Computerspiele sind ein kostspieliges Hobby. Und gerade anspruchsvolle Gamer müssen sich in den kommenden Monaten auf weiterhin steigende Preise gefasst machen. Schon seit länger deuten sich Lücken in der Versorgung mit sogenannten DRAM-Speicherchips ab. Weltweit werden zahlreiche neue Rechenzentren für künstliche Intelligenz und Cloud geplant und gebaut, und neben den entsprechenden Prozessoren benötigen diese auch große Mengen an Speicher.
Schon länger werden erhebliche Engpässe in der Produktion und damit kräftige Preissteigerungen befürchtet, die sich mehr und mehr zeigen: Im Rahmen einer Marktanalyse zeigte Techpowerup, dass die Preise für DRAM-Chips im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 172 Prozent gestiegen sind. Selbst die Aufträge großer Cloud-Anbieter in China und den USA können von den Branchengrößen Samsung und SK Hynix demnach derzeit nur zu etwa 70 Prozent bedient werden.
Preissteigerungen bei Grafikkarten?
Bereits im September deutete Samsung an, dass die Produktionsengpässe auch vor privaten Nutzern nicht Halt machen werden. Demnach haben sich LPDDR4X-, LPDDR5- und LPDDR5X-Speicher, die vor allem in aktuellen Mobilgeräten, etwa Notebooks und Smartphones, genutzt werden, im vierten Quartal um 15 bis 30 Prozent verteuert.
Nun zeichnen sich in einem weiteren Segment steigende Preise ab. Auch auf Grafikkarten verfügen über Speicherchips, sodass bei diesen nun wohl ebenfalls preisliche Anpassungen ins Haus stehen. Auch das ließ nun ein Hersteller – zumindest inoffiziell – durchblicken. Ein Mitarbeiter des Grafikkarten-Spezialisten PowerColor empfiehlt Gamern auf Reddit mit dem Kauf einer neuen Grafikkarte nicht länger zu warten. Wer eine Aktualisierung seines PCs in Betracht zieht, sollte die dafür nötige Karte noch in diesem Jahr kaufen.
Konnte man in den vergangenen Jahren darauf hoffen, dass Händler versuchen nach den Feiertagen ihre Umsätze mit kräftigen Nachlässen anzukurbeln, muss man demnach zu Beginn des kommenden Jahres mit einer gegenteiligen Entwicklung rechnen.
Kein verstecktes Marketing
Dass Hersteller mit versteckt platzierten Aussagen versuchen, ihre Verkäufe zu steigern, muss man zumindest derzeit nicht befürchtet. Kurz vor Weihnachten stoßen Gaming und dementsprechend die Komponenten für die nötigen Gaming-PCs auf großes Interesse. Ein zusätzlicher Ansturm kaufwütiger Kunden könnte die angespannten Systeme gänzlich überfordern.
Sparfüchse sollten sich dennoch nicht vom Kauf abhalten lassen.
