger. Und die betreffen in Zukunft alle Nutzer.
WhatsApp gibt auf: Wie groß ist die Angst vor Signal und Co?
WhatsApp gibt auf: Wie groß ist die Angst vor Signal und Co?Bildquelle: WhatsApp/inside digital

Warum wechselst du nicht von WhatsApp zu Signal, Threema oder Telegram? Diese Frage beantworten die meisten so: „Alle sind bei WhatsApp“. Und das stimmt. WhatsApp ist nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen der Welt der dominierende Messenger. Doch in Europa soll sich das ändern. Zumindest soll es einfacher werden, sich gegen WhatsApp zu entscheiden. Doch wie soll das gehen? Ein EU-Gesetz ist jetzt auf den Weg gebracht worden, das genau das bewerkstelligen will. 

WhatsApp muss sich öffnen

Am gestrigen Donnerstag, den 24. März, haben sich die EU-Unterhändler laut Handelsblatt geeinigt. Seit 2020 verhandelt die EU und denkt darüber nach, wie man die Macht der großen Internet-Riesen Meta (früher Facebook), Google, Apple und Co. in Europa eindämmen kann. Unbestritten sind sie in einigen Bereichen Quasi-Monopolisten oder nutzen zumindest ihre Vormachtstellung aus. Herausgekommen sind nun zwei Gesetzesinitiativen, die jetzt vorgestellt wurden. Zum einen ist das der Digital Services Act (DSA), den die EU-Unterhändler noch verhandeln, und zum anderen der Digital Markets Act (DMA). Und genau der trifft die Marktmacht der großen Tech-Unternehmen. 

In diesem Zusammenhang haben die EU-Politiker auch WhatsApp, der Messenger gehört bekanntlich zu Meta, als solchen Dominator ausgemacht. Und diese Dominanz will die EU mit einer einfachen Regel brechen. Denn WhatsApp wie auch der iMessenger von Apple, müssen sich zukünftig für kleinere Messenger öffnen. Ob die kleineren Messenger, die Verpflichtung der großen Konkurrenten jedoch ausnutzen, steht noch lange nicht fest. Diese Entscheidung werden Signal, Threema und Co. noch treffen müssen. 

Strafen und Zeitplan

Der DMA geht nun in das Europaparlament zur Abstimmung. Experten gehen aber davon aus, dass das Gesetz so durchgewinkt wird. Danach muss es veröffentlicht werden und tritt im Anschluss in Kraft. Die Mühlen der EU mahlen jedoch langsam. Man rechnet mit echten Konsequenzen für den Verbraucher erst im Jahr 2024. 

Die Strafen bei Verstößen sind dabei recht drakonisch angesetzt. Bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes können fällig werden. Bei wiederholten Verstößen geht das Strafmaß hoch bis zu 20 Prozent. Weiter belässt sich die EU vor, Fusionen zu unterbinden oder sogar Zerschlagungen von Unternehmen anzuordnen. 

Eine rosige Zukunft?

Was kannst du von dem neuen Gesetz erwarten? Wahrscheinlich ist, dass sich Meta und auch Apple zunächst gegen ein solches Gesetz wehren werden. Dazu bleibt die Unsicherheit, ob sich die kleineren Dienste überhaupt öffnen wollen. Im Idealfall wäre es aber in Zukunft egal, welchen Messenger du und dein Gegenüber benutzt. Ob es jedoch so weit kommt, ist fraglich, würde aber die Messenger-Landschaft kräftig durcheinanderwirbeln. 

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Nach unserer hiesigen Behörden: Bis es umgesetzt ist, gibt’s schon längst andere Technologien und Trends. Gerade in der IT-Branche müssen gesetzliche Regelungen sehr schnell her, da sich Firmen und Dienste von heute auf morgen etablieren können, oder wieder weg vom Fenster sind.

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  2. Nutzerbild Hartnann

    Ich habe mit den ganzen Getue nichts im Sinn . Von mir aus kann alles so bleiben wie es ist , ich werde nicht wechseln und bleibe WHATSAPP treu einer der besten Messenger .

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    • Nutzerbild Martin H.

      Einer der besten Messenger?
      Die Nutzung von WhatsApp ist zumindest eine rechtliche Grauzone und kann schnell teuer werden.
      Wer WhatsApp nutzt gibt persönliche Daten aller gespeicherten Kontakte an WhatsApp weiter. Dabei spielt es keine Rolle ob die Kontakte ebenfalls WhatsApp nutzen.
      Somit begehst du einen strafrechtlich relevanten verstoß gegen das Datenschutzgesetz (DSGVO) wenn du von den betreffenen Personen keine Einwilligung zur Weitergabe ihrer persönlichen Daten hast, was im Falle einer Klage/Abmahnung sehr teuer werden kann.
      Nicht umsonst ist die Nutzung von WhatsApp bei fast allen Unternehmen auf Dienst Handys verboten und das zu Recht.
      Gott weiß, welche Daten facebook, WhatsApp und Co. Zusammenführen.
      Ich bin sicher kein Gegner moderner Medien aber als jemand aus der IT gehört WhatsApp meiner Meinung nach aufgrund massiver datenschutzvertöße gesetzlich verboten.
      Es gab sogar schon den Fall, daß ein Gericht im sorgerechtsstreit einer Mutter auferlegt hat, schriftliche Einverständniserklärungen aller Kontakte im Smartphone ihres 11 jährigen Sohns, wegen der Nutzung von WhatsApp, beizubringen.
      Der hatte nämlich auch Kontakte gespeichert, die nicht bei WhatsApp waren.
      Und sorry, wer WhatsApp nutzt, dem ist es völlig egal, daß er persönliche Daten seiner Freunde/Verwandte/Bekannte/Kollegen weitergibt und das zumeist ohne deren Wissen, geschweige denn ihrem Einverständnis.

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    • Nutzerbild Paul

      Ist ihr gutes Recht, nur dann darf man sich nicht über die undemokratischen Unternehmen, wie Facebook, Microsoft, Google&Co aufregen, sondern unterstützt sie fleißig mit Daten und Geld weiter. Bewusstes Unterstützen, obwohl man weiß, dass diese Firmen Mist bauen, ist verantwortungslos und fahrlässig.

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  3. Nutzerbild Norman

    Was genau idt denn mit Öffnung gemeint? Wie soll denn das dazu führen das Leute wechseln?

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  4. Nutzerbild HANS

    Lieber TikTok…

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  5. Nutzerbild Hans

    Lieber TikTok benutzen…

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