In einem Punkt lässt sich kaum bestreiten, dass Heißluftfritteusen besser als die klassische Fritteuse sind. Sie benötigen nur ein Bruchteil des Fettes, um knusprige Pommes zu liefern. Je nach Modell und gewünschtem Grad an Knusprigkeit können schon ein bis zwei Löffel Öl auf die Portion genügen. Bei alten Fritteusen hingegen braucht man deutlich mehr davon, auch wenn sich das Frittieröl häufiger verwenden lässt. Doch können die Geräte neben Fetten auch an Energie einsparen?
Angabe zur Leistungsaufnahme täuscht bei Geräten
Zunächst einmal könnte der Blick auf die Leistungsaufnahme der Heißluftfritteuse trügen. Die Geräte werden mit einer hohen Wattzahl angegeben, die sie aus dem Netz ziehen kann. Doch in der Realität benötigen sie diese Leistung gar nicht konstant. Vielmehr erhitzen sie ihre Komponenten bis zu der gewünschten Temperatur. Danach führt das Gerät erst wieder neue Hitze zu, wenn die Temperatur Gefahr läuft zu sinken. Ähnlich wie bei Backöfen kommt es daher auch darauf an, wie gut das Material die Temperatur konstant halten kann. Dadurch erweist sich die Wattangabe der Heißluftfritteusen jedoch als trügerische Angabe. In Wahrheit dürfte die Leistung nur in der Aufheizphase deines Modells tatsächlich so hoch ausfallen. Spätere Korrekturen, damit die Temperatur nicht zu stark herabsinkt, benötigen deutlich weniger Energie.

Eine Portion Pommes zuzubereiten kann somit statt vermeintlich 600 Wh für 20 Minuten konstante Leistung bei 1.800 Watt deutlich weniger verbrauchen. Je nach Modell dürfte der reale Energieverbrauch eher zwischen 300 und 500 Wattstunden schwanken. Umgerechnet bei 30 Cent pro Kilowattstunde Strom würde dich der Imbiss also zwischen 9 und 15 Cent an Strom kosten. Dadurch ist die alleinige Angabe der Wattzahl jedoch kein verlässliches Indiz für die genaue Energieeffizienz der Modelle. Denn du müsstest den realen Bedarf an Strom erst mit einer smarten Steckdose messen, um überhaupt zu wissen, wie viel deine Heißluftfritteuse in der Realität verbraucht.
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Dabei können im Übrigen auch Umwelteinflüsse eine große Rolle spielen. Gerade bei Modellen, die Komponenten verwenden, die die Hitze weniger gut speichert, können in kalten Wintertagen mehr Stromkosten anfallen. Schlichtweg, weil die kühlere Umgebungstemperatur schon einen Teil der Wärme in sich aufnehmen würde. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass es keine Faustregeln gibt, an denen du dich orientieren kannst.
Nicht in jeder Hinsicht ist die Heißluftfritteuse die bessere Wahl
Für eine einzelne Portion Pommes dürftest du mit deiner Heißluftfritteuse immer günstiger fahren als mit deinem Backofen. Das liegt schlichtweg daran, dass der Garraum der Geräte entsprechend kleiner ist und so weniger Energie zum Aufheizen benötigt. Du müsstest schon einen sehr energieeffizienten Backofen oder ein Modell mit vergleichsweise kleinem Garraum besitzen, um damit konkurrieren zu können. Anders sieht es hingegen aus, wenn es nicht bei einer einzelnen Portion an Pommes bleibt. Sobald mehr Personen zusammen essen und du häufiger als einmal Pommes in der Heißluftfritteuse erhitzt, ist dein Backofen vermutlich die günstigere Alternative.
Vorausgesetzt, dass er nicht schon ein viele Jahre altes Modell oder eines aus der günstigsten Produktsparte darstellt. In diesem Fall könnte sich die Heißluftfritteuse noch immer als überraschend sparsam herausstellen. Doch bei einer größeren Portion Pommes, die du auf dem Blech im Backofen zubereitest, benötigst du weniger Energie, als wenn du die gleiche Menge wiederholt in die Heißluftfritteuse geben würdest. Dasselbe gilt, wenn du die Beilage zu den Pommes gleichzeitig im Backofen zubereiten kannst. Etwa, wenn es um einen Fingerfood-Tag mit Mini-Pizzen, Käsesticks und Pommes geht.

Eine Ausnahme besteht jedoch. Nämlich, wenn das Verhältnis zwischen Garraum und Lebensmittel noch praktischer bei der Heißluftfritteuse ausfällt. Das ist bei einer sogenannten Duo-Heißluftfritteuse etwa der Fall, bei der du lediglich ein Fach nutzen kannst, um dein Essen zuzubereiten. Im Gegensatz zu Single-Heißluftfritteusen sparst du so einiges an Energie ein, da der Garraum kaum besser ausgenutzt werden kann als bei diesen Modellen. Darum ist es ratsamer, dass du beim Kauf deiner Heißluftfritteuse nicht rein nach der Wattzahl gehst, sondern lieber auf das Fassungsvermögen der Garräume achtest. Dann brauchst du dir keine Sorgen, um die Stromrechnung zu machen, wenn du häufiger zu knusprigen Pommes greifst.
