Vorsicht: Nächster Gasanbieter am Ende - Kunden sollten sofort handeln

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Der nächste namhafte Gas-Discounter muss vor den hohen Gaspreisen kapitulieren. Jetzt hat es den Anbieter gas.de erwischt. Betroffene Kunden sollen keinesfalls tatenlos zusehen, was als nächstes passieren, sondern selbst tätig werden.
Gasflamme an einem Gasherd
Die Gaspreise sind in den vergangenen Wochen immer weiter gestiegen. Jetzt streicht der nächste Anbieter die Segel.Bildquelle: Ilse Driessen / Unsplash

Keine guten Nachrichten für Kunden des Energielieferanten gas.de. Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Kaarst, das seine Gas-Produkte in der Vergangenheit auch unter der Marke Grünwelt Energie vertrieb, hat seine Arbeit bereits vor wenigen Tagen eingestellt. Für Kunden bedeutet das, dass sie unter Umständen schnell handeln müssen, um unerwartet hohe Kosten zu vermeiden. Denn sie wurden bereits zum 3. Dezember 2021 auf die Grundversorgung des örtlichen Gasversorgers umgestellt. Das kann teilweise deutlich teurer sein.

Gaspreisexplosion hat Folgen für gas.de

„Heute kommen wir leider mit einer unerfreulichen Nachricht auf Sie zu.“ Mit diesen Worten leitet die gas.de Versorgungsgesellschaft mbH, eine Marke der Stromio GmbH, auf der eigenen Homepage eine Stellungnahme zum plötzlichen Aus ein. Aufgrund der historisch einmaligen Preisentwicklung am Erdgasmarkt sehe man sich gezwungen, alle Erdgasverträge mit Ablauf des 2. Dezember 2021 zu beenden. Eine „nie dagewesene Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen“ habe dazu geführt, dass sich der Gaspreis in der Spitze um mehr als 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht habe. Für das Unternehmen der entscheidende Grund, jetzt die Notbremse zu ziehen.

Gas.de betont aber auch, dass Kunden ihnen zustehende Guthaben im Rahmen der Endabrechnung in jedem Fall ausgezahlt bekommen sollen. Gleiches gelte (anteilig) für zugesicherte Neukundenboni. Wichtig auch: In keinem Fall wird die Gaslieferung in betroffenen Haushalten einfach so eingestellt. Stattdessen greift die sogenannte „Ersatzversorgung“ lokaler Grundversorger, die in manchen Fällen aber teurer ist als der bisherige Anbieter. Deswegen kann es sich lohnen, einen neuen Preisvergleich zu starten und gegebenenfalls schnell zu einem anderen Gasversorger zu wechseln.

Nicht immer ist der Grundversorger aktuell eine schlechte Wahl

Überstürzen sollte man aber nichts. Denn teilweise sind die Grundversorgertarife aktuell sogar preiswerter als die vermeintlichen Discount-Angebote von gas.de und anderen Wettbewerbern. Der Grund: Lokale Energieversorger wie etwa Stadtwerke dürfen etwaige Preissteigerungen am Energiemarkt nicht unmittelbar an ihre Kunden weitergeben. Das hat zur Folge, dass in vielen Preisvergleichen die örtlichen Stadtwerke – anders als aus der Vergangenheit gewohnt – vergleichsweise preiswerte Gastarife anbieten.

Vorher ist es wichtig, den aktuellen Stand am Gaszähler abzulesen und an den örtlichen Grundversorger zu übermitteln. Energierechtsexperte Holger Schneidewindt von der Verbraucherzentrale NRW sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass ferner nicht zu vernachlässigen sei, eine gegenüber gas.de erteilt Einzugsermächtigung zu kündigen beziehungsweise festgelegte Daueraufträge bei der Bank wieder aufzulösen.

Mit gas.de streicht nicht der erste Gaslieferant die Segel. In den vergangenen Wochen hatten unter anderem die Rheinische Elektrizitäts- und Versorgungsgesellschaft und die Brandenburger Otima AG kurzfristig die Lieferung von Erdgas an Endverbraucher gekündigt. Selbst der Branchenriese Eon hatte vorübergehend keine neuen Gaskunden mehr angenommen.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Bernd Seifert

    große Scheisse was uns die vergangene Regierung eingebrockt hat aber es kommt noch schlimmer mit der gewählten Gurkentruppe! Mit 80 J. noch so ein
    Durcheinander!

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  2. Nutzerbild Helga Bertelsen

    Stimmt. Bei mir wurde ohne Vorankündigung von Grünwelt am 2.12. Gas abgestellt. Am 10.12. bekam ich das Kündigungsschreiben von Grünwelt. Toll, wenn man so überrascht wird.

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