Personalausweis-Wahnsinn in Deutschland – Schon wieder eine neue Frist

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Am 1. Mai sollte deutschlandweit eine neue Regelung für den Personalausweis in Kraft treten. Später setzte die Regierung eine Übergangsfrist – bis zum 31. Juli. Doch auch diese konnte vielerorts nicht eingehalten werden. Jetzt gilt eine neue Frist. Bürger können sich derweil anderweitig behelfen.
Personalausweis: Neues Gesetz tritt in Kraft - Jetzt wird’s teuer
Personalausweis-Wahnsinn in Deutschland – Schon wieder eine neue FristBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Immer, wenn Personalausweis und Reisepass erneuert werden, müssen neue Lichtbilder aufgenommen werden. Denn die Zeit verschont niemanden. Bisher reichte es aus, diese in Papierform zum Termin beim Bürgeramt mitzubringen. Doch am 1. Mai 2025 trat eine neue Regelung in Kraft, die nur noch Bilder in digitaler Form zuließ. Das Problem: Zahlreiche Ämter waren von den neuen Anforderungen überfordert – was die Bundesregierung dazu verleitete, eine Übergangsfrist bis zum 31. Juli einzurichten. Nun ist auch diese abgelaufen, jedoch sind viele Ämter nach wie vor nicht bereit. Daher scheint eine zweite, „inoffizielle“, Verlängerungsfrist initiiert worden zu sein. Und die Bürger? Die müssen sich vorab informieren. Oder aber, sie gehen zum dm.

Zweite Übergangsfrist?

Die neue Regelung sieht vor, dass digitale Passfotos ausschließlich an Fototerminals in Behörden oder bei einem qualifizierten Fotodienstleister aufgenommen werden. Nur ist Ersteres vielerorts nach wie vor nicht möglich. Das Bundesinnenministerium (BMI) sagte dazu gegenüber dem ADAC: „In einigen Regionen, vor allem ländliche, die für den Roll-out der Lichtbilderfassungssysteme der Bundesdruckerei mehr Zeit benötigen, wird das BMI noch bis zum 30. September 2025 nicht beanstanden, wenn Behörden Papierfotos zulassen“.

Dies gelte nur dann, wenn die Erstellung eines digitalen Lichtbilds nicht zumutbar erfolgen kann. Bedeutet unterm Strich jedoch, dass Behörden eine weitere Übergangsfrist erhalten. Und die Bürger? Die können nach wie vor nicht stillschweigend davon ausgehen, dass ihr Bürgeramt mit Fototerminals ausgestattet ist. Glücklicherweise gibt es für dieses Problem eine recht einfache Lösung. Auch für den Fall, dass man keine analogen Passbilder mitschleppen möchte.

Digitale Passbilder bei dm

Ursprünglich sprach die Bundesregierung von lizenzierten Fotostudios, in denen Bürger digitale Passbilder aufnehmen können. Nur sind diese in der Regel nicht gerade günstig. Eine Alternative bietet der bekannte Drogeriemarkt dm. Dieser entwickelte in Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine technische Lösung, die den hohen Sicherheitsstandards an das System entspricht.

Für 5,95 Euro können Verbraucher hier ihre biometrischen Passbilder erstellen lassen. Anschließend werden diese für sechs Monate in der dm-Cloud gespeichert und können vom Bürgerbüro mittels eines Data-Matrix-Code abgerufen werden. Und das gilt auch für Ämter, die noch über keine eigenen Fototerminals verfügen. „Auch Behörden, die (noch) keine eigene Lichtbilderfassung vor Ort anbieten, können digitale Lichtbilder verarbeiten“, heißt es dazu vonseiten des Bundesministeriums des Innern.

Die Gründe für die neue Regelung haben wir in einem früheren Artikel umfassend beleuchtet.

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