Wasserstoff, „Rohöl der Zukunft“– Ist das die Rettung aus der Energiekrise?

2 Minuten
Erdgas wird immer teurer und somit entsprechend auch die Gaspreise. Doch vielleicht gibt es einen Weg raus aus dieser Notlage. Wasserstoff kann klimaneutral produziert werden und könnte laut Experten Gas ersetzen.
Gaskraftwerk bei Sonnenuntergang
Gaskraftwerk bei SonnenuntergangBildquelle: Rangsarit Chaiyakun/ Shutterstock.com

Eine Alternative zum Erdgas könnte Wasserstoff werden. Durch den Krieg in der Ukraine und der Energiekrise liegt dieser mögliche Energieträger im Fokus. Die Europäische Kommission sieht einen echten Retter in Not in einem europäischen Wasserstoff-Netz. Dadurch könnte Erdgas, Öl und Kohle in der Industrie und im Verkehrssektor komplett ersetzt werden. Das meint Karsten Lemmer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt: „Grüner Wasserstoff ist grundsätzlich in der Lage, fossile Energieträger wie etwa Erdgas zu ersetzen“.

Ist Wasserstoff das „Rohöl der Zukunft“?

Die Kommission will bis zu 20 Millionen Tonnen Wasserstoff im Jahr 2030 transportieren. Somit entsteht ein völlig neuer Markt für die Betreiber von Erdgasleitungen. Schon jetzt sind erste Ziele festgelegt: Die europäischen Gasnetzbetreiber wollen 53.000 Kilometer Pipeline für den Wasserstofftransport bis 2040 zur Verfügung stellen. Die meisten Leitungen ließen sich laut „European Hydrogen Backbone“ einfach umbauen. Es müssten jedoch einige neu verlegt werden. Experten sehen in Wasserstoff einen neuen Energieträger, dieser leistet „einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele“.

Durch die Spaltung von Wasser unter Einsatz von Strom entsteht Wasserstoff. Stammt der Strom von erneuerbarer Energie ab, zählt die Produktion als „grün“. Ein sehr großer Vorteil von Wasserstoff ist: Dieser Energieträger lässt sich ohne jegliche Verluste über weite Strecken transportieren und speichert Energie. Dies sei ein großer Unterschied zum nachhaltigen Strom, so Markus Hölzle vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Ulm, denn die Erzeugung und der Verbrauch von Strom findet regional statt. Der Energieträger kann laut Hölzle „irgendwo auf der Welt erzeugt werden, wo es im Moment viel Sonne und Wind gibt“. Es sei gewissermaßen das Rohöl der Zukunft.

Experten möchten Wasserstoffwirtschaft aufbauen

Deutschland sei laut Lemmer ein Netto-Importland in Bezug auf Energie. „Das merken wir gerade auch sehr schmerzhaft. Und es wird zukünftig auch so sein, dass der Bedarf an grünem Wasserstoff nicht mit ‚Bordmitteln‘ erfüllt werden kann“, meinte Lemmer. Die Mitglieder des Wasserstoffrates setzen sich für einen schnellen Ausbau der Infrastruktur ein. Sie fordern ein „rasches Hochlaufen der Wasserstoffwirtschaft“. Auch im industriellen Bereich will Deutschland an der Wasserstoffrevolution profitieren. „Deutschland will sich als Leitanbieter für grüne Wasserstofftechnologien am Weltmarkt positionieren.“

Deine Technik. Deine Meinung.

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Ben

    Lächerlich weil unbezahlbar. Dadurch wird sich die Konkurrenfähigkeit weiter verschlechtern der EU. Stop, wir spielen ja in Max zwei Jahren überhaupt keine Rolle mehr auf dem Weltmarkt 😀

    Danke Habeck/Bärbock und Co/EU für die Zerstörung unseres Wohlstands

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein