Abscheuliche Masche: Darum können plötzlich Kinderpornos auf deinem Profil auftauchen

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Die Polizei spricht nüchtern von einem neuen Phänomen. Unschuldige Betroffene würde diese Masche höchstwahrscheinlich anders betiteln. Denn zu ihren Folgen kann ein Strafverfahren wegen der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte gehören.
Kindesmissbrauch
LKA warnt vor neuem PhänomenBildquelle: geralt / Pixabay

Mit gehackten oder mittels Phishing erbeuteten Konten lassen sich mittlerweile nur wenige Internetnutzer schrecken. Insbesondere, wenn besagte Accounts keinen Zugang zum eigenen Bankkonto haben – wie etwa Accounts in den sozialen Netzwerken. Ein Fehler, denn Identitätsdiebstahl stellt heute eine deutlich größere Gefahr dar, als noch vor wenigen Jahrzehnten oder Jahren. Normalerweise sind finanziell ausgebeutete Freunde oder Familienmitglieder die Folge. Doch aktuell warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) vor einer deutlich schlimmeren Masche, die kinderpornografische Inhalte beinhaltet.

Kinderpornografie auf dem eigenen Konto

Nach Angaben des LKA Niedersachsen hacken die Täter in einem ersten Schritt Facebook-Accounts oder verschaffen sich mittels Phishing Zugriff. Anschließend werden die eigentlichen Kontoinhaber ausgesperrt und über das erbeutete Profil werden kinderpornografische Inhalte verbreitet. Im weiteren Verlauf blockt Meta, das Unternehmen hinter Facebook, besagte Inhalte und informiert die Behörden in Form von Landeskriminalämtern. Entweder direkt oder aber über Umwege – das Ergebnis bleibt dasselbe: Die Betroffenen werden als Beschuldigte in einem Strafverfahren erfasst. Laut LKA soll die Staatsanwaltschaft derart gelagerte Fälle in der Regel zwar im Anschluss einstellen, da kein Tatbeitrag der Accountinhaber vorliegt. An den entstandenen Unannehmlichkeiten ändert dieser Umstand allerdings nichts.

In den vergangenen vier Monaten soll die Polizei derartige Fälle im mittleren dreistelligen Bereich festgestellt und bearbeitet haben. Das Motiv der Täter bleibt dabei nach wie vor unklar. Das LKA vermutet, solche Taten könnten mit Erpressungshandlungen verknüpft sein. Alternativ wird auch Rufschädigung respektive eine Diskreditierung der Betroffenen in der Öffentlichkeit als mögliches Motiv genannt.

So schützt du dich vor dem neuen Phänomen

Es existiert im Grunde nur eine Möglichkeit, dich vor der oben aufgeführten Masche zu schützen. Und diese hängt mit der Absicherung des eigenen Nutzerkontos zusammen. Wobei dies nicht nur für das Facebook-Konto, sondern für sämtliche sozialen Netzwerke gilt.

Zunächst einmal solltest du dein Passwort so wählen, dass Kriminelle dieses nicht mittels eines leistungsschwachen Notebooks und eines entsprechenden Tools überwinden können. Wie das geht, erfährst du in unserem Passwort-Ratgeber. Ferner empfiehlt das LKA Niedersachsen, eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten. Diese stellt ein weiteres Hindernis für Cyberkriminelle dar. Kann jedoch überwunden werden, sofern man nicht proaktiv auf Phishing-Nachrichten achtet und ohne groß zu überlegen, potenziell bedenkliche Verlinkungen im Internet anklickt. Letztere können auch zu Trojaner-Viren auf deinem Rechner oder Smartphone führen. Daher ist ein ordentliches Antiviren-Tool längst obligatorisch.

Und sollten die Tipps zu spät kommen, empfiehlt es sich frühzeitig, eine entsprechende Anzeige wegen des Verdachts auf das Ausspähen von Daten (gemäß § 202a StGB) bei der Polizei zu erstatten.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ich habe noch eine krumme Theorie, und zwar, nicht die Nutzer, sondern die sozialen Netzwerke und in erster Linie – Facebook, sollen dauerhaft geschädigt werden.
    Je öfter solche Fälle vorkommen, um so mehr verlieren die Nutzer den Glauben in solche Netzwerke und deren Nutzung und Bedeutung.
    Und die beste Absicherung von solchen Vorfällen ist nun mal der Verzicht auf Acc. bei Facebook & Co.

    Antwort

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