ING: Erst drohte man Kunden mit Kündigung, jetzt rudert die Bank zurück

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Die ING ist die beliebteste Direktbank Deutschlands. Doch man will mit Strafzinsen ans Geld seiner Kunden. Und dafür drohte die Bank sogar mit Kündigung. Doch nun rudert man zurück. Und Kunden, die den Strafzinsen bereits zugestimmt haben, sind die Dummen.
ING: Erst drohte man Kunden mit Kündigung, jetzt rudert die Bank zurück
ING: Erst drohte man Kunden mit Kündigung, jetzt rudert die Bank zurückBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Mitte des vergangenen Jahres stieß die ING ihre Kunden vor den Kopf. Denn: Die größte Direktbank Deutschlands führte Strafzinsen ein. Kurzerhand halbierte sie den Freibetrag. Für Kunden der ING galt fortan: Wer zu viel Geld auf dem Konto hat, muss ein Verwahrentgelt zahlen. Doch die Bank konnte die Strafzinsen nicht ohne Weiteres durchsetzen. Kunden mussten dem zustimmen. Fortan wurde jeder Kunde nach dem Anmelden beim Online-Banking darauf aufmerksam gemacht, dem Verwahrentgelt zuzustimmen. Bis Ende Februar gab die ING seinen Kunden Zeit. Wer der Bank bis dahin keine Zustimmung erteilt hat, dem drohte die Direktbank sogar mit der Kündigung des Kontos. Doch nun kommt alles anders.

Die ING-Kunden, die bereits zugestimmt haben, sind die Dummen

Wer den Strafzinsen bis heute nicht zugestimmt hat, dem wird weiterhin die Meldung angezeigt, dass er oder sie das machen müsse. Dabei ist die Frist, die die ING seinen Kunden gesetzt hat, vor wenigen Tagen abgelaufen. „Aktuell können Kunden, die noch nicht zugestimmt haben, dies auch weiterhin digital nachholen“, sagt die ING auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur (dpa). „Die Kunden, die wir postalisch kontaktiert haben und die noch nicht zugestimmt haben, können dies ebenfalls noch machen“, heißt es weiter. Eine Frist nennt man nicht. Diejenigen, die den Bedingungen zugestimmt haben, sind damit die Dummen.

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Denn wer von der Drohung der Konto-Kündigung eingeschüchtert, den Strafzinsen bereits zugestimmt hat, muss zahlen. Diejenigen, die aber abgewartet haben, sind jetzt im Vorteil. Sie entgehen dem Verwahrentgelt, das die ING nun bereits ab einem Betrag von 50.000 Euro verlangt.

Strafzinsen sollen verschwinden, wenn …

Die ING ist nicht die einzige Bank, die Strafzinsen erhebt. Allerdings hat Nick Jue, Vorstandschef der ING Deutschland, dem Handelsblatt gesagt, dass man die Verwahrentgelte für Privatkunden streichen wolle. „Sobald die Europäische Zentralbank sich von ihrer Minuszinspolitik verabschiedet, werden wir keine Verwahrentgelte für Privatkunden mehr erheben“, erklärt der Vorstandschef der Bank. „Das ist ein Versprechen“, betonte der Banker.

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