Vor wenigen Stunden eskaliert auf öffentlicher Bühne der Streit zwischen Elon Musk, unter anderem Chef von Tesla, Space X und xAI und mittlerweile ehemaliger Mitarbeiter des Weißen Hauses mit seinem Ex-Chef und US-Präsidenten Donald Trump. Damit manifestiert sich der Bruch zwischen dem reichsten und dem mächtigsten Mann der Welt.
Elon Musks Kritik an Steuerplan löst heftigen Streit aus
Auslöser war Musks scharfe Kritik an Trumps neuem Steuer- und Ausgabengesetz, das unter anderem Subventionen für Elektrofahrzeuge kürzt – was direkte Auswirkungen auf Teslas Geschäftsmodell hat. Trump zeigte sich öffentlich „sehr enttäuscht“ von Musk und warf ihm Undankbarkeit vor. Er betonte, Musk habe viel von seiner Unterstützung profitiert, unter anderem durch staatliche Förderungen und persönliche Wahlkampfhilfe.
Musk reagierte umgehend auf der Plattform X (ehemals Twitter) und warf Trump vor, ohne seine Hilfe die Wahl verloren zu haben. Zudem drohte Musk, SpaceX-Projekte einzustellen und stellte öffentlich die Frage, ob es Zeit für eine neue politische Partei sei, die die politische Mitte repräsentiert. Trump drohte dabei auch, staatliche Aufträge und Fördermittel für Musks Unternehmen zu streichen. Das würde nicht nur das Weltraumunternehmen treffen, sondern vor allem Tesla.
Aktie stürzt ab
In der Folge stürzte die Tesla-Aktie um zwischenzeitlich 17 Prozent ab und verlor pro Stück umgerechnet 45 Euro an Wert. Das summiert sich laut Bloomberg auf einen persönlichen Verlust Musks von 34 Milliarden Dollar. Die Aktie erholte sich im Laufe der Nacht wieder ein wenig. Der Schaden ist aber nicht nur wirtschaftlicher Natur.
Der Bruch der beiden Männer zeigt, wie fragil das Verhältnis der Tech-Branche zur US-Politik zurzeit ist. Nicht nur Apple spürt die erratische Politik Trumps deutlich. Seine Einfuhrzölle und die Forderungen an Apple, die iPhone-Produktion zurück in die USA zu holen, bescheren nicht nur den Managern aus Cupertino Kopfzerbrechen. Nachdem sich viele der Tech-Bosse bei Trumps Amtsantritt im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihn gestellt und reihenweise ihre vormals hochgehaltenen Werte wie Inklusion, Diversität und soziale Verantwortung über Bord geworfen haben, könnte der Gegenwind jetzt auch für sie spürbarer werden.
Die Tech-Branche und ihr Verhältnis zu Trump
Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Donald Trump die Unterstützung im Wahlkampf, nicht nur monetär, sondern auch mit Aufmerksamkeit oder Schweigsamkeit, aus der Tech-Branche, gern angenommen hat, doch schützt das wohl nur wenig gegen die Politik des nicht mehr so neuen Präsidenten. Ob sich das Ganze tatsächlich auf die Förderung der E-Mobilität in den USA, die Regierungsaufträge an Musks Firmen und die Zollpolitik auswirkt, ist jedoch offen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Trump nach einer heftigen Tirade eine Rolle rückwärts macht und den großen Worten keine Taten folgen lässt.
