Elektroautos in der Kompaktklasse sind aktuell noch ein vergleichsweise seltenes Gut. Weil die großen Hersteller häufig den Verkauf von hochpreisigen SUVs bevorzugen, sind Fahrzeuge mit Elektromotor in der Preisklasse um 30.000 Euro noch eher selten. Zum Jahresende kommt aber ein neues Modell dazu: Der jetzt neu vorgestellte MG4 Electric des chinesischen Herstellers MG Motors soll unter anderem dem ID.3 von Volkswagen Konkurrenz machen.
MG4 Electric kommt mit zwei Batteriegrößen nach Deutschland
Das Schrägheckmodell auf Basis der neu entwickelten MSP-Plattform soll zum Start mit zwei Batterie-Kapazitäten zur Wahl stehen. Einerseits ein Modell mit 51 kWh großem Akku, andererseits eines mit einer Batteriekapazität von 64 kWh. Mit dem größeren Akku sind Reichweiten nach WLTP-Norm von bis zu 450 Kilometern möglich, verspricht der Hersteller. Beim kleineren Akku stehen bis zu 350 Kilometer Reichweite im Datenblatt. Unter optimalen Bedingungen versteht sich.
Der Fünftürer mit Heckantrieb soll ausreichend Platz für eine fünfköpfige Familie bieten. Was das genau heißt, gilt es abzuwarten. Denn erfahrungsgemäß kann das Platzangebot insbesondere in der zweiten Sitzreihe schnell überschaubar ausfallen. Bekannt ist, dass das E-Auto mit dem kleineren Akku über eine Leistung von 125 kW (170 PS) verfügt, beim größeren Akku sind es 150 kW (204 PS). Weitere Modellvarianten sind in Planung – auch mindestens eine mit Allradantrieb. Details dazu hält der Hersteller aber noch unter Verschluss.

Bis zu 160 km/h schnell
Für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der MG4 Electric nach Angaben des Herstellers knapp acht Sekunden. In der Spitze ist die Geschwindigkeit bei 160 km/h elektrisch abgeriegelt. Klingt nach wenig, aber schneller als Richtgeschwindigkeit (130 km/h) ist bei der Fahrt mit einem Elektroauto ohnehin nicht empfehlenswert, da der Verbrauch sonst schnell in schwindelerregende Höhen steigt und den Geldbeutel arg strapaziert.
Zum Start ist vorgesehen, dass der MG4 Electric mit einem 400-Volt-System auf den Markt kommt. Detaillierte Zahlen zur Ladeleistung macht MG Motor aber noch nicht. Perspektivisch ist laut Hersteller aber auch eine 800-Volt-Variante des MG4 vorstellbar. Wichtig wäre das, um auch jene Gruppe bedienen zu können, die sich schnelles Aufladen des Akkus mit mehr als 200 kW wünscht.

Perspektivisch sind über die MSP-Plattform vollständig elektrifizierte Fahrzeuge mit Radständen zwischen 2,65 und 3,10 Metern möglich. Das lässt auch die Produktion von SUVs und Vans zu. Man darf also gespannt sein, mit welchen Elektroautos die MG-Muttergesellschaft SAIC Motor Corporation zukünftig ebenfalls ihren Weg nach Europa wagen wird.
Was kostet der MG4 Electric?
Details zu den Preisen der beiden zum Marktstart geplanten Varianten des MG4 nennt der Hersteller noch nicht. Wie eingangs erwähnt, kann man aber davon ausgehen, dass das E-Auto auf dem europäischen Kontinent zu Preisen ab etwa 30.000 Euro zur Verfügung stehen wird.
