Das Samsung Galaxy Note ist tot! Wirklich?

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Ist bald Schluss mit der Galaxy Note-Serie von Samsung? Medienberichte aus Südkorea lassen einen solchen Eindruck entstehen. Aber ist das wirklich ein plausibles Gerücht? Wir ordnen die aktuelle Marktlage von Samsung ein.
Samsung Galaxy Note vor dem Aus?
Steht das Samsung Galaxy Note vor dem Aus?Bildquelle: Samsung

Diese Meldung verbreitet sich zur Stunde wie ein Lauffeuer im Internet: Samsung lässt die Galaxy Note Serie sterben und ersetzt sie durch ein (noch unbestätigtes) Samsung Galaxy S21 Ultra oder Samsung Galaxy S30 Ultra mit S-Pen-Unterstützung. Eine steile These, die den gesamten Smartphone-Vertrieb des südkoreanischen Elektronikkonzerns auf den Kopf stellen würde. Aber sind derartige Berichte, die ihren Ursprung in Südkorea haben, wirklich realistisch?

Samsung Smartphones – der Status quo

Abseits der unter anderem in Europa überaus erfolgreichen Galaxy A-Serie und den vor allem mit Blick auf den Akku gut aufgestellten M-Klasse-Modellen ist Samsung auf dem Smartphone-Markt aktuell zweigleisig unterwegs. Schon seit dem Jahr 2011 gehört das Frühjahr der neuen Galaxy S-Klasse, bevor Samsung im Spätsommer eine größere Galaxy Note-Serie folgen lässt. Mit dieser Vertriebsstrategie ist das Unternehmen durchaus erfolgreich. Es steht aber auch vor einem Problem.

Denn spätestens seit diesem Jahr sind die Unterschiede zwischen den aktuellen Modellen der Galaxy Note 20 Serie und den im Frühjahr vorgestellten Galaxy S20 Geräten spärlicher denn je. Zwar ist das Note weiterhin etwas größer und lässt sich mit einem Eingabestift (Stylus / S-Pen) bedienen, ansonsten sind aber kaum noch nenneswerte Unterschiede auszumachen. Das Kamera-Setup ist beispielsweise in weiten Teilen identisch.

Der größte Unterschied ist noch beim Speicherplatz auszumachen. Denn während das Galaxy S20 maximal mit 128 GB Speicher zur Verfügung steht, sind es beim Galaxy Note 20 Ultra bis zu 512 GB. Und dieses Mehr an Speicher lässt sich Samsung ordentlich bezahlen.

Samsung Galaxy Note vor dem Aus?

Samsung Galaxy Note und Samsung Galaxy S gleichen sich also immer mehr an. Der kolportierte Schritt, die S-Serie mit den Note-Modellen zu verschmelzen, klingt also durchaus nachvollziehbar. Und es ist auch nicht kategorisch ausgeschlossen, dass es eines Tages von Samsung ein S-Klasse-Topmodell mit Stylus-Unterstützung gibt.

Grundsätzlich wäre Samsung aber gut beraten, seiner S-Klasse gerade mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft einen starken und vor allem aktuellen Wettbewerber aus eigenem Hause zur Seite zu stellen. Und genau diese Aufgabe übernimmt die Note-Serie nach wie vor eindrucksvoll – wenn auch nicht ganz so erfolgreich.

Klapp-Handys statt Smartphones mit Eingabestift?

Sollte Samsung das Galaxy Note aber wirklich mit seiner S-Klasse verschmelzen, dürfte ein darauf folgendes Vorgehen am wahrscheinlichsten sein. Die Südkoreaner dürften dann versuchen, ihre Smartphone-Serie mit biegsamem Display (Galaxy Z Fold / Galaxy Z Flip) stärker am Markt zu etablieren. Dann würde man sich im Frühjahr im Vorfeld des Mobile World Congress auf Smartphones im klassischen Design fokussieren. Und im Herbst wäre vor der IFA Zeit für eine neue Klapp-Smartphone-Generation.

Ein solcher Schritt wäre zumindest ziemlich mutig. Denn noch sind Smartphones mit Klapp-Display alles andere als erfolgreich. Und das liegt unter anderem an den sehr hohen Preisen. Samsung verlangt aktuell auf seiner Homepage zwischen 1.443 (Galaxy Z Flip) und 2.047 Euro (Galaxy Fold 5G) für seine Smartphones mit flexiblen Displays. Preise, die nicht viele Nutzer bereit sind, zu zahlen. Abgesehen davon, dass es noch schwierig ist, der potenziellen Kundschaft einen echten Use Case für die Klapp-Telefone zu vermitteln.

Sollten die Galaxy Flip- und Fold-Modelle eines Tages aber tatsächlich zum Beispiel mit neuen 5G-Anwendungen abheben und die Verkaufszahlen spürbar steigen, könnte Samsung tatsächlich seine aktuell etablierte Vertriebsstrategie überdenken.

Samsung bleibt Spitzenreiter in Europa

In Europa ist Samsung übrigens nach wie vor die klare Nummer Eins auf dem Smartphonemarkt. Laut Berechnungen der Analysten von Counterpoint Research kommen die Südkoreaner hier auf einen Marktanteil von 35 Prozent. Das ist fast doppelt so viel wie Apple (17 Prozent) und Huawei (16 Prozent). Nur auf Deutschland bezogen ist Samsung ebenfalls Spitzenreiter (37 Prozent), hat vor Apple (23 Prozent) und Huawei (18 Prozent) aber einen nicht ganz so großen Vorsprung.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Peter Juschk

    Wer heutzutage noch Samsung kauft hat den Schuss nicht gehört. Bloatware ltd ist seit einiger Zeit nur noch bei DAUs die Wahl die bisher sich in einem Bescheißeladen wie Media Markt oder Saturn einen überteuerten Vertrag mit Bloatware Smartphone haben andrehen lassen.

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