Die Preisgestaltung ist deutlich kalkuliert: Das Model 3 Standard startet laut Tesla bei 36.990 US-Dollar, das Model Y Standard bei 39.990 Dollar. Damit liegt jedes der neuen Einstiegsmodelle etwa 5.000 Dollar unter den bisherigen Premium-RWD-Ausführungen. Technisch setzt Tesla bei beiden Varianten auf eine reduziertere Batterie-Konfiguration mit rund 69 kWh: Die nutzbare Kapazität fällt niedriger aus, was die Reichweite gegenüber den Premiumversionen um etwa 10 Prozent senkt. Für beide gilt: Mit der Standardbereifung erreichen die Autos 321 Meilen (517 Kilometer) nach amerikanischer EPA-Norm.
Tesla: Neue Basisversionen für Model 3 und Model Y
Doch nicht nur die Reichweite wird beschnitten. Auch die Performance sinkt gegenüber den Premiumvarianten: Beispielsweise wird für das Model Y Standard eine Beschleunigung auf 60 Meilen pro Stunde (0 auf ca. 96 km/h) in rund 6,8 Sekunden angegeben, viel langsamer als bei den höherwertigen Modellen. Das Model 3 Standard soll in etwa 5,8 Sekunden benötigen. Die Ladeleistung am Supercharger ist ebenfalls reduziert. Damit Tesla die Kosten senken kann, hat der Hersteller zahlreiche Features gestrichen oder vereinfacht:
- Lichttechnik: Der durchgehend verlaufende Lichtbalken an der Front (Lightbar) wurde entfernt oder vereinfacht.
- Innenausstattung: Veganleder wird zum Teil durch Stoff (Textil) ersetzt, Ambientebeleuchtung entfällt und es gibt weniger Lautsprecher.
- Komfortfunktionen: Belüftung der Sitze entfällt, in der zweiten Reihe wurde der Bildschirm gestrichen, und manche elektrische Anpassungsmöglichkeiten (z. B. Sitzheizung, elektrisch verstellbare Rückbank) entfallen.
- Bedien- und Extrafunktionen: Das Lenkrad ist nur manuell statt elektrisch verstellbar, Innenlichtfunktionen reduziert, das Radio (AM/FM) entfällt oder ist stärker limitiert.
- Dämmung & Dach: Beim Model Y bleibt das Glasdach äußerlich erhalten, ist aber mit zusätzlichem Verkleidungsmaterial von innen „geschlossen“ (mit Kopfhimmel und Geräuschdämmung).
- Farbauswahl: Nur wenige Außenfarben stehen zur Auswahl (meist Grau als kostenlose Grundfarbe, Schwarz/Weiß gegen Aufpreis).
Während diese Einsparungen in Summe helfen, den Preis zu senken, bieten die neuen Modelle dennoch weiterhin Teslas Software-Features sowie die Möglichkeit, gegen Aufpreis das optional verfügbare Full Self-Driving (überwachte Version) hinzuzubuchen.
Tesla reagiert mit dieser Strategie auf einen Rückgang der Nachfrage in den USA, insbesondere nachdem der US-Bundeszuschuss für E-Fahrzeuge (7.500 Dollar) weggefallen ist. Indem das Unternehmen günstigere Varianten anbietet, versucht es, preissensible Käufer anzusprechen, ohne ein komplett neues Billigmodell zu entwickeln. Ob jedoch ein Abschlag von 5.000 Dollar ausreicht, um neue Interessenten anzulocken, bleibt abzuwarten. Auch Anleger beäugen das Tesla-Vorhaben skeptisch. Sie schickten den Aktienkurs des Autobauers auf Talfahrt.
Kommen die neuen Basismodelle von Tesla auch nach Deutschland?
Zunächst kommen die neuen Standard-Versionen laut Ankündigung von Tesla nur in die USA. Dort starten sie vermutlich Ende 2025 oder Anfang 2026. Ob und in welcher Form die abgespeckten Modelle auch auf den europäischen Markt kommen, ist zur Stunde von offizieller Seite noch unklar. Sollte Tesla den Launch erfolgreich etablieren, wäre das ein Signal für eine stärkere Segmentierung der Marke: weg von reiner Premium-Positionierung hin zu unterschiedlichen Preisschichten. Für Käufer könnten sich neue Einstiegsmöglichkeiten eröffnen, allerdings mit klaren Einbußen bei Ausstattung und Komfort.
Solltest du als Kunde in Europa auf ein günstigeres Tesla Model 3 oder Tesla Model Y warten, gibt es aber auch schon positive Tendenzen. Das Handelsblatt berichtete bereits am Montag, dass die abgespeckte Variante des Tesla Model Y auch in Teslas Gigafactory bei Berlin vom Band laufen soll. Deutschland-Chef André Thierig hatte das auf einer internen Veranstaltung angekündigt. Schon „in wenigen Wochen“ solle die Serienfertigung und Auslieferung starten. Auch hierzulande soll der Preis um „ungefähr zehn Prozent günstiger“ ausfallen als das bisher preiswerteste Fabrikat des E-Autos. Das Tesla Model 3 würde dann in Deutschland ab knapp 36.000 Euro zu haben sein. Das Tesla Model Y ab knapp 40.500 Euro.