Jedes Jahr sterben tausende Menschen im Verkehr auf deutschen Straßen. Immer wieder hört man von verunglückten Pedelec- und E-Scooter-Fahrern. Und die Zahlen der Verkehrsunfälle mit elektrischen Rädern steigen weiter, wie eine Studie nun belegt. Dabei könnte das meiste so leicht verhindert werden.
Verkehrsunfälle mit Pedelecs steigen 2021
Pedelecs und E-Scooter liegen im Trend. Das zeigen nicht nur Fachmessen wie jüngst die Eurobike in Frankfurt, sondern auch das Bild auf deutschen Straßen. Im vergangenen Jahr wurden knapp 2 Millionen Pedelecs verkauft. Überall sausen Verbraucher mit den elektrischen Gefährten herum, und das meist mit sehr hohem Tempo. Ein Grund für die vielen Unfälle, die jährlich passieren.
Wie das Statistische Bundesamt bekannt gibt, sind die Unfälle mit Pedelecs seit 2014 dramatisch angestiegen. Waren es 2014 noch 2.245 Unfälle mit Pedelecs, war der Schaden 2021 achtmal höher: 17.285 Fälle mit Personenschaden registrierte die Polizei. Auffällig ist, dass das Alter der Opfer dabei immer weiter sinkt: Waren 2014 die Hälfte aller Verkehrsunfallopfer mindestens 65 Jahre alt, sind es 2021 nur noch ein Drittel dieser Generation. Jeder vierte Verunglückte war stattdessen unter 45 Jahre alt.
Dabei sind die meisten der Unfälle mit Personenschaden vermeidbar. Denn laut des Statistischen Bundesamts seien die Unfälle mit Personenschaden vor allem durch das nicht einhalten von Verkehrsregeln entstanden, etwa durch die falsche Nutzung von Einbahnstraßen oder das Fahren auf dem Gehweg. Hinzukommen ein zu hohes Tempo sowie das Fahren unter Alkoholeinfluss. Worauf du unbedingt achten musst, wenn du alkoholisiert E-Bike fahren willst, haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.
Fahrradunfälle sinken
Anders sieht es hingegen bei der Unfallstatistik mit normalen Fahrrädern aus. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank von 2014 bis 1021 von 76.643 auf 67.931 Fälle. Das mag einerseits daran liegen, dass immer mehr Pedelecs unterwegs sind. Andererseits flossen in die Statistik aber auch nur die Unfälle ein, die die Polizei erfassen konnte. Die Dunkelziffer dürfte höher sein.
E-Scooter: Unfälle hauptsächlich in der Großstadt
Ähnlich sieht es bei E-Scootern aus, deren Verkehrsbilanz ebenfalls weiter steigt. Mehr als 5.500 Unfälle mit Personenschaden verzeichnet das Statistische Bundesamt 2021, bei denen etwa 5.000 Menschen verletzt wurden. Die Unfälle konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf den urbanen Raum, sprich Großstädte. Dramatisch ist bei Unfällen mit E-Scootern vor allem das junge Alter der Opfer, was im Schnitt bei 31 Jahren liegt. Die Ursachen auch hier in den meisten Fällen: Alkohol und zu hohe Geschwindigkeit.