Wie die Bild am Sonntag heute berichtet, plant die EU-Kommission derart strenge Vorgaben, dass kein heute neugebautes Auto mit Verbrennermotor eine Chance hätte, noch zugelassen zu werden. Im Kern geht es um die Schadstoffe, die Verbrennermotoren ausstoßen. Vor allem Stickoxid steht dabei im Fokus.
Gemäß einer 66-seitigen Studie, die der Bild am Sonntag nach eigenen Angaben vorliegt, wären künftig nur noch Werte von 30 Milligramm pro Kilometer oder gar 10 Milligramm pro Kilometer denkbar. Zum Vergleich: Heute sind es 60 Milligramm für Benzin-Motoren und 80 für Diesel-Autos. Den Ausstoß von Kohlenmonoxid will man von 1.000 beziehungsweise 500 Milligramm auf 300 beziehungsweise 100 Milligramm reduzieren. Gleichzeitig will man das Testverfahren, das die Einhaltung der Grenzwerte auch im Fahrbetrieb überprüft, erheblich verschärfen.
Testverfahren soll deutlich verschärft werden
Dem Bericht zufolge müssen die Autos das Testverfahren künftig in allen Situationen bestehen. Bislang gibt es zahlreiche Ausnahmen für besonders hohe oder tiefe Außentemperaturen, besondere Höhenlagen und wenn Dachboxen oder Anhänger montiert sind. All das soll wegfallen. Der Wegfall dieser Ausnahmen wird von einem nicht näher genannten Insider in dem Bericht als Kriegserklärung an Diesel und Benziner bezeichnet.
Für Neuwagen würde das bedeuten, dass es faktisch keine Benziner und Diesel mehr geben würde. Ein klarer Sieg für die E-Autos. Allerdings bleiben nur noch vier Jahre, um auch die Ladeinfrastruktur darauf vorzubereiten. In Berlin beispielsweise hat nach einem Bericht der Berliner Zeitung gerade der Carsharing-Anbieter Share Now seine E-Autos abgezogen. Er beklagt zu wenig Ladesäulen. Eine finale Definition der Euro 7-Abgasnorm ist für 2021 zu erwarten. Alle bis dahin zugelassen Autos dürften aber weiterfahren, bis der TÜV sie aus dem Verkehr zieht.