Elon Musk ist ein Multitalent. Vielen ist er als Gesicht des Autobauers Tesla bekannt. Ihm gehört aber auch die Raketen-Firma SpaceX. Erst gestern kehrte eine Gruppe von Weltraumtouristen nach zwei Wochen im All von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurück. In einer Weltraumkapsel von Elon Musk. Nach E-Autos und Raketen folgt jetzt Social Media. Musk, der mit fast 85 Millionen Followern Twitter ohnehin immer intensiv nutzt und so wohl auch Kurse von Kryptowährungen wie Dodgecoin oder Bitcoin beeinflusst hat, ist nun Besitzer des Kurznachrichtendienstes. Doch was will der Tesla-Chef mit Twitter?
Musk will Twitter wiederbeleben
Vielleicht, so Marktexperte Tom Hayes im Interview mit Yahoo Finance, sei der Kauf durch Musk die Rettung für Twitter. „Ich denke, das ist das Beste, was Twitter passieren konnte. Twitter ist ein verlassenes Gebäude mit Graffiti an den Wänden in einer schlechten Nachbarschaft geworden“, erklärt Hayes bildlich. „Elon wird das Graffiti entfernen, das Gebäude sanieren und größer machen.“ Mehr noch. Hayes und andere Marktbeobachter glauben, dass Musk Twitter bei Influencern wieder populär machen dürfte. „Ich denke auch, dass viele große Influencer, die auf der Plattform inaktiv waren und eine große Fangemeinde aufgebaut haben, wieder aktiv werden“, ist sich der Finanzexperte sicher. Denn wenn sie jemand dazu überreden könne, dann ist es Elon Musk.
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Und ihm ist bereits aufgefallen, dass Menschen wie der ehemalige US-Präsident Barack Obama, die Sängerin Katy Perry oder der Fußballer Cristiano Ronaldo, Twitter-Nutzer mit 100 Millionen Followern und mehr, die Social-Media-Plattform nicht mehr so nutzen wie früher. „Die meisten dieser „Top“-Accounts twittern selten und posten nur sehr wenige Inhalte“, schrieb der Tesla-Chef und fragte anschließend: „Stirbt Twitter?“
Die Kritiker sollen bleiben
Was Musk mit Twitter vorhat, hat er bereist Mitte April durchblicken lassen. Zunächst will der Tesla-Boss den Kurznachrichtendienst von der Börse nehmen und der Vorstand soll kein Gehalt mehr bekommen. Musk gehe es nicht darum, mit dem sozialen Netzwerk möglichst viel Geld zu verdienen. Vielmehr möchte er Twitter zu einer Plattform für Meinungsfreiheit umbauen. „Wir brauchen eine inklusive Arena für freie Rede. Die Menschen müssen die Gewissheit haben, dass sie dort frei ihre Meinung äußern können, innerhalb der Regeln des Gesetzes“, erläuterte Musk. Er ging aber noch weiter.
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„Ich denke, Twitter sollte seinen Algorithmus offenlegen. Und wenn etwas geändert wird, an einem Tweet beispielsweise, sollte es sichtbar sein, dass dort etwas gemacht wurde.“ Neben mehr Transparenz will der Tesla-Chef mehr Freiheiten schaffen. Immer wieder betonte Musk, dass seiner Ansicht nach zu viel auf Twitter zensiert werde. Das kann er demnächst ändern. Und Musk wünscht sich noch etwas, wie er nach dem Deal getwittert hat: „Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben, denn das bedeutet Meinungsfreiheit.“