Plötzlicher Stillstand: Porsche startet Rückruf für Elektroauto Taycan

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Der Porsche Taycan muss in die Werkstatt. Weil ein Software-Problem dazu führt, dass sich das Elektroauto einfach ausschalten kann, ist ein entsprechendes Update notwendig. Und das möchte der Hersteller nicht einfach so über die Luftschnittstelle aufspielen.
Porsche Taycan Heck

Der Porsche Taycan muss im Rahmen eines Rückrufs in die Werkstatt.

Bittere Pille für Deutschlands Vorzeige-Elektroauto. Der Porsche Taycan muss sich einem freiwilligen Rückrufprogramm stellen, weil das Fahrzeug während der Fahrt ohne vorherige Warnung oder Fehlermeldung einfach ausgehen kann. Das ist übereinstimmenden Medienberichten zu entnehmen. Fast alle der weltweit ausgelieferten Modelle des Porsche Taycan und Porsche Taycan Cross Turismo sollen betroffen sein.

Porsche Taycan hat ein Software-Problem

In Zahl ausgedrückt bedeutet das, dass weltweit rund 43.000 Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen in die Werkstatt müssen; allein in Deutschland etwa 3.400 Modelle. Betroffen sind die Modelljahre 2020 und 2021. Ziel von Porsche dürfte sein, das Problem über ein Software-Update beheben zu können. Denn eine fehlerhafte Software wurde als Ursache für einen möglichen Verlust der Antriebskraft identifiziert.

Laut eines Berichts von „Spiegel Online“ wurden bereits Details zu den Schwierigkeiten mit der Software ausgemacht. Demnach könne es zu Kommunikationsproblemen zwischen den Pulswechselrichtern und den E-Maschinen des Wagens kommen. Dadurch sei es möglich, dass sich die Motoren abschalten und der Wagen ausrolle. Nach Angaben von Porsche seien aber weder Bremsen, noch die Lenkung von den Problemen betroffen. Der Wagen bleibe weiter steuerbar und auch Sicherheitssysteme wie ABS und ESP stellen ihren Dienst dem Vernehmen nach nicht ein.

Glücklicherweise bedeuten die identifizierten Software-Probleme nicht, dass betroffene E-Autos des Porsche Taycan für einen längeren Zeitraum nicht mehr nutzbar sind. Es soll in der Regel ausreichen, den Wagen aus- und wieder einzuschalten, um weiterfahren zu können. Das eigentliche Problem werde dadurch aber nicht behoben und könne immer wieder auftreten. Deswegen ist ein Besuch mit betroffenen Fahrzeugen in der Werkstatt notwendig.

Kein Update „over the air“

Ein Sprecher von Porsche sagte gegenüber „Spiegel Online“, der Fehler sei Stand heute „bei 0,3 Prozent aller Autos, die betroffen sein könnten, aufgetreten.“ Deswegen sehe man bei Porsche auch davon ab, Kunden aufzurufen, den Porsche Taycan grundsätzlich nicht mehr zu bewegen. Das notwendige Update der Auto-Software erfolge aber nicht aus der Ferne, weil Kalibrierungen notwendig seien, um den Fehler zu beseitigen.

Personenschäden sind aufgrund des identifizierten Software-Problems bisher nach Angaben des Herstellers nicht zu verzeichnen. Porsche selbst gibt an, den Fehler bei internen Erprobungen entdeckt zu haben. Doch auch aus den USA sind schon seit Januar dieses Jahres entsprechende Kundenbeschwerden zu vernehmen. Entsprechend wurde auch die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) aktiv. Dort heißt es auch, dass bei betroffenen Fahrzeugen nicht immer ein Neustart möglich gewesen sei, um die Fahrt fortzusetzen.

2 Kommentare

  1. Mikalfa
    Beim abgebildeten Auto handelt es sich um einen Panamera und nicht um einen Taycan.
    • Hayo Lücke
      Adlerauge, sei wachsam... Gut aufgepasst, da hat sich wohl ein Fehler in unsere Bilddatenbank eingeschlichen. Wir haben das Bild ausgetauscht. Danke für deinen Hinweis.
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