Eigentlich rechneten die bekannten saisonalen Modelle mit einem vergleichsweise milden Winter, der uns in diesem Jahr vor der Tür steht. Doch innerhalb der letzten Tage haben viele Wettermodelle ihre Prognosen entsprechend nach unten korrigiert. Eines trifft auf Datengrundlage sogar eine alarmierende Aussage. Die Chancen dafür, dass der Winter schneereicher und kälter als der Durchschnitt ausfällt, liegen demnach bereits bei 45 Prozent.
Korrektur der Prognosen deutet auf einen kalten Winter hin
Für sich allein betrachtet, sind die Anpassungen in den Wetterprognosen nicht übermäßig besorgniserregend. Sowohl das US-Modell CFS, als auch das europäische ECMWF-Modell sahen zunächst mildere Winter voraus. Das europäische ECMWF-Modell (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts) gilt als eines der genauesten Wettermodelle der Welt. Es berechnet auf Basis umfangreicher Messdaten, wie sich Temperatur, Luftdruck, Wind und Feuchtigkeit entwickeln – oft mit hoher Trefferquote bis zu zwei Wochen im Voraus. Das US-Modell CFS (Climate Forecast System) hingegen blickt weiter in die Zukunft und erstellt vor allem Langfristprognosen über Wochen und Monate. Es ist dadurch weniger präzise im Detail, liefert aber wertvolle Hinweise auf allgemeine Trends wie mögliche Kälte- oder Wärmephasen.
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Beide werden bereits seit langem genutzt, um Prognosen über die Entwicklungen des Wetters hervorzubringen. Das US-Modell rechnete ursprünglich damit, dass der Winter sogar ein bis zwei Grad über dem Referenzzeitraum von 1991 bis 2020 liegen solle. Inzwischen korrigierte das Modell die Daten nach unten, sodass lediglich positive Abweichungen von 0,5 bis 1 Grad erwartet werden. Damit bleibt auch die Möglichkeit für deutlich kältere Wintertage entsprechend offen. Das europäische ECMWF-Modell rechnet ebenfalls nur noch mit einer schwach positiven Temperaturabweichungen. Theoretisch sollte der Winter damit immer noch wahrscheinlich mild ausfallen, doch dass die Modelle ihre Prognosen derart anpassen, ist an sich bereits ein deutliches Signal. Denn es steht für eine entsprechende Unsicherheit, die nicht selten das Vorzeichen eines möglichen Großwetterlagenwechsels ist.
Mehrere Warnsignale treffen aufeinander
Zwei weitere Mahnsignale deuten darauf hin, dass mit einem kalten Winterumschwung zu rechnen sein könnte. Denn zurzeit geht man sowohl von einer schwachen La Niña-Phase als auch einem schwächeren Polarwirbel aus. Die La-Niña-Phase ist ein Klimaphänomen, bei dem sich das Oberflächenwasser im tropischen Pazifik abkühlt und dadurch weltweite Wetter– und Windmuster verändert. Der Polarwirbel wiederum ist ein großräumiges, starkes Windband aus kalter Luft, das sich in der Stratosphäre über den Polen bildet und im Winter die arktische Kaltluft zusammenhält. Eine Abschwächung der La-Niña-Phase führt dazu, dass weniger Wärme in den tropischen Pazifik transportiert wird – dadurch verändert sich die globale Zirkulation, was oft kältere Luftmassen nach Europa begünstigt. Gleichzeitig sorgt ein geschwächter Polarwirbel dafür, dass sich die arktische Kaltluft leichter nach Süden ausbreiten kann. Treffen beide Faktoren zusammen, steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche und winterliche Wetterlagen in Mitteleuropa deutlich.

Eine Modellart sieht niedrige Temperaturen voraus
Dabei werden nicht länger nur klassische Wettermodelle herangezogen, um die Daten möglichst effizient auszuwerten. Heutzutage kommen vermehrt KI-Modelle dabei um Einsatz, die mit der künstlichen Intelligenz andere Rückschlüsse aus den Datenmengen ziehen können. Sie können verschiedene atmosphärische Einflussgrüßen besser miteinander in Zusammenhang bringen als bisherige Klimaberechnungen. Unter Berücksichtigung der historischen Analogjahre, prognostiziert die KI, dass für den Winter 2025/26 eine Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent besteht, dass wir einem kälteren Winter gegenüberstehen.
Als kälteste Monate könnten sich in diesem Winter dabei der Januar und Februar erweisen. Dann die bisherige Auswertung rechnet damit, dass insbesondere in diesen Monaten eine häufige Nordost- und Ostströmung des Windes über Deutschland hinwegfegt. Diese würde die kontinentalen kalten Luftmassen damit direkt zu uns bringen. Natürlich sind Prognosen immer nur Voraussagen, die nicht immer zutreffen. Wie kalt die Monate tatsächlich werden, wissen wir erst in den kommenden Monaten. Dennoch schadet es wohl nicht, den eigenen Kleiderschrank auf ausreichend warme Stücke zu überprüfen, damit kein kaltes Erwachen in diesem Winter bevorsteht.

Wie sagt man über das Wetter?
Das Wetter von Morgen erfahren wir Übermorgen.
oder
Die Prognosen waren alle richtig, nur das Wetter hat nicht mitgespielt.
Sonst freueich mich auf kaltes Winter, und je kälter, um so besser. Dann werden vielleicht EU Hitzköpfe ins kalte Realität geholt.